#papakanndas – Was sich ändern muss, damit Papas auch wirklich können können


Steffen alias Papapelz hat lauter Fragen gestellt und eine Blogparade unter dem Hashtag #papakanndas aufgerufen. Seine Kernthema ist, ob vermuffte Rollenvorstellungen durch die Gesellschaft den „neuen Vätern“ entgegenschlagen, selbst wenn MANN voller guter Absichten steckt, all das zu tun, was sie an Ansprüchen als moderne Väter haben. Und das sind seine Fragen:

  1. Wie verhältst du dich, wenn dir diese Stereotypen aus den gesammelten Erfahrungsberichten begegnen? Wie würdest du dich gern verhalten, was hindert dich gegebenenfalls?
  2. Was ließe sich anders gestalten, offensiver kommunizieren, um Bemerkungen der „old school“ von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen?
  3. Welche Auffassungen in der Gesellschaft sollten sich ändern?
  4. Sollte sich auch in Politik und Wirtschaft etwas ändern, um mehr Selbstverständlichkeit von Elternschaft zu fördern? Wenn ja, was kannst du dir da vorstellen?
  5. Was kannst du selbst zu all diesen Punkten beitragen?

Ich habe mir das einfach gemacht! Ich habe die Community bei Facebook gefragt. Und auch wenn ich nicht alle zitieren kann, hier sind einige Auszüge, die schlauer sind, als das, was ich von mir jetzt geben würde…

Also, ja, das Problem ist deutlich zu greifen! 

So hat Markus Bock seine Erfahrungen gemacht:  „Ich finde die Klischees der Gesellschaft nervig. Ich habe nicht gedacht, dass ich als Neu-Vater so viele dämliche Fragen bekomme. Es ist völlig normal, dass ich als Mann Flaschen spüle, Windeln wechsle, Windeln kaufe, die Wäsche mache und all die anderen Sachen. Das hat schon lange nichts mehr mit Rolle zu tun, sondern einfach dem Denken, dass ich die Frau entlaste und es als Mann ebenso meine Aufgabe ist, für das Kind dazusein. Vater und Mutter sollen müssen auch in anderen Bereichen gleichgestellt werden. Es gibt nicht mehr den Ernährer und die fürsorgende Mutter. Väter wollen auch viel mehr von ihren Kindern haben und genießen die Zeit nach der Geburt intensiver.“

Hayo Werner Es ist auch wichtig, dass Frauen ihr Rollenverständnis überdenken. Es begegnet mir häufig, dass Frauen zwar die neue Vaterrolle sehr gut finden, dann aber emotionale Konflikte entstehen, wenn die Frauen eine größere finanzielle Verantwortung übernehmen. Das kann sich auch auf die Anziehungskraft in der Partnerschaft auswirken.“

Manche ertappen sich selbst noch bei der „alten“ Denke – zeitweise:

Anne Bockau „Ich als Mama von zwei kleinen Jungs stelle fest, dass ich mich immer wieder selbst in Klischees bewege, was Erziehungsfragen und insbesondere Benehmen betrifft. So etwas wie „Kletter da nicht“, „Füße runter“, „Rülpsen und Furzen macht man nicht“, „Bleib an meiner Seite“, „Halt meine Hand“ usw… tatsächlich aber stelle ich fest, den tatsächlichen Spaß haben sie mit Papa, denn da darf man das alles, bekommt es teilweise sogar vorgelebt und bewegt sich freier. Ich denke, das ist ein Klassiker, der sich auf alle Bereiche in dem Punkt übertragen lässt, dass Väter viele Dinge anders angehen und wohl auch des öfteren lockerer sehen. Der Druck unter den Müttern ist enorm, den erleben Väter nicht so extrem. Poste alleine ein „Mein Kind schläft noch mit 5 in unserem Ehebett“ auf Facebook oder in einem Forum und du wirst unter den Müttern (!) gevierteilt, zerhackstückt und tranchiert; jede Mutter wird zum sofortigen Diktator und haut drauf, was das Zeug hält. Väter tun dies nicht, da sie diesen vergleichenden Geltungsdrang nicht verspüren. Sie KÖNNEN jedoch genau dasselbe wie wir Mütter, nur oft mit mehr Spaß und Lockerheit (meine Erfahrung). Vielleicht wäre eine Botschaft nicht schlecht á la „Lernt die Männer nicht an, lasst es sie so tun, wie sie es für richtig halten. Die KINDER danken es ihnen – auch wenn die Mütter die Augen verdrehen“…

Die Frauen, die das den Männern zutrauen und sie machen lassen, sind auch sehr happy mit dem Ergebnis:

Christiane Boon schwärmt: „Klischee ist die eine Sache, aber ob man sich in diese Ecke stellen lässt, ne ganz andere. Wir arbeiten beide, er Vollzeit, ich Teilzeit. Die Aufgaben sind insofern verteilt, dass ich fast alles mache, wenn er arbeitet, weil er eben auch von 9 bis 20 Uhr arbeitet. Aber sobald er frei hat, macht er alles von sich aus. Staubsaugen, putzen, Hausordnung, Kind aus dem KiGa abholen usw. Das ist seine Wertschätzung an mich und ja, ich fühle mich dadurch sehr wertgeschätzt! Ich hab dann nämlich einfach mal frei und werd gezwungen, auf dem Sofa zu sitzen.“

Sternenzauberglitzerfunkel-Mädels oder in echt: ziemliche Rumpelkinder: „Ich kann das Buch „Mann und Vater sein“ von Jesper Juul sehr empfehlen. Und zwar für beide Elternteile. Ich habe es als Mutter gelesen, die dem Vater des Kindes weniger zugetraut hat, als mir selbst, der Mama im Umgang mit dem Kind. Zuerst wurde ich fuchsteufelswild und dann erkannte ich: es fängt ja schon da an. Der Papa kann alles genauso gut wie ich. Nur anders. Und das ist wichtig.“

Wir haben erfahren, in der IT wären wir schon so weit:

Nathalie Wessels „Ich denke, die IT Branche ist in diesem Bereich sehr weit. Elternzeit und Teilzeit für Väter sind selbstverständlich. Blöde Sprüche haben wir noch nie gehört.“

Und auch wenn jeder für sich Zeichen setzen kann, ist die Politik doch gefordert: 

Debby Pünkt „Ich finde es ist völlig egal, was die Gesellschaft denkt, solange es für die Familie stimmig ist, hat niemand reinzureden! Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie freundlich Betriebe gegenüber Männern sind, die in Elternzeit gegen, aber glaube das ist nicht immer so einfach! Allgemein sollte man (Politik und Gesellschaft), Kinder wieder als unser wertvollstes und höchstes Gut einstufen!“

Und was meine ich?

Ich finde es klasse, wenn wir alle so sein dürfen, wie wir sein wollen und uns nicht die Erwartungen anderer Menschen überstülpen. Ich finde den strickenden Hausmann genau so klasse wie die fußballspielende Mama. Ich finde es klasse, wenn das Thema Kinderhaben und Kindererziehen als unsere ALLER Aufgabe ansehen, als Gesellschaft! Und ich erwarte von der Politik, dass sie an zeitgemäßen Konzepten arbeitet, wie sie allen Eltern möglich machst, ihren Kindern das Beste für die Zukunft mitzugeben: Liebe, Aufmerksamkeit, Zeit und eine gute Bildung – mit Mama und Papa. Wer auch immer diese Rollen für sich beansprucht, und wie auch immer sie richtig für ihn oder sie sind! 

Und ihr?

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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