Die Working Moms haben ein Buch und eine Boschaft: Mut zu Kindern und Karriere!


Kennt ihr die Working Moms? Ich meine nicht alle Working Moms der Welt… natürlich kennt ihr sie, ihr seid wahrscheinlich selbst welche… ich meine die Working Moms e.V. aus ursprünglich Frankfurt muss man kennen, denn sie gibt es auch in einigen weiteren Städten. Es ist ein Verein für Mütter, die Kinder, Karriere und sogar sich selbst im Einklang miteinander wissen wollen!

Und genau diese Working Moms, unter der Federführung einer totalen Powerfrau, Stefanie Bilen, haben ein Buch herausgegeben:

(affiliate Link, also Mini-Werbung)

Stefanie Bilen kenne ich seit einigen Jahren persönlich, sie ist Wirtschaftsjournalistin und Herausgeberin von SAAL ZWEI, einem Online-Business-Magazin für Frauen. Als Mutter von zwei Töchtern ist die Ex-Handelsblatt-Redakteurin selbst Working Mom und Co-Gründerin des Vereins in Hamburg. Aktuell ist sie zudem Mitglied des Frauenbeirats der Hypovereinsbank.

stefanie-bilen-by-rieka-anscheit-02_web

Stefanie sagt: „Viele Frauen, die sich beruflich weiterentwickeln wollen und sich zugleich eine Familie wünschen, sind verunsichert. Sie wollen nicht das eine opfern, um das andere zu erreichen“ – und ihrer Meinung nach fehlen die Rollenvorbilder. Es gibt so viele Fragen für gerade hoch qualifizierte Frauen, wenn sie Mütter werden: drei Monate oder drei Jahre Elternzeit? Und auch nach etlichen Jahren im Job werfen berufliche Veränderungen häufig neue Fragen auf: Für die Karriere ins Ausland? Ist Selbstständigkeit der bessere Weg? Und was macht man erst mit zwei, drei oder mehr Kindern?

Diese Fragen beantwortet das Buch – aber nicht in Ratgeberform, und das ist gut. Seht gut! Denn seien wir mal ehrlich, dieses „tun Sie mal dies“ oder „tun Sie mal anders“ der typischen Ratgeber bringt uns wenig weiter. Da stehen wir da und möchten den Ratgeberautoren nur noch entgegen schreien: „Hast du eine Ahnung wie das bei mir klappt! Nicht!“. Aber wenn andere aus ihrem Erfahrungsschatz berichten ist das anders: Wir greifen auf die kollektive Intelligenz zu und leisten den Transfer auf die eigene Situation. Wir sind doch nicht doof!

Und so besteht das Buch aus Geschichten von Working Moms, die sich locker flockig lesen und Mut machen. Die meisten zeigen: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Zum Beispiel:

Frauke Grotjahn – ich zitiere aus dem Buch:

<< Die Wirtschaftsingenieurin arbeitet bei der DNV GL Gruppe, einem Experten in den Bereichen technische Beratung, Inge- nieurdienstleistungen, Zertifzierungen und Risikomanagement – mit hoher Männerdichte. Sie war nach eigenen Worten eine der ersten Frauen mit Führungsverantwortung, die Kinder bekam – und mit ihnen den Gegenwind in der Firma empfang. Ihre Chefin, Anfang 50 und kinderlos, war sehr verhalten und abwartend, als sie von der Schwangerschaft erfuhr. Doch Grotjahns Plan stand: Sie wollte sechs Monate Elternzeit nehmen und anschließend Vollzeit auf ihre ursprüngliche Position zurückkehren.

Auch wenn sie wusste, dass sie keinen Anspruch auf den konkreten Job hatte. „Um drinzubleiben, schlug ich ihr vor, während der Elternzeit einen halben Tag pro Woche von zu Hause zu arbeiten.“ Ohne Bezahlung – wohlbemerkt. Die Vorgesetzte war skeptisch, aber sie willigte ein in die wöchentlichen Telefonate, in denen sich die junge Mutter auf den aktuellen Stand bringen ließ. Und als die Vorgesetzte merkte, dass Frauke Grotjahn es tatsächlich ernst meinte und die Telefongespräche Woche für Woche trotz des kleinen Babys wahrnahm, sammelte diese Pluspunkte. Als dann einiges in der Firma in Bewegung kam und ein Teil der Führungsriege wechselte, nutzte sie ihre Mitarbeiterin als echte Sparrings-Partnerin. „Die regelmäßigen Gespräche haben unserer professionellen Beziehung auf jeden Fall gutgetan“, sagt Grotjahn. Inzwischen hat sie ihr zweites Kind und arbeitet noch in derselben Firma.>>

Oder Susan Kock:

Für sie << … ist es ein Geben und Nehmen: Sie hat stets professionell die Rolle erfüllt, die man ihr übertrug: Geschäftsreisen gemacht, sich in neue Bereiche eingearbeitet und auch dann Präsenz gezeigt, wenn eines ihrer drei Kinder mal krank war. „Das muss eine Firma verlangen können: Dass sich eine Frau in verantwortlicher Position nicht wegen des Hustens ihres Kindes krank meldet.“ Sie beschäftigt eine Kinderfrau, die sich auch bei leichten Krankheiten um die kleinen Patienten kümmert.

Zugleich weiß sie aber auch, dass ihr Arbeitgeber Frauen fördert, damit diese dieselben Entwicklungschancen haben wie Männer. Um Frauen den Wiedereinstieg nach einer Babypause zu ermöglichen, bietet die Firma etwa maßgeschneiderte Verträge an. Der Frauenanteil in der Firma ist nach eigenen Angaben überdurchschnittlich hoch. Knapp die Hälfte der Mitglieder der Geschäftsführung ist weiblich und auch an der Spitze der Geschäftsführung steht eine Frau.>>

Dies nur als zwei Beispiele. Wie ihr daran schon merkt, ist alles nicht möglich ohne eigene Kompromisse. Das Buch geht realistisch auf die meisten Problemfelder ein: Männerdomänen, Patriarchen-Chef, Neid-Kollegen, Mobbing. So ist das Leben halt. Aus jedem Beispiel kann „frau“ etwas für sich herausziehen und schauen, was sie umsetzen kann.

Daher: Leseempfehlung. Allerdings nicht nur für Working Moms!

Ich wünschte, jeder Firmenchef und/oder Personalvorstand würde sich diese Lektüre einmal zu Gemüte führen – gern im Home Office, mit einem guten Drink in der Hand. Ihr kennt welche? Na, dann wisst ihr, was ihr diesen wichtigen Menschen zu Weihnachten schenken könnt. Denn auch wenn sie alles haben, diese Einsichten könnten fehlen…

Liebe Grüße,

eure Béa

(working mom)

Zur Transparenz, wie immer: Ich habe von Stefanie lediglich das E-Book erhalten, zum Lesen. Für diesen Beitrag is kein Geld geflossen. Es gibt nur ein Affiliate Link, wenn ihr euch das Buch bei Amazon kauft, fließt ein kleiner Cent-Betrag an uns.

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

„Dir macht die Arbeit wenigstens Spaß“ – Unterschätzt es nicht, wenn Menschen ihre Hobbys zum Beruf machen
06. Mar 2023
Nach der Elternzeit will ich auch beruflich etwas anderes! Gastbeitrag von Birk Grüling
20. Jul 2021
Homeoffice mit Kindern – sollen wir erst eine Runde schmunzeln?
17. Mar 2020
Vereinbarkeit – das Dilemma sportlicher Mütter
14. Aug 2019
Es gibt keine Wahlfreiheit! – Gastbeitrag von Charlotte aka Mensch Frau
29. Jul 2019
Als Paar Arbeit gerecht aufteilen: Wie können wir den „Wer-leistet-wieviel“-Krieg beenden? – Frage aus der Community
26. Jun 2019
1. Mai für Kinder erklärt – Tag der Arbeit
01. May 2019
Wir stellen vor: Die Musikerin Phela und das Video zu ihrem Lied „Mama“ – *Werbung*
20. Apr 2019
Vom Wollen und Müssen – oder von Traumtänzerin zur Traumrockerin! Gastbeitrag von Susanne Johannsen
02. Apr 2019

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

Werbung

2 Kommentare

johanna_brln
Antworten 27. November 2016

Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung zu stellen und Präsenz zu zeigen, obwohl das Kind krank ist, hat für mich nicht viel mit der Vereinbarkeit von Kind und Beruf zu tun. Vereinbarkeit bedeutet nicht allein, dass ich eine berufstätige Mutter bin, sondern erstens, dass Strukturen existieren, die es mir ermöglichen, meinem Anspruch an mich als Mutter und als Arbeitnehmerin gerecht werden zu können (und dass es mir dabei gut geht und ich nicht völlig ausbrenne), sowie zweitens, dass diese Strukturen einkommens(= nanny-)unabhängig greifen. Dass man Karriere machen kann, weil man immer da ist und gute Leistungen bringt, ist ja nichts Neues - nicht mal für Mütter. Dafür muss ich mir kein Buch kaufen. Natürlich kann ich als Mutter beruflich erfolgreich sein, wenn das Muttersein überhaupt nicht in Erscheinung tritt.
Wie man Karriere machen kann, während man sich auch um die Kinder kümmert, ist doch die spannende Frage. Was müssen wir von der Politik, von Arbeitgebern und der Gesellschaft verlangen, damit das endlich klappt? Und wie bringt man die Forderungen an? DAS Buch würde ich kaufen.

    beabeste
    Antworten 28. November 2016

    Oh ja, das sind gute Argumente. Vielleicht hätte ich aus dem Buch eine andere Passage aussuchen sollen, aber dann hätten wir die Diskussion nicht. Ich gebe das weiter an die Working Moms... Übrigens, ich war mit Kleinkind auch in einem Angestelltenverhältnis und konnte immer von Zuhause arbeiten, wenn dies nötig war. Und das ist lange her... Liebe Grüße, Béa

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.

Schreibe einen Kommentar zu beabeste Abbrechen