Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht! – Auszug aus dem neuen Buch von Nathalie Klüver


Meine Bloggerkollegin Nathalie Klüver mit ihrem Blog Eine ganz normale Mama und ihren Büchern über die befreiende Kraft des Unperfekten kennt ihr schon, oder? Und ganz in diesem Sinne hat sie nun ein neues Buch raus – vor allem für Eltern in der Schwangerschaft und den ersten Jahren!

Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht: Erziehung einfach unperfekt: Wie du deine Kinder entspannt beim Großwerden begleitest

…und so fängt das Buch an:

„Du kannst deinen Kindern deine Liebe geben, nicht aber deine Gedanken.“ (Khalil Gibran)

Eltern begleiten ihre Kinder auf ihrem Weg. Am Anfang helfen wir ihnen, sich auf dem Weg zurecht zu finden, am Anfang sind wir die Leitplanken, die sie auf der Autobahn des Lebens schützen. In den ersten Jahren fragen unsere Kinder uns auch noch nach dem Weg, wollen, dass man sie auf diesem Weg begleitet, ihnen erklärt, was links und rechts des Weges liegt, sie auf dem Weg beschützt. Aber je älter sie werden, umso häufiger gehen sie ein Stück des Weges allein.

Umso seltener fragen sie uns nach dem Weg. Umso häufiger nehmen sie Abzweigungen ganz ohne uns. Bis sie irgendwann ihren ganz eigenen Weg wählen.

Unsere Aufgabe dabei: Sie zu begleiten, solange sie es wünschen.

Sie für ihren eigenen Weg stark zu machen, sie so gut es geht vorzubereiten. Und es ist auch unsere Aufgabe als Eltern, ihnen zu zeigen, dass wir auch wenn sie längst ihren eigenen Weg gehen, immer da sind, um sie auch auf dem eigenen Weg ein Stück zu begleiten oder bei den Herausforderungen auf dem Weg zu helfen. Wenn unsere Kinder wissen, dass wir für sie da sind, dass sie immer zu uns als sichere Basis zurückkehren können, dann geben wir ihnen eine innere Stärke.

Wir begleiten unsere Kinder beim Erwachsenwerden, dabei, autonom zu werden. Das Ziel unserer Erziehung sollte deshalb sein, dass unsere Kinder eigenständig in der Welt klar kommen. Dazu gehört auch, dass sie eine eigene Meinung bilden. Und dass diese nicht immer hundertprozentig der unseren entspricht, ist normal. Und auch gut so. Ebenso ist es normal, dass der Weg, den sie wählen nicht immer dem Weg entspricht, den wir am liebsten für sie hätten. Dessen sollten wir Eltern uns immer bewusst sein. Denn unsere Kinder leben ihr Leben – das, was sie sich wählen, nicht das, was wir gerne für sie hätten. Sie sollen Dinge aus eigenem Antrieb machen und nicht, weil sie uns damit einen Gefallen machen möchten. Also Gitarrenunterricht, weil sie es gerne möchte. Oder Leichtathletik, weil es ihnen Spaß bringt und nicht, weil die Mutter selbst so gerne über die Hürden gesprungen ist. Dasselbe gilt bei der Wahl der Berufs oder des Studienfachs: Niemand muss Arzt werden, nur weil es die Familientradition ist.

Was wir ihnen aber geben können: Wir können ihnen unsere Werte vorleben. Aufzwängen können wir sie freilich nicht, aber unsere Werte in unser Familienleben integrieren, sie vorleben und so unseren Kindern mitgeben. Gerade solange die Kinder klein sind, haben Eltern eine Vorbildfunktion. Sie sind es, die Kindern Dinge wie Mitgefühl vermitteln, Respekt und Rücksichtnahme auf andere. Das leben wir vor, indem wir uns selbst an die von uns ernannten Regeln halten und auch erklären, wenn es einmal eine Ausnahme gibt. Wenn Eltern ihren eigenen Weg gehen und den auch den Kindern erklären, ermutigen wir unsere Kinder auch, ihren eigenen Weg zu gehen.

Resilienz stärken

Resiliente Kinder, das sollte unser Ziel sein. Resilienz hilft gut durchs Leben zu kommen und auch bei Rückschlägen wieder aufzustehen. Denn, seien wir mal ehrlich: Ein Leben ohne Rückschläge gibt es nicht. Wir können unseren Kindern nicht alle Probleme aus dem Weg räumen, sie nicht vor allen schlechten Erfahrungen schützen. Die gute Nachricht: Das müssen wir auch gar nicht. Unsere Aufgabe ist es, ihnen das Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, Herausforderungen aus eigener Kraft zu meistern und auch mit Scheitern umzugehen.

Resiliente Kinder fühlen sich wohl als die Person, die sie sind. Sie wissen, dass sie wertgeschätzt werden mit ihren Stärken und Schwächen. Sie können sich selbst realistische Ziele setzen, Probleme selbst lösen und sehen Hindernisse als Herausforderungen an. Genauso wie ihre Stärken kennen sie ihre Schwächen, und wissen, wo sie sich Hilfe holen können, wenn sie welche benötigen. Resiliente Menschen konzentrieren sich auf das im Leben, was sie selbst beeinflussen können. Eltern von resilienten Kindern akzeptieren ihre Kinder so wie sie sind und helfen ihrem Kind, sich realistische Ziele zu setzen. Sie setzen Regeln so, dass das Selbstwertgefühl und die Selbstdisziplin des Kindes gesteigert werden. Und: Sie geben ihren Kindern mit, dass Fehler zum Leben dazu gehören und dazu da sind, aus ihnen zu lernen. Das ist etwas, das ihr nie vergessen solltet: Auch unser Umgang mit unseren Fehlern prägt unsere Kinder. Wenn wir ihnen vormachen, dass wir die Schuld immer auf andere schieben, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie dieses Verhalten von uns übernehmen. Dasselbe gilt dafür, wenn wir unsere Fehler klein reden oder beschönigen. Zeigen wir aber, wie man eigene Fehler eingesteht und aus ihnen lernt, dann übernehmen unsere Kinder es.

An was sollen sich unsere Kinder später erinnern?

Wir müssen also gar nicht alles perfekt machen – niemand ist perfekt im Erziehen, es gibt kein perfektes Familienleben! Sondern einfach nur das echte Familienleben, in dem jeder seine eigenen Macken hat, seine eigenen Fehler macht und seinen eigenen Weg geht. Wie sollen eure Kinder auf euch blicken, wenn sie älter sind? An was sollen sie sich erinnern? Möchtet ihr, dass sie euch auch als Erwachsene noch gerne besuchen, einfach, weil sie gerne Zeit mit euch verbringen und nicht weil sie sich innerlich verpflichtet fühlen? Diese Fragen helfen, sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.

Das Gute ist ja: Wir wachsen mit unseren Aufgaben. So wie unsere Kinder größer werden, wachsen auch wir in unsere Rolle als Eltern hinein.

Eltern von mehreren Kindern wissen, was ich meine: Man wird mit jedem Kind entspannter, auch wenn jedes Kind eine ganz eigene Wundertüte ist. Es wird anders, wenn die Kinder größer werden. Aber vieles wird dadurch auch leichter. Und alles, was nicht leichter wird, können wir besser meistern – denn wir selbst werden immer besser!

„Achte auf den Augenblick und genieße ihn, er ist das Beste, was wir haben und das einzige, was vergeht.“
(australisches Sprichwort)

Wollt ihr das Buch „Das Kind wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!“ gewinnen?
Wir verlosen 3 Exemplare!

Verratet uns einfach bis zum 26. Juni 2021 23:59 (hier oder unter unseren Social Media Posts) warum und für wen ihr es haben wollt, damit hüpft ihr in den Lostopf! Und Teilen wäre mega!

Update: Wir haben Gewinnerinnen
Carolin Loy, Alexandra Pickel und Angela Maissenhälter 
 

 

Nathalie und Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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10 Kommentare

Carolin Loy
Antworten 18. Juni 2021

Wir bekommen im Winter Kind Nr 4 und haben damit wieder alle möglichen unterschiedlichen Altersklassen vertreten 9,6,4 und dann eben ein Baby, da fragt man sich natürlich schon wie man alle Bedürfnisse vereinen soll, was ist wirklich wichtig und wie kann ich aus meinen Kindern selbständige Erwachsene machen?
Und das natürlich ohne staubtrockene Erziehungsratgeber zu lesen...

    Béa Beste
    Antworten 11. Juli 2021

    Und gewonnen liebe Carolin! Du bekommst eine Mail von mir! liebe Grüße, Béa

Mareike
Antworten 18. Juni 2021

Ich folge dem Blog von EineganznormaleMama schon länger und habe auch das Buch „Afterwork Familie“ gelesen. Die Sommerferien stehen vor der Tür und der lang ersehnte Urlaub auch. Das Buch wäre perfekt für meine ruhigen Stunden im Urlaub ;-)
Lieben Dank für das Gewinnspiel.

Maria
Antworten 19. Juni 2021

Weil „loslassen“ und „machen lassen“ manchmal einfach schwer fällt.

Stefanie Cichon
Antworten 19. Juni 2021

Das super Buch wäre wunderbar für meine Freundin und mich denn wir tauschen uns immer gegenseitig die guten Bücher aus. :-)

Michaela Conrad
Antworten 19. Juni 2021

Hallo,
bei uns gibt es gerade Konflikte zwischen Mutter und pubertierender Tochter. Es gibt auch noch einen fast dreijährigen Bruder.
Viele Grüße,
Michaela

Edith
Antworten 19. Juni 2021

Vielleicht gibt es ja noch Wege die man selber so garnicht gesehen hat.

Judith
Antworten 20. Juni 2021

Ich hätte das Buch total gern. Mir fehlt gerade total der Input und ich hab hier täglich die Konflikte und das Gefühl mich zu zerreißen.

Angela
Antworten 22. Juni 2021

Oh, das wäre wirklich interessant für mich zu lesen. Warum? Weil ich sehr gerne lese und 3 Kinder habe, in unterschiedlichem Alter.

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