Kleiner Autosuggestiv-Trick: Fragen statt Statements!


Ihr Lieben, eine kleine Weisheit will ich euch mitgeben, die mir im Leben sehr geholfen hat: Fragen statt Statements. Also nicht: „Ich kann es mir nicht leisten!“ sondern: „Wie kann ich es mir leisten?“ – ist mein Prinzip und mein Autosuggestiv-Trick!

Ich erkläre euch das mal kurz…

Wann immer ich nicht in der Lage war, einen Traum, einen Wunsch, ein Vorhaben zu verwirklichen, habe ich gemerkt, dass wenn ich einfach „ich kann das nicht“ feststelle, dass mich das nur lähmt. Dann ist es so. Ich kann es nicht. Geht nicht. Wird auch nicht gehen. Basta!

Aber ich bin doch ein positiver Mensch. Ich lächle ganz viel und bin trotz einigen Härten in meinem Leben der Überzeugung, dass es schon ganz cool ist, in diesem Körper und auf diesem Planeten mit euch spielen zu dürfen.

Aber ich bin kein Realitätsverweigerer.

Ich kann mir nicht alles rosarot mit Glitzer drauf reden, wenn es das nicht ist. Es gibt Dinge im Leben, die nicht gut sind… und einfach anders werden müssen! Und genau deswegen habe ich recht früh verstanden, dass wenn ich mir und den anderen eine Frage stelle statt eine Aussage zu machen, das Ändern in möglicher Reichweite rückt.

Beispiel?

Ich bin sehr jung Mutter geworden, in meinem zweiten Studiensemester mit nur 21 Jahren. Und kurz darauf war ich auch noch alleinerziehend. „Ich kann nicht gleichzeitig studieren und mich um meine Tochter kümmern.“?
Nein!
„Wie kann ich mit Kind studieren?“
Klar, das machen viele… kein Kunststück. Also habe ich mit Kind studiert.

Aber da war noch was: Alle waren Abends unterwegs, machten Party – und ich?

Statement: „Ich kann mir als Studentin keinen Babysitter leisten.“ Hm. Doof. Nein. Lass uns mal lieber fragen: „Wie kann ich mir als Studentin einen Babysitter leisten?“ Das brachte mich zum Nachdenken. Einen Job machen und Geld verdienen? Wäre das die Lösung gewesen?

Hm. Ich studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste in Berlin. Mit Baby und Studium war ich mehr als ausgelastet, da blieb keine Zeit mehr für einen Job. Ich brauchte einen Babysitter. Das Statement: „Ich kann nicht noch nebenbei arbeiten.“ wandelte ich in eine Frage: „Wie kann ich mich fürs Ausgehen bezahlen lassen, damit ich mir einen Babysitter leisten kann?“

Die Frage schleppte ich etwas mit mir herum. Nach einigen Monaten kam die Gelegenheit: Nach einem Praktikum in einer Werbeagentur kam ich mit zwei Kommilitoninnen auf die Idee, ein Trendforschungsmonitor für die Werbeagentur zu entwickeln. Wir würden den Oldies in den Marketingetagen die Jugendszene erklären und näher bringen! Yeah. Was braucht man dafür? Trendscouting. Abends ausgehen und Trends ermitteln. Stundenpreis? Das Doppelte, das der Babysitter nahm. Bingo.

Mit dieser Einstellung und den Autosuggestiv-Trick gehe ich durchs Leben.

Und sie haben mir sehr geholfen – auch in noch härteren Momenten.

Ihr kennt ja meinen Brief an Eltern, die sich trennen. Auch der Vater meines Kindes und ich haben uns damals eine wichtige Frage gestellt: „Wie können wir sicherstellen, dass es unserem Kind gutgeht?“

Als ich alleine war und mich nach einer neuen Partnerschaft sehnte, habe ich mich dem Statement nicht zufrieden gegeben: „Ich habe ein Kind und da ist es schwer, einen neuen Mann zu finden.“ Ich habe mich gefragt: „Wie kann ich dem Mann, den ich gut finde, die Tatsache, dass ich ein Kind habe, als Vorteil präsentieren?“ Ich habe mich entschieden, beim Kennenlernen mein Kind als totalen Pluspunkt zu präsentieren, so nach dem Motto: „Fall in love with one, get two wonderful people in your life!“ Es hat zwei Mal funktioniert, und zwar eigentlich genau in den zwei schwierigsten Phasen mit meinem Kind: Einmal als sie zwei war, und dann noch mal zehn Jahre später zu Beginn der Pubertät.

Auch nach der Insolvenz der Tollabox hat mir die Fragetechnik sehr geholfen. Nicht also: „Ich bin pleite.“ Sondern: „Was kann ich aus der Pleite machen?“ Ohne diese Denke gäbe es diesen Blog nicht.

Also, ihr Lieben: „Face the brutal facts“ ist ein legitimer Ansatz. Kopf in den Sand und sich die Sache schön reden bringt uns nicht weiter. Aber ganz oft hilft eine „Wie“-Frage schon sehr, um weiter zu kommen.

Versucht das doch auch mal!

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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1 Kommentare

Sandra
Antworten 16. Dezember 2017

Dieser Artikel spricht mir aus tiefster Seele. Ich stehe gerade an einem echten Scheideweg in meinem
Leben und weiß noch nicht wie es weitergehen soll. Ich habe tausend Fragen und Gedanken z.B. Bloggen ja/nein? Selbstständig ja/nein? Kann ich mir das leisten und wie soll die Geschäftsidee tragfähig werden (siehe Website unten)? Ich werde mal versuchen autosuggestive Fragen zu stellen um herauszufinden wohin die Reise geht. Liebe Grüße Sandra ( Zwergenmama)

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