England mit Kindern – mehr als Schafe (Cornwall, Devon, Somerset)


Es wird mal wieder Zeit für ein paar Bilder und Zeilen zu unserem RoadtripUK aus dem vergangenen Sommer. Ursprünglich wollte ich nur über Cornwall schreiben, aber dem UK-Kenner wäre gleich aufgefallen, dass Darthmoor, Exmoor, Somerset sowieso, Oxford einfach nicht zu Cornwall gehören. Also geht es heute nicht nur um den kleinen Zipfel da ganz unten in England’s Südwesten, sondern um alles rings um London.

Los geht’s mit Stonehenge

Stonehenge

Warum die Steine da sind und wie sie dahin kamen, dazu gibt es allerhand Theorien. Aber nichts ist sicher. Allerdings ist Eines ganz sicher – wenn ihr mit dem Auto über die Bergkuppe fahrt und das erste Mal das Areal von Stonehenge erblickt, werdet ihr verwundert sein. Denn einfach so auf einem großen Feld stehen diese riesigen Steine. Leute laufen – hauptsächlich – in einer Richtung rings herum.

Der Parkplatz ist ca. 2km entfernt. Hier wird auch der Eintritt bezahlt, Souveniers gekauft, und die elektronischen Guides ausgeliehen. Urzeitliche Behausungen können ebenso angeschaut werden, wie zum Mittag zu essen.

Kleiner Tipp: Eintrittsuhrzeit ca. 2 Tage vorher festlegen. Damit umgeht ihr die Ticketschlange. Spart Zeit und Nerven!

Mit dem Busshuttle geht’s hin zu den bekanntesten Steinformationen. Wobei das ganze Areal Wanderstoff für bestimmt 5 Tage hergibt. Aber das Wichtigste ist ja eine Umrundung des Wahrzeichens.

Zurück kann wieder der Bus genommen werden oder ihr wandert über Kuhwiesen, durch einen kleinen Wald und genießt etwas die Eindrücke.

Weiter geht’s ins Dartmoor

Leider haben wir den Hund von Baskerville nirgends getroffen – nur Schafe, viele Schafe und noch mehr Schafe.

Das Dartmoor ist ein riesiges Naturschutzgebiet mit unglaublich schönen Wandergebieten, die auch für kleine Kinder total spannend sind. Oft sind ganz nahe an den Points of Interest Parkplätze, dass die zurückzulegenden Strecken auch für kleine Stampfer gut zu bewältigen sind.

Es gibt:

Alte Steinschienen.

Kraxelfelsen.

Bäche zum Durchwaden.

Prachtvoll, bunte Pubs, ähm Gaststätten – mit ganz viel regionaler Küche.

Und Hecken um ganz schmale Straßen, dass unsere Seitenspiegel oft an beiden Seiten am Grün kratzten. Die Gang hat immer gefeiert, als uns Autos entgegenkamen. Für Deutsche unbegreiflich, aber es wurde sich immer stillschweigend geeinigt. Derjenige, der den kürzeren Weg zurück zur Einbuchtung hat, ist zurückgestoßen. Ganz einfach – ohne Motzen, auch mit unserem Berliner Nummernschild!

Hidden Beaches

England ist eine Insel. Und eine Insel ist umgeben von Wasser. Also muss es Strände geben. Das war unserer Gang recht schnell bei der Urlaubsplanung klar.

Wir kauften dieses Buch:

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Und die Gang blätterte Monate vorher schon darin, knickte Seiten, plante Besuche bei Nummer 87 und wer weiß wo. Es führte also kein Weg daran vorbei – wir mussten unsere Versprechen einlösen.


Und im Nachhinein war es gar nicht so schlimm. Denn nach mehr oder weniger langen Fußmärschen (Zeitangaben und Wegbeschreibungen sind im Buch sehr gut beschrieben) erreichten wir jedes Mal Paradiese. Teilweise recht unberührt. Einfach wundervoll.

Penzance / Marazion

Ihr denkt, ihr seid in der Normandie mit dem St. Michael’s Mount, der bei Ebbe durchs Wasser zu erreichen ist. Darf ich mich wiederholen: einfach wundervoll. Je nachdem, welche Unterkunft ihr euch aussucht – oft ist euch ein Blick auf dieses Wahrzeichen gewährt.

Penzance könnt ihr als Ausgangspunkt für die folgenden Abstecher nutzen:

Land’s End

Meine Gang steht auf derart geographische Besonderheiten. Also war es ein Muss, an die westlichste Spitze Englands zu reisen.

Ich hatte ja im LondonBeitrag schon davon geschrieben, dass die Engländer ein Faible für Vergnügungsparks haben. Naja, man muss ja nicht alles mitmachen. Denn auch das Areal von Land’s End ist recht kommerziell. Das liegt wohl daran, dass Land’s End einem Privatmann gehört und er größtmöglichen Gewinn erzielen möchte.

Woher ich das weiß? Ich habe nebenher dieses Buch gelesen.

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Hierin sind kurzweilige Geschichten, auch zum immer mal wieder Nachschlagen, inkl. Rezepte aus der Gegend.

St. Ives

Auch nach St. Ives könnt ihr an einem Tag pilgern. St. Ives ist ein kleines verrücktes, sehr überlaufenes Städtlein – mit absolut verfressenen Möwen, die einem das Eis aus der Hand klauen, wenn man nicht an der Hauswand entlang läuft.

Ob ihr mit den Kids ins TATE geht oder einmal mehr Cornish Tea verputzt, obliegt euch.

Weiter geht’s Richtung Norden nach Wessex ins nächste Moor – ins Exmoor.

Wieder wundervolle Landschaften, Hügel und Schafe – überall Schafe. Häuser mit bunten Blumen davor. Ein Eldorado für Farbliebhaber.

Hidden Beaches gibt es hier ebenso, nur im seltensten Fall kann man mit dem Auto direkt an den Strand fahren. Aber ein kurzer Fußmarsch entschädigt auch hier wieder!

Die Gang war tagein tagaus beeindruckt von den Gezeiten, wie hoch die Flut steigen kann. Oft mussten wir an höhere Stellen umziehen.

Dank unserer Bücher haben wir auch kleine Gebirgsbächlein gefunden, in denen sich die Mutigen unter uns abgekühlt haben.

Cheddar – wo kommt der Käse her

Wenn ihr schon in der Nähe seid, lohnt sich ein Abstecher nach Cheddar – endlich erfahren, wie der von manchen Teilen der Familie so sehr geliebte Cheddar Käse hergestellt wird.

Es gibt kurzweilige 7-minütige Videos extra für Kinder, in denen alle Schritte ganz genau erklärt werden. Und für die Zahlenfüchse unter euch und euren Kindern auch jede Menge Zahlenangaben.

Ironbridge

Industrialisierung hat nun einmal in England begonnen. Ist so. Also, wenn wir auf dem Weg sind, können wir auch an der ersten Eisenbrücke der Welt vorbei fahren. Noch immer eine Augenweite und ganz große Handwerkskunst.

Oxford

Harry Potter-Fans kommen bei den ganzen Colleges wahrhaft auf ihre Kosten. In den 6 Wochen Sommerferien kann man sogar in einigen Colleges übernachten. Wem das nicht behagt, oder wo die Familie auch das Angebot sprengt, der kann tagsüber durch die Gemäuer wandern, Speisesäle besichtigen.

Oxford ist grundsätzlich innerhalb eines Tages zu durchwandern.

Oder ihr wagt einen Abstecher nach Warwick.

Jaja – Warwick – Madame Tusseauds für Königsfans.

Wirklich nettes Areal mit Falkenschow, Rittershows, Turmbesteigungen und Wandeln durch alte Räumlichkeiten inkl. Wachsfigurensituationen.

Übernachtet kann auch in Blockhütten werden – also, wer’s mag, bitte machen und berichten.

Portsmouth

Das Historic Dockyard mit der Mary Rose, aber auch die HMS Victory auf der Admiral Nelson bei Trafalgar den Tod fand, sind ein toller Ausflug für große und kleine Piraten.

Isle of Wight

Wir gönnten uns ein paar Tage auf der Isle of Wight – ganz auf den Spuren der Königinnen im Sommer an der See. Palmen mit bunten Blumen und bunten Umkleidekabinen – das ist die Isle of Wight.

Mit tollen Küsten- und Landwanderwegen, ab und an Reedgedeckten Dächern.

Bright(on) side of Life

Brighton muss sein, wenn man in Südengland im Sommer ist. Das Stadtzentrum ist etwas surreal – denn der Royal Pavillon könnte auch irgendwo in Indien stehen.

Und der Brighton Pier ist ein einziger Vergnügungspark mit waghalsigen Attraktionen für ganz Kleine und Große. Da bekommen die Kids endlich mal die wirklich wichtigen Dinge im Leben vom Papi gezeigt:

Das Preissystem ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn ihr kauft Flattickets, mit denen ihr abhängig der Körpergröße unbegrenzt alle Attraktionen erfahren könnt.

 

Jetzt hab ich euch hoffentlich richtig Lust gemacht, den nächsten Urlaub auch mal in England zu verbringen.

Für all diejenigen, die wissen wollen, wie unser Urlaub in Berlin gestartet ist – HIIIIER steh’s geschrieben.

 

Demnächst folgt noch Wales – oder wie auch immer das auf walisisch genannt wird 🙂

Viel Reisespaß und Urlaubsplanung – eure Yvonne

 

Und – wenn ihr nähere Fragen habt – immer her damit.

 

Unser Wanderführer war übrigens dieser:

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Yvonne Petzke
About me

Berliner Mom of 3 * zert. PersonalTrainer * Laufcoach * Beckenbodenkursleiter (M/W) * * noch mehr Sport-/ BewegungsThemen und Persönliches über mich und mein Leben auch als UltraLäuferin findet ihr auf Instagram unter @yvonnepetzke

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2 Kommentare

E.B.
Antworten 8. Oktober 2017

Eine sehr spannende Reise.
Sicherlich auch für uns eine Alternative.
Leider schreibst du nichts über eure Unterkünfte.
Finde gerade das bei einer Reise mit Kindern immer eine Hürde.... vorallem, wenn man spontan was sucht.
Seit ihr immer von einem Punkt aus gefahren oder habt ihr eure Unterkünfte vorab gebucht?

    Yvonne Petzke
    Antworten 9. Oktober 2017

    Wir haben alle Unterkünfte von Deutschland aus gebucht. Es gibt tolle B&Bs und Farmen und Guesthouses in England und auch einschlägige Bücher und Portale mit Bewertungen hierfür. Gerade im Sommer ist es fast ein Muss, vorzubuchen, weil da auch die Hauptreisezeit der Engländer ist.
    LG, Yvonne

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