Geht die Sache mit den digitalen Nomaden auch als Eltern? Die Macher von Wanderlustbaby sagen JA


Als ich neulich den Blogpost über mein Arbeiten aus der Wärme publizierte, und viele Fragen bekam, ob die Sache mit den digitalen Nomaden auch als Eltern möglich sei, bekam ich flugs einen Gastbeitrag von Alina von Wanderlustbaby. Für euch! Lest mal. Es geht. 

Hier erzählt Alina, wie sie mit Mann und Baby ein Leben als digitale Nomaden lebt:

Auf und davon – Wir starten das Projekt „Digitale Nomaden-Familie“ und arbeiten von den schönsten Flecken der Welt!

Wenn ich morgens das Fenster aufmache, rieche ich die frische Meeresbrise, sehe die ersten Sonnenstrahlen und freue mich einfach nur auf den Tag. Seit fast 4 Wochen sind wir nun schon in Thailand und genießen es, dem kalten, winterlichen Deutschland entkommen zu sein. Palmen, Strand und Sonne satt – das ist uns wie vielen anderen deutlich lieber als Kälte und Schnee. Wäre das unser normaler Urlaub, würden wir uns wohl so langsam wieder auf den Rückweg machen müssen. Doch für uns geht es weiter. Auf Koh Phangan waren wir nun schon über 2 Wochen und befinden uns aktuell auf der Nachbarinsel Koh Samui. Danach liebäugeln wir mit der Westküste: Krabi, Koh Lanta, Koh PhiPhi.. Unsere Wunschliste ist lang. Die Zeit, die uns zur Verfügung steht? Unbegrenzt. Wie geht das denn? Mein Mann Steffen und ich haben beschlossen, uns online eine Selbstständigkeit aufzubauen, die uns ermöglicht ortsunabhängig Geld zu verdienen. Dies würde uns zu „digitalen Nomaden“ machen und die Möglichkeit geben, nach Lust und Laune die Welt zu bereisen.

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Trendbegriff „Digitaler Nomade“?

Wenn man sich, so wie wir vor rund einem Jahr, damit beschäftigt, wie man ortsunabhängig Geld verdienen kann, stößt schnell auf den Begriff „Digitaler Nomade“. Menschen, die ihr Einkommen mithilfe von Internet generieren und nicht an einen Ort gebunden sind. Üblicherweise reisen sie viel und/oder verbringen viel Zeit im Ausland. Sie sind also nicht an einen Arbeitsplatz angewiesen, an den sie morgens erscheinen müssen, um einem 9-to-5 Job nachzugehen, bevor es gegen Abend wieder nach Hause geht. Flexibilität und Ortsunabhängigkeit, das sind die Stichworte! Digitale Nomaden benötigen im Großen und Ganzen nur einen Internetzugriff, um arbeiten zu können. Und den gibt es glücklicherweise mittlerweile wohl fast überall auf der Welt.

Unser Weg aus dem Hamsterrad – mit Kleinkind an der Hand!

Vor etwas weniger als einem Jahr standen wir an einem Punkt, an dem wir uns entschieden haben, unser Leben um 180 Grad zu drehen. Unser Sohn Demian war gerade 8 Wochen alt, als wir angefangen haben uns damit auseinander zu setzen, wie unser Leben die kommenden Jahre aussehen soll. Wir waren zwar glückliche Eltern, aber nicht glücklich mit unserer beruflichen Situation und Aussichten. Ich war in Elternzeit (wobei mein Jahresvertrag ohnehin bald auslief) während Steffen mit seinem Bürojob als Konstrukteur unzufrieden war und sich abgesehen davon zunehmend mehr Zeit mit seiner Familie wünschte. Wie geht es uns mit dem Gedanken, dass unser Leben genauso weiterläuft wie bisher? Ist es das, was wir uns für unsere Familie wünschen? Wie sieht unser „Traumleben“ aus, wenn wir uns dieses einfach mal vorstellen? Und diese Frage konnten wir uns schnell beantworten: Wir möchten mehr Zeit als Familie haben, flexibel sein und reisen können, wann immer uns danach ist und vor allem – so lange wie möchten.

 Weltreise, Blog & YouTube Kanal – wir starten durch!

Um sich beruflich erfolgreich neu zu orientieren, braucht man vor allem eins: eine unbändige Leidenschaft für das, was man in Zukunft machen möchte. Nur dann wird man auch wirklich glücklich mit der neuen Tätigkeit. Uns war klar, dass unsere Online-Selbstständigkeit etwas mit dem Thema Reisen (vor allem Weltreisen/ Langzeitreisen) zu tun haben muss. Wir sind Weltenbummler mit Leib und Seele, waren bereits auf einjähriger Weltreise und können uns nichts schöneres vorstellen, als unseren wunderbaren Planeten zu erkunden.

Aber wie fängt man an? Was können wir anbieten? Es ist überhaupt nicht leicht, auf Anhieb festzulegen, wie es genau weitergehen soll. Eine grobe Vorstellung reicht natürlich nicht mehr aus, um Geld verdienen zu können. Hier müssen konkrete Ideen her.

Daher haben wir uns Zeit eingeplant, um die Möglichkeit zu haben, herauszufinden, was uns Spaß macht.

Schritt 1.: Als erstes haben wir unseren Blog ins Leben gerufen. Hier probiere ich einfach aus, wie mir das Schreiben gefällt und ob meine Beiträge bei den Lesern ankommen. Den Blog werden wir bald ausweiten, da das genug Interesse da ist und unsere Besucherzahlen steigen. Wir freuen uns riesig!

Schritt 2.: YouTube fanden wir schon immer eine klasse Plattform und so posten wir seit einigen Wochen regelmäßig Videos und Vlogs aus unserem Reise- und Familienalltag. Wir sind blutige Anfänger, aber haben viel Spaß dabei und sind gespannt, wohin dieser Weg uns führt. Es macht Spaß, interessierten Zuschauern einen Einblick in unser Leben zu geben.

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Online Business – Humbug oder Zukunft?

Natürlich haben wir auch schon Ideen für ein Online-Business, sogar mehrere, aber etwas überstürzen möchten wir nicht. Durch unser Erspartes haben wir die Möglichkeit, erst einmal zu reisen und uns Zeit zu lassen.

Oft reagieren Menschen mit Unverständnis, wenn sie hören, dass wir von unseren Rücklagen reisen. Aber erfordert nicht jede Selbständigkeit zunächst eine Investition, die sich dann, hoffentlich, bezahlt macht? Dass man online genügend Einnahmen generieren kann, um seine Lebensunterhaltskosten (und mehr) zu decken, ist für viele ein noch absolut unbekanntes Gebiet. Wir gehören dagegen zu denen, die absolut davon überzeugt sind, dass es machbar und vor allem zukunftsweisend ist. Man muss eine gute Idee haben und herausfinden, was gesucht und gefragt ist, mit Köpfchen an die Sache herangehen und hart an der Umsetzung arbeiten. Natürlich gehört auch eine Portion Mut dazu, aber hey: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Oder?

 Warum gerade Thailand?

Zum einen weil wir dieses Land und seine Leute schon bei unserem ersten Besuch vor 3 Jahren ins Herz geschlossen haben. Gerade zu Kindern sind die Einheimischen so wahnsinnig herzlich, dass man hier gar nicht mehr weg möchte. Zum anderen aber, weil wir hier niedrige Unterhaltskosten haben. Wir sind low-budget unterwegs und haben hier einen Tagessatz von ca. 35 EUR – für uns Drei. Wir leben in einfachen Unterkünften und meiden teure Restaurants und kostspielige Ausflüge. Auf Luxus können wir gut und gerne verzichten, auf Sonne & Strand dagegen ungern. Deswegen ist Thailand, oder Südostasien allgemein, ein perfekter Ort für uns, um den Digital Nomaden Lifestyle leben zu können.

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Arbeiten von unterwegs und Eltern sein – die größte Herausforderung!

Seit fast 4 Wochen sind wir schon auf unserer Weltreise und genauso lange arbeiten wir digital. Denn auch wenn wir noch keine Einnahmen erzielen, bedeutet ein Blog und YouTube Kanal nicht weniger Arbeit – vor allem für uns ungeübte Anfänger.

Was für uns gerade die größte Schwierigkeit darstellt, ist es, unsere Arbeit mit unserer Elternrolle zu kombinieren. Demian ist 14 Monate alt und verlangt uns wahnsinnig viel Aufmerksamkeit ab – völlig logisch. Er kann sich kaum selbst beschäftigen und ist immer auf uns angewiesen. Tagsüber ist es für uns derzeit besonders schwierig, unserer Arbeit nachzugehen und so verlagern wir diese so gut wie jeden Tag auf die Abendstunden, wenn der Kleine schläft. Die Nächte werden meistens lang, da wir all das nachholen, was wir tagsüber nicht geschafft haben und pünktlich um 7 Uhr morgens weckt uns unser ausgeschlafenes Kind. Hallo starker Espresso – am besten doppelt. Zur Zeit ist es unsere größte Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber wir arbeiten daran!

Warum wir diesen Schritt hin zum digitalen Nomadenleben immer wieder gehen würden.

Wir verbringen jeden Tag gemeinsam – mein Mann, unser Sohn und ich. Und für uns gibt es nichts wichtigeres als unser Kind so glücklich zu erleben, weil es jeden Morgen Mama und Papa sieht, wenn es aufwacht. Als wir noch in Deutschland waren, hat uns die Familienzeit so sehr gefehlt. Wir lebten von Wochenende zu Wochenende und hassten den Sonntagabend. Denn der Montag stand schon vor der Tür. Diese Routine gehört nun der Vergangenheit an und wir sind glücklich. Wir fühlen uns befreit und offen für Neues. Die Arbeit am Blog und den Videos macht uns sehr viel Spaß und wir freuen uns auf die Zukunft, in der wir noch mehr Ideen umsetzen und an unserer Ortsunabhängigkeit arbeiten werden. Und obwohl wir noch ganz am Anfang stehen, fühlen wir uns jetzt schon angekommen. Angekommen auf dem richtigen Weg für unsere Familie.

Alina

Blog:               www.wanderlustbaby.de

YouTube:       https://www.youtube.com/channel/UCKleScxUKyk3o3BAgrZ9grA

Facebook:       https://www.facebook.com/wanderlustbaby.de/

Instagram:       https://www.instagram.com/wanderlustbaby.de/

So, hat euch das inspiriert? Wollt ihr mehr? Ich habe auch hier im Kohub, wo ich noch diese Woche bin, eine weitere Familie mit drei Kindern entdeckt, die das seit Jahren betreibt  – da mache ich ein Video-Interview für euch. was wollt ihr noch wissen? 

Liebe Grüße,

Béa

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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4 Kommentare

Ela
Antworten 31. Januar 2017

Hi Bea, sehr interessant. Danke für diesen Beitrag. Die Familie mit den drei Kindern - wie regeln die das schon seit Jahren mit dem Arbeiten und der Kinderbetreuung? Arbeiten beide gleichzeitig oder abwechselnd? Wirn überlegen, auch mal eine längere Zeit dem Winter zu entfliehen. Aber wenn beide arbeiten müssen - was machen wir dann mit den Kindern in der Zeit... Ich bin sehr interessiert, wie andere das so machen und freue mich über mehr Beiträge.
Viele Grüße, Ela

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