Danke mein Schatz! Was ich alles von meinem Kind gelernt habe


Dass ich unglaublich dankbar bin, dass mein Kind in mein Leben getreten ist, habe ich euch bereits erzählt. Und dass ich ein Lern-Junkie bin, ja auch. Hier möchte ich festhalten, was mir mein Kind eigentlich schon alles beigebracht hat im Leben.

Ich habe eine ganze Menge von meinem Kind gelernt!

Und das alles schreibe ich jetzt als direktes Dankeschön an meine Carina:

Danke, mein Schatz, dass du mir den 5 Minuten Powernap beigebracht hast.

Schon in der Schwangerschaft wurde eine 4cm Zyste in deinem Bauchraum entdeckt. Für einen Erwachsenen wäre das ein kleines Ding gewesen. Für ein 50cm Mensch wie du warst, war sie riesig. Sie verdrängte viel Platz im kleinen Bäuchlein. Bis sie mit ca. 8 Monaten verschwand, limitierte sie deine Magenkapazität und du musstest sehr oft was zu dir nehmen. Mit dir habe ich gelernt, kleine Schlafportionen voll auszuschöpfen! Ich meine das nicht ironisch. Ich kann das. Bis heute. Vor dir kannte ich das nicht, Baby.

Danke, mein Schatz, dass du mir gezeigt hast, wie Zeit vergessen geht. Und Versunkenheit im Augenblick.

Wenn du dich mit einer Sache beschäftigst, bist du ganz drin. Bis heute noch. Ganz anders als deine Mama, die viel zu oft in rasanter Geschwindigkeit multitaskt. Wann immer ich mich auf deine Versunkenheit in Themen, Dingen und Spiele eingelassen habe, war ich ganz da in dem Moment. Heute forderst du das bewußt ein: „Mama, tu das Handy weg, hör mir bitte zu und mache nichts anderes!“, früher konnte ich es nur bemerken. Und dich bewundern.

Danke, mein Schatz, für die gefühlten Millionen „Warum?“

Alle Kinder sind neugierig, du bist besonders neugierig. Wahrscheinlich kommen den Eltern die eigenen Kinder am neugierigsten vor. (Frage an Mehrfacheltern: Merkt ihr Unterschiede zwischen den Kindern an Neugier?). Auf jeden Fall war deine Art, Dingen nachzugehen und zu erforschen, einzigartig für mich. Ich habe dich sogar mit „warum warum?“ herausgefordert, du hast dich davon nicht beeindrucken lassen: „Weil ich das wissen will!“. Wir haben zusammen Dinge erforscht, als es noch kein Google gab…

Danke, mein Schatz, für deine Experimentierlust.

Verschimmelte Brote in Folie mit Datumsbeschriftung? Pflanzen mit Aufklebern auf den Blättern? Tomaten mit Marmelade? Tja… ich muss zugeben, das hatte ich auch als Kind drauf, insofern nehmen wir uns nix. Aber du hast die kreativeren Ideen, ganz sicher. Okay, die Nummer als du 15 warst und deine 16jährige Freundin mit Drinks aus unserer Bar abgefüllt hast, weil du beobachten wolltest, wie sie unter Alkoholeinfluss reagiert, vergessen wir jetzt mal. Das Hühnchen haben wir ausreichend gerupft.

Danke, mein Schatz, dass du ein Gespür für Ästhetik in Städten hast.

Wir sind ein eingespieltes Reiseteam und waren zusammen mehrfach in wunderbaren Städten und Gegenden unterwegs. Noch lange bevor du wusstest, dass du Architektur studieren willst, hast du ein Blick für tolle Ecken und Details gehabt. „Guck mal Mama!“ enthüllt mir tolle Perspektiven! Und dein Instinkt für tolle Ecken entdecken ist untrüglich: „Komm Mama, lass uns in die Richtung laufen!“ hat sich immer gelohnt.

Danke, mein Schatz, für deine Bescheidenheit und Bodenständigkeit.

Als Mensch, der im Kommunismus aufgewachsen ist, muss ich machmal was überkompensieren: Bestimmte teure Schuhe… ein außergewöhnliches Hotel… teure Klamotten.  Ich komme hier schon öfter in die Stimmung, dass ich mir was leisten MUSS. Dein Blick fürs Wesentliche (und oft Bescheidenere) hat mich schon oft da „runtergebracht“. Was ich noch ganz besonders finde, ist, dass du auch aus wenig wahnsinnig viel machst. Mit einfachen Farben und klaren Linien schaffst du Ästhetik in deinem Auftreten – und das alles finanzschonend und smart.

Danke, mein Schatz, dass du so ein soziales Wesen bist!

Du trägst so viel menschliche Güte und Verständnis für andere in dir, das ich bewundere. Ja, ganz ohne bin ich auch nicht, es liegt in der Familie. Aber du kannst das besser. Und wenn ich mich über andere aufrege, lenkst du meine Blicke auf das Liebevolle bei Menschen – oder auf ihre besondere Situation.

Ich könnte noch mehr schreiben, aber da das nicht nur an Carina geht, sondern an euch alle:

Was habt ihr eigentlich soweit von eurem Kind gelernt, was auch für euch gut ist?

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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7 Kommentare

Anne aus der Lieblingsmanufaktur
Antworten 29. Oktober 2018

Danke, mein Schatz - Du hast mich geduldiger und verständnisvoller gemacht!
Du bist stur, doch ich bin es auch. So hat es gedauert, bis wir ein eingespieltes Team wurden. Bis wir beide verstanden hatten, dass es nicht um gewinnen oder verlieren geht. Bis wir die Machtspiele hinter uns lassen konnten. Ja, heute stecke ich öfter zurück, doch ich fühle mich nicht schlecht dabei. Ich weiß heute, dass ich mit Geduld viel weiter komme. Dass auch Du oft recht hast. Und dass am Ende dann alle glücklicher sind :)

Banu Aydogan
Antworten 5. Dezember 2019

Durch dich habe ich gelernt, keine Angst haben zu müssen wenn etwas falsch gelaufen ist. Wir haben uns gegenseitig beigebracht dass es letztendlich kein richtig oder falsch gibt, ein etwas anderer Weg, vielleicht gut oder auch nicht gut aber beim nächsten mal jedenfalls besser!
Danke mein Sonnenschein!

Annalena
Antworten 14. Februar 2022

Interessant, zu lesen, was andere von ihrem Kind gelernt haben. :)
Alleine schon im 1. Jahr habe ich so viel von und durch meinen Kleinen gelernt... Den Moment zu schätzen, nicht zu viel zu Planen und mehr...
Ich habe 4 Hauptpunkte mal hier zusammengeschrieben: https://innenaussenoben.de/was-ich-im-1-jahr-durch-mein-kind-alles-lernen-durfte

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