Musikalische Früherziehung im Alltag – 5 Tricks und ein Video zum Schlapplachen
Musikalische Früherziehung kann sich anders abspielen als Instrumente lernen und Gesangunterricht… Hier sind einige Ideen und ein Video zum köstlich amüsieren!
Lasst mich aber mit einem persönlichen Bekenntnis anfangen: Ich bin eigentlich völlig unmusikalisch. Als ich als Kind anfing zu singen, sagte mein Vater scherzhaft: „Béa, du kannst doch so schön malen.“ Ich verstehe mit den Augen, Hören ist nicht meine Stärke. Deswegen habe ich mich extra mit diesem Thema auseinandergesetzt, um bei meiner Tochter nicht vollends zu versagen.
Dabei ist die Welt des Hörens eine Wunderbare!
Schon im Bauch der Mutter nimmt ein Kind Töne wahr. Die Ohren sind die ersten Sinnesorgane, die im Mutterleib vollständig ausgereift sind. Später entwickeln Kinder über das Nachahmen der Sprachmelodie (Rhythmus, Tonlage, Phrasierung) ihr eigenes Sprachvermögen.
Musik hören und Musik machen sind Antreiber für Lernen und Verstehen. Wenn Kinder musizieren, bilden sich Synapsen in der Großhirnrinde. Keine andere Tätigkeit regt so umfassend die Areale des Gehirns an, die für Lernen, Logik, Sprache, Gedächtnis, Kreativität und Emotionen verantwortlich sind, wie Musik es tut!
Kinder können sich durch das Erzeugen eigener Melodien und Töne ausdrücken, in ihre Ge- fühle eintauchen, ihren eigenen Rhythmus finden. Musik kann mutig machen, Spannungen und Aggressionen abbauen und Trost spenden!
Die Bewegung zum Rhythmus erzeugt Endorphine: Der Mensch ist glücklich. Die Fähigkeit, sich auf den anderen einzulassen und einem gemeinsamen Rhythmus zu folgen, ist ein Geschenk fürs Leben.
Hier sind einige Tipps für musikalische Früherziehung im Alltag:
1. Lieblingsmusik parat haben
Ob gerade noch Trotzphase oder schon vorpubertäre Schübe: Wenn weder gutes Zureden noch strenges Durchgreifen hilft, spielt einfach die Lieblingsmusik eures Kindes ab und lächelt weise vor euch hin.
2. Der Familientanz
Ebenfalls erprobt gegen schlechte Laune in der Familie: Einige Bewegungen mit Club-Dance Charakter, die immer wieder einstudiert werden, sorgen für prompte Endorphin-Ausschüttung.
3. Ruhe-Klatschen
Herrscht gerade bei euch Geräusch-Tollawabohu und ihr kommt mit der Stimme nicht mehr durch? Etabliert einen Klatsch-Rhytmus, so dass das Kind gewohnt ist, darauf mit Nachahmung zu antworten: Ihr klatscht drei bis x-mal in einem Rhythmus, das Kind bildet ein Echo. Es wird sich recht schnell daran gewöhnen, akkustisch zu antworten – das schafft schnell Ruhe und Fokus. Funktioniert auch prima bei Kindergeburtstagen mit der ganzen Meute. Und übrigens auch im Klassenzimmer, für Lehrer.
4. Geräusche-Detektiv
Geht gemeinsam auf Geräusch-Erkundungs-Tour mit einem coolen Trichter aus Papier. Versucht, Geräusche zu benennen: Gluckert eine Heizung? Und brummt der Kühlschrank? Knistert das Öl in der Pfanne? Und wie nennen wir das, was die Waschmaschine macht, wenn sie brav im Schonwaschgang ihre Runden dreht?
5. Sprachen erkunden
Sucht im TV, Radio oder bei Youtube Stücke, bei denen in einer völlig neuen und unbekannten Sprache gesprochen wird. Versucht zusammen, sie nachzuahmen, die Melodie dieser Sprache nachzuempfinden. Es trainiert das Gehör und sensiblisiert ein klein wenig für Kulturen. Und es ist lustig! Schaut mal:
Na, habt ihr einige Ideen gefunden für eure Familie? Oder habt ihr neue Ideen?
Viel Spaß!
Eure Béa
- 24. Sep 2016
- 1 Kommentar
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- Klatschen, Musik, musikalische Früherziehung, Rhythmus
Stuttgart DJ
27. Dezember 2017Danke für die tollen Tipps. Ich denke, dass so eine musikalische Erziehung im Alter von 1-6 am wichtigsten it, da das Kind in diesem Zeitraum sehr schnell neue Erkenntnisse aufnimmt. Auch eine gut Idee wäre dem Kleinkind mit einem elektronischen Klavier spielen zu lassen. LG