Ein Internat in der Karibik – Alternative zum Auslandsjahr
Jetzt komme ich zum Verbloggen, was ich im März getan habe: Ich habe ein Internat in der Karibik besucht! Ich möchte jetzt eine Runde schwärmen und allen Eltern, die eine Alternative zum typischen Auslandsjahr in den USA oder Kanada für ihre Kinder erwägen, einen wunderbaren Lernort vorstellen.
Doch fangen wir damit an, welche Connection in in diese Gefilde habe: Herb Klassen ist CIA-Direktor auf der Karibikinsel St. Martin. Er war langjähriger Direktor der Berliner Phorms Schulen, deren Mitgründerin ich bin. Herb Klassen habe ich in Kanada in der Nähe von Toronto kennengelernt, denn damals habe ich, bevor ich einen Schulleiter für eine der Schule verpflichtet habe, die jeweiligen Führungskräfte in ihrem Wirkungskreis besucht. Seine Schule mit über 1.200 Schüler und sein liebevoller Integrationsansatz sowie seine reichhaltige Arbeitserfahrungen haben mich damals sehr beeindruckt (das allein zu erzählen wäre ein Blogpost an sich). Herb wollte neue Erfahrungen machen und neue Aufbauarbeit leisten. So kam er nach Berlin und verhalf dem damals zarten Schulnetzwerk zu Stabilität und Professionalität. Kleine Anekdote am Rande bezogen auf Herb Klassens und meinen Namen Béa Beste im Schulumfeld: Es hat einige Jahre gegeben, in denen viele Familien ihre Phorms Schulverträge mit „Klassen-Beste“ unterschrieben bekamen. Immer wieder lustig…
Vor zwei Jahren zog Herb weiter, in Richtung Karibik.
Eines Morgens machte ich allerdings große Augen, als mich eine Linkedin-Nachricht erreichte: „Herb Klassen has a new job: Director CIA!“ Wie bitte? CIA? Ein Klick auf den Link verriet den vollständigen Namen seiner Institution: Caribbean International Academy! Also nichts mit Agents und Secret Service. Herb leitet eine wunderbare Schule auf der Trauminsel St. Martin.
Genau dort habe ich Herb und seine Frau Darlene im vergangenen März besucht. Wer sich mit dem Gedanken herumträgt, sein Kind mal ein halbes oder ein Jahr in einer wunderbar-außergewöhnlichen Gegend zur Schule gehen zu lassen: Einfach weiterlesen. Für alle anderen: Genießt die Bilder und stellt euch einfach eine Traum-Schule vor… in einer Traum-Gegend.
Stellt euch einfach mal vor, euer Klassenzimmerfenster sieht so aus…
… und euer Schulkorridor hat diese Aussicht…
… und euer Sportunterricht finden in diesem Pool statt:
Der Ozean ist in nur 400 m Distanz:
Bevor ich weitere verlockende Karibik-Bilder verbreite, möchte ich lieber über die Menschen, die diese Schule ausmachen, berichten. Die Lehrer sind „handpicked“ – also mit viel Mühe und nach sehr vielen Gesprächen und Probestunden ausgewählt – oder fast besser gesagt „auserwählt“ – größtenteils aus Kanada. Ich kann aus eigener Erfahrung bezeugen, dass die kanadische Lehrerausbildung zu einer der besten weltweit gehört, weil sie nicht nur großen Wert auf Fachliches legt, sondern auch ganz viele didaktische und zwischenmenschliche Fähigkeiten fordert und fördert. Der Arbeitsort ist mit seinen sommerlichen Temperaturen das ganze Jahr über sehr begehrt – und so hat diese Schule die Möglichkeit, an Top-Bewerber zu kommen und sich die Allerbesten auszusuchen. Wir haben in der Schule einige kennengelernt und bei gemeinsamen Aktivitäten Gespräche mit vielen Lehrern führen können. Das Niveau der Schule ist exzellent, das Curriculum entspricht dem aus Kanada, Ontario. Neben den klassischen Fächern gibt es auch Wahlfächer wie Entrepreneurship, Accounting und Free Speech, die einem im Leben sehr weiterhelfen können. Ich war beeindruckt, was für ein KLASSE Team Herb hat (sorry, den Joke mit den Namen konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)
Wir durften im Entrepreneurship-Kurs von Jerry Fense dabei sein und einer smarten Truppe von Jugendlichen unsere eigenen unternehmerischen Geschichten erzählen – über Aufbau von Schulen und E-Commerce, und auch vom Scheitern und Wiederaufstehen.
Hier sind Jerry und mein Mann Oliver:
Und hier sehr ihr mich mit allen Jugendlichen im Kurs:
Wie meistens bei den typischen internationalen Schulen ist alles unter einem Dach: Zur CIA gehört auch ein Montessori-Kindergarten und eine Grundschule. Die weiterführende Schule endet nach der 12. Klasse mit der kanadischen Hochschulreife, einem international anerkannten Äquivalent zum Abitur. Hier findet ihr mehr Informationen zum Curriculum. Deutsche Eltern, die über ein Auslandsjahr nachdenken, sollte wissen, dass die Schule in St.Martin wie eine kanadische Schule betrieben wird, d.h. deutsche Schulen werden einen Aufenthalt des Kindes in St. Martin mit den Qualifikationen eines Schulaufenthalts in Kanada gleich setzen.
Natürlich kommen Kinder von St.Martin und den umliegenden Inseln hierher zur Schule. Viele Kinder haben Eltern aus anderen Ländern, die diesen Teil der Karibik zur Wahlheimat erkoren haben oder die der Beruf hierher geführt hat. Neuerdings kommen Kinder aus der ganzen Welt, denn das neue Internat ist direkt auf dem Schulgelände. Es wurde 2016 mit besonders viel Liebe eingerichtet:
Kinder ab der 7. Klasse könne dort das ganze Schuljahr leben und lernen:
Das Internatshaus ist direkt auf dem Schulgelände. Dort können es sich die Internatskinder auf der eigenen kleinen Terrasse unter Schirmen gemütlich machen und an dem einen oder anderen Projekt arbeiten, während die anderen mit Kleinbussen zu ihren Orten auf der Insel gebracht werden.
Ganz besonders anregend fand ich die Gespräche mit den Schülern – die meisten von ihnen sind bilingual, wenn nicht trilingual. Sie stellen smarte Fragen, zeigen sich interessiert und sind sehr reflektiert. Das Schulsystem ist konzipiert, viel Raum fürs Forschen zu geben, für eigene Neugier. Die Lehrer fördern das und begleiten alles mit guter Stimmung und viel Humor.
Ich könnte viel mehr schreiben, aber das sollte für einen ersten Eindruck genügen. Sollte sich jemand für eine herrliche Karibikinsel mit guter Schulqualität als Alternative zum üblichen USA-Auslandsjahr interessieren, empfehle ich, direkt mit dem Direktor Herb Klassen in Kontakt zu treten und sich beraten zu lassen. Herb Klassen kommt jedes Jahr nach Deutschland und man kann mit ihm auch Treffen organisieren – grüßt ihn lieb von mir! Er spricht übrigens erstklassig deutsch. Alles weitere erfahrt ihr von der Schulwebseite der CIA!
Zur Transparenz, dies ist KEINE bezahlte Werbung. Es ist nur meine Begeisterung. Wir haben die Schule besucht und sie hat meinen Mann und mich sehr überzeugt. Wir haben nicht bei Herb gewohnt, sondern in einem eigenen Apartment, das wir selbst bezahlt haben. Herb ist inzwischen ein lieber Freund, den ich öfters besuchen werde, denn ich habe mich in diese kleine feine karibische Insel total verliebt. CIA inklusive!
Was interessiert euch noch über diese Schule? Ich freue mich über Kommentare und Fragen!
- 23. Aug 2016
- 9 Kommentare
- 3
- Internat, Internationale Schule, Schule
Mama 2.0
23. August 2016Wow! Einfach nur WOW! Ich bin begeistert!
Alu
24. August 2016Das klingt toll. Wenn man sowad finanzieren könnte. Seufz.
beabeste
24. August 2016Ich weiß, dass Herb in Gespräch mit einigen Stiftungen ist...
Claudia Brieske
13. Mai 2021Was für ein berauschender Artikel ! 🌺Hhaben Sie eventuell Kontakte oder nähere Informationen zu den Stiftungen, mit denen zusammen gearbeitet wird?
Béa Beste
13. Mai 2021Am besten direkt dort anfragen, Z.B. beim Direktor Herb Klassen!
ekirlu
28. Oktober 2016Klingt verlockend - aber leider nicht finanzierbar
sonja
1. April 2018wo habt ihr denn die schulkosten überhaupt gefunden? ich kann das gar nicht finden....
Béa Beste
1. April 2018Liebe Sonja, der Hurricane im Herbst hat ziemlich viel von der Insel zerstört, ich bin nicht sicher, ob die Bedingungen weiterhin so bestehen... Es ist viel neu aufgebaut worden. Am besten gehst du auf Todd Chrisholm zu, der aktuelle Direktor - sagst ihm einen schönen Gruß von mir, und er wird euch bestimmt weiter helfen! Liebe Grüße, Béa