Wenn geliebte Menschen an uns glauben passieren „WUNDER“ – Werbung für den Film und eine persönliche Story


Der Trailer des Films „Wunder“ hatte mich schon nach 30 Sekunden, mit einem einfachen Dialog:

„Du bist nicht hässlich, Auggie!“ sagt Julia Roberts, Auggies Mom.

„Das sagst du nur, weil du meine Mom bist!“

„Weil ich deine Mom bin, zählt das am meisten. Ich kenne dich nämlich am besten!“

Könnt ihr hier ganz sehen.

Diese Worte hätten auch von meiner Ma stammen können!

Ihr werdet es jetzt nicht erkennen und vielleicht sogar nicht wirklich glauben, aber auch ich habe mich eine Zeitlang für hässlich gehalten.

Ich habe es in der dritten Klasse geschafft, mir die Nase mit einer Schaukel zu zertrümmern

Das war beim Verstecken-Spielen, ich war 8 Jahre alt und überzeugt davon, ich würde alle überlisten, wenn ich einen Spielplatz kriechend überqueren würde, unterhalb von dicken Metall-Gondeln, die als Zweierschaukeln dienten. An den verhängnisvollen Augenblick erinnere ich mich noch genau: Jemand rief meinen Namen, ich hob den Kopf… und im gleichen Moment, in dem die Schaukel in meine Nase knallte, kam der Gedanke: „Was für eine doofe Idee, Béa!“. Danach war alles schwarz.

Ich wachte im Krankenhaus auf mit einem Riesenverband im Gesicht und konnte nur durch den Mund atmen. Ich erspare euch die Details, aber der Tag als der Verband geöffnet wurde und die Tamponagen aus meiner Nase herauskamen war definitiv nicht der Moment, der einem präpubertären Mädchen einen Selbstbewusstseinsschub gibt – Im Gegenteil.

Ich fand mich hässlich.

Natürlich war das alles nicht mal ein Zehntel so schlimm wie bei Auggie, dem 10-Jährigen Kinderhelden aus „Wunder“. Natürlich konnte meine Ma mich trösten, dass alles gut abheilen würde und man bald nichts mehr erkennen würde. Aber hätte ich einen Helm wie Auggie gehabt, hätten ich diesen damals auch am liebsten drüber gezogen.

Und dann hat mir meine Ma etwas Ähnliches gesagt: Dass sie mich am besten kennt und dass ich schön bin. Und dass hässlich nur solche Menschen sind, die Hässliches tun. Und außerdem hat sie mir eingebläut, dass es ein Wunder war, dass in der Notaufnahme ein richtig guter Freund von ihr Dienst hatte, der auf Schönheits-OPs spezialisiert war (na gut… das, was man in den 70ern in Rumänien – meinem Geburtsland – für eine Schönheits-OP hielt.). Ich wurde nicht nur einfach versorgt, sondern dieser Freund hat eine Nachschicht eingeschoben und mein Gesicht minutiös wiederhergestellt, mit versteckten Nähten und Griffen unter dem Mikroskop, die kein Notfallarzt sonst drauf gehabt hätte!

Mit dieser Story gerüstet trat ich in der Schule auf, mit meinem noch sehr blaugrün zugerichtetem Näschen schön in die Luft gerichtet. Hey, damals hatten nur die allerersten Hollywood-Divas eine Schönheits-OP. Und ich! Das, was ich im ersten Moment, als ich mich im Spiegel sah, am meisten befürchtet hatte – nämlich, dass mich alle auf dem Pausenhof auslachen – trat nicht ein. Ganz im Gegenteil… Meine Ma hat mich mit so viel Selbstbewusstheit aufgepumpt, dass ich das den anderen gegenüber ausstrahlen konnte.

Allerdings kostet es mich bis heute noch Mut, mich im Profil zu zeigen. Ich trage die Brille, die die Nase gut kaschiert, und drehe den Kopf immer so, dass meine Nase nicht so krass rüberkommt. Seht ihr den Unterschied?

Natürlich ist im Film „Wunder“ alles viel, viel schwieriger für den Haupthelden Auggie!

Durch einen Gen-Deffekt musste der kleine, tapfere 10-Jährige 27 Gesichts-OPs über sich ergehen lassen, und ist sehr entstellt. Er wurde bis zur 5. Klasse von seiner Mutter unterrichtet („Home-Schooling“ geht ja in USA) und nun steht er vor seinem Start ins Sozialleben: Auggie kommt endlich in die Schule.

Und das ist, wie ihr euch sicher vorstellen könnt, enorm schwierig für ihn…

Der Film startet doch erst am 25 Januar. Warum weiß ich das, fragt ihr euch?

Ich durfte neulich im Kino mit Yvonne, Nina von Frau Mutter, Alu von Großeköpfe und einer Meute von Kindern eine exklusive Preview des Films „Wunder“ sehen – und dabei haben wir viele Taschentücher gebraucht…

So ein wunder-voller Film – mit Perspektivenwechsel!

Ihr lieben, ich will hier nicht spoilern und euch den Film zusammenfassen… Der Film ist absolut sehenswert und geht direkt ins Herz. Wer das Buch „Wunder“ bereits kennt, weiß schon, dass die Erzählweise deswegen so grandios ist, weil sie uns Einblicke verschafft in nahezu alle Charaktere. Wir sehen zunächst das Geschehen aus Auggies Sicht, wie es ihm dabei geht und was mit ihm geschieht. Doch in dem Moment, in dem wir als Zuschauer glauben, dass wir die Situation eingeschätzt haben, kommt jemand anderes zu Wort: Auggies ältere Schwester Olivia, das stille Kind, das „normal ist und funktioniert“. Das eröffnet uns eine ganz andere Perspektive.

Und dann erfahren wir, wie die gleiche Situation aus der Sicht des ersten Jungen, der sich in der Schule mit Auggie anfreundet aussieht – und noch viel überraschender, kommt auch die Sicht der… ach nein, das wäre jetzt an sich schon spoilern.

Die Kinder und Jugendlichen bekommen die größte Aufmerksamkeit und das ist gut so. Kurze Einblicke bekommen wir auch in das Innenleben der Eltern, fulminat gespielt von Julia Roberts und Owen Wilson. Ihre Ängste, ihre aufgegebenen Träume, all das bekommen wir mit. Aber all das Schwere und Problematische im leben löst sich letzten Endes auf, in einem Ozean der Liebe!

Schaut euch „Wunder“ einfach an!

Es ist ein Feel-Good-Film, der uns alle am Ende mit der Welt und den Menschen versöhnt. Übrigens, hätte ich im Film nicht wahrgenommen, dass Julia Roberts sich ungeschminkt, normal gestylt und mit etwas faltigem Hals zeigt, hätte ich mich auch nicht getraut, das Foto von mir ohne Brille zu veröffentlichen.

LIEBE Grüße,

Béa

Zur Transparenz, wie immer: Dieser Blogpost ist gesponsert, daher auch sauber als Werbung gekennzeichnet. Das ist aber eines der Situationen, in denen das Bloggerleben WUNDER-voll ist. Der Film „Wunder“, das Schreiben, der Kontakt zur Agentur, die das abgewickelt hat, alles war schöner, als das ich das hier in Worten wiedergeben konnte. <3 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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5 Kommentare

Carmen
Antworten 16. Januar 2018

Liebe Bea,

ich habe früher das Buch gelesen und bin schon sehr gespannt auf den Film. Julia Roberts ist eine meiner Lieblingsschauspielerinnen und ich freue mich sehr darauf, mit meiner ganzen Famile ins Kino zu gehen. Vielen Dank für die tollen ersten Eindrücke zu dem Film. :-)
Liebe Grüße, Carmen

    Béa Beste
    Antworten 16. Januar 2018

    Liebe Carmen, ihr werdet ganz ganz viel Freude daran haben! Liebe Grüße, Béa

Reka
Antworten 24. Januar 2018

Oh was für ein schöner emotionaler Beitrag. Ich kenne das Buch nicht, aber wir werden auf jeden Fall ins Kino gehen und uns den Film anschauen! Ich finde Filme, die Werte vermitteln wirklich toll und schaue sie mir gerne zusammen mit meinen beiden Kindern an. Herzliche Grüße Reka

Betinna
Antworten 25. Januar 2018

Ich habe alle Bücher gelesen und sie waren alle echt schön und emotional. Danke für die tollen Einblicke in den Film, ich freue mich schon enorm auf den Film und werde ihn mir sicher am kommenden Wochende mit meinen Kindern ansehen. Liebe Grüße!

Flavia
Antworten 25. Januar 2018

Ein wirklich schöner Post, gerade mit deinem privaten einblick in dein Leben :) Ich habe ebenfalls das Buch gelesen und habe mich unglaublich darüber gefreut als ich hörte das diese Geschichte verfilmt wird. Dazu noch mit einer meiner lieblings Schauspielerinnen!! LG Flavia

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