5 Gründe, warum Mütter ein Job-Coaching für den Wiedereinstieg in den Beruf brauchen – Gastbeitrag vom Verein Goldnetz


Viele Mütter werden das Problem sicherlich kennen: Der Wiedereinstieg in den Beruf ist nach einer längeren Pause gar nicht so einfach. Nicht nur, dass Selbstzweifel und Erfolgsdruck das Gewissen plagen, sondern auch die finanzielle Lage und das alles auch noch kombiniert mit dem 24h-Job Mama!

Daher ist das Projekt vom Verein Goldnetz in Berlin extrem sinnvoll. Das Projekt unterstützt und begleitet nämlich Mütter, ob alleinerziehend oder nicht, mithilfe eines 12-wöchigen Job-Coachings – vor Ort in Berlin – wieder zurück in die Berufslaufbahn. Und das Beste ist, dass dieser gemeinnützige Verein von der Senatsverwaltung unterstützt wird und ihr euch lediglich für Kurse anmelden müsst.

Und hier sind 5 Gründe, warum euch ein Job-Coaching helfen würde – direkt erklärt von der Goldnetz-Projektmanagerin Uta Gärtner:

1. Selbstbewusstsein stärken

Viele Mütter fühlen sich nach langer Auszeit chancenlos, machen sich häufig „klein“ und sehen kaum Perspektiven für sich. Im Laufe unseres Trainingsprogramms erarbeiten die Frauen ihre Kompetenzen und Stärken und bauen dadurch ihr Selbstbewusstsein auf. Dadurch können Sie viel klarer ihre beruflichen Ziele festlegen und den gewählten Weg selbstbewusst gehen. Im Nachhinein berichten uns die Frauen häufig, wie die Teilnahme am Projekt sie im persönlichen Auftreten und im Selbstbewusstsein positiv stärkte und diese neue Situation auch die familiäre Situation entsprechend positiv beeinflusste.

2. Berufliche und persönliche Ziele formulieren für den Wiedereinstieg in den Beruf

Der Coachingprozess hilft den Frauen, sich selbst klar zu machen, was sie beruflich wirklich möchten und wo sie Entwicklungsmöglichkeiten für sich sehen. Daher geht es in unserem Projekt um eine Standortbestimmung und einen Realitätscheck von Wunsch und Wirklichkeit – das beinhaltet die Analyse der persönlichen Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten, über die Wünsche der Familie bis hin zu den Möglichkeiten sowie Anforderungen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Am Ende unseres Trainingsprogramms wird ein klarer Plan formuliert, die eigenen Ziele umzusetzen und dranzubleiben.

3. Familie und Beruf vereinbaren

Der (Wieder-)Einstieg für Mütter ist nur dann erfolgreich, wenn geeignete Lösungen für die Organisation und Bewältigung der Vereinbarkeit von Familien und Beruf erarbeitet und umgesetzt werden. Daher ist es wichtig, das „Gesamtsystem Familie“ in den beruflichen Orientierungsprozess mit einzubeziehen. Erst wenn die Familie bei der beruflichen Perspektivplanung „mitgenommen“ wird, ist auch ein erfolgreicher Perspektivwechsel möglich. Darüber hinaus stellen wir im Projekt auch immer wieder fest, dass Konflikte im Umgang mit widersprüchlichen Erwartungen und Anforderungen bei der Gestaltung der Lebensbereiche Beruf und Familie hinzukommen und geklärt werden müssen, wie z.B. „Was kann bzw. will ich mir und meinem Kind zumuten?“

4. Unter Gleichgesinnten austauschen

Viele der Teilnehmenden, die zu uns kommen, sind häufig bereits mehr als zwei Jahre erwerbslos – Erwerbslosigkeit führt zwangsläufig auch dazu, dass ein Großteil der Teilnehmenden sehr isoliert lebt, weil ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben aufgrund der finanziellen Situation, häufig eingeschränkt ist. Beim Job-Coaching finden sie eine Gruppe gleichgesinnter Frauen, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden. Hier findet ein fruchtbarer Austausch an Ideen und Hilfestellungen statt, der den Teilnehmenden bei der Umsetzung ihrer Vorhaben behilflich sein kann.

5. Positionierung stärken

Alleinerziehende haben es bei der Jobsuche immer noch schwerer als Eltern aus Paarfamilien, weil Arbeitgeber befürchten, sie seien unflexibel und zeitlich nur eingeschränkt verfügbar. Hierdurch werden aber große Chancen vertan, da die Arbeitgeber häufig die vielfältigen Kompetenzen und Potenziale von Müttern, die auch in der Arbeitswelt gefragt sind, nicht wahrnehmen. Wie alle anderen Eltern sind Mütter es gewohnt, tagtäglich viele verschiedene Aufgaben oft mit wenig Zeit zu bewältigen. Sie zeichnen sich mit hoher Organisationsfähigkeit und ausgeprägtem Verantwortungsgefühl aus. Diese Potenziale sollten von den Frauen erkannt und offen kommuniziert werden.

Na, wer glaubt auch, dass ihm ein solches Coaching für den Wiedereinstieg in den Beruf gut täte?

Mitmachen ist ganz leicht!

Dieser Text stammt aus der Feder von Uta Gärtner. Sie arbeitet seit dem Start des Projekts 2013 beim Berliner Job-Coaching für Alleinerziehende. Davor leitete sie das Aussteigerprogramm für Prostituierte DIWA für Goldnetz e.V.

Der nächste Kurs startet übrigens am 4. September.

 

Zur Transparenz, wie immer: Dieser Beitrag ist KEIN Werbebeitrag, wir verbreiten dies kostenlos und verdienen nichts daran, halten aber den Ansatz für eine gute und sinnvolle Sache. 

 

Ihr Lieben, kennt ihr derart Angebote in anderen Städten? Dann lasst uns und alle Leser gern teilhaben und schreibt euren Tipp in die Kommentare.

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Meine Mutter hat sich bei meinen Lehrern eingeschleimt … und es beschämt mich bis heute
28. Mar 2023
„Dir macht die Arbeit wenigstens Spaß“ – Unterschätzt es nicht, wenn Menschen ihre Hobbys zum Beruf machen
06. Mar 2023
„Ich liebe meine Eltern, aber ich schäme mich für ihr Weltbild“ – Frage aus der Community
26. Sep 2022
Eltern als Cheerleader – Wann wird Unterstützung zur Grenzüberschreitung?
03. Aug 2022
Eltern „glorifizieren“? Sie sind keine Heilige…
01. Aug 2022
Zwiespalt Zoo – Ist ein Zoobesuch pädagogisch verantwortbar?
27. Jun 2022
Wenn Eltern einem seltsames Zeug von zu Hause mitbringen – Ist das nicht der süßeste Tick überhaupt?
13. Apr 2022
„Mama, du wolltest nicht das Beste für mich, sondern für dich!“ – Gastbeitrag einer Tochter
04. Apr 2022
Für das Zusammenleben in einer harmonischen Symbiose – Eltern sollten sich nicht für ihre Kinder „aufopfern“
04. Jan 2022

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.