Mathe-Angst nicht einpflanzen und nicht züchten bitte!


Mathe-Angst kann Schulkarrieren ruinieren! Dabei ist das so ein angenehmes Fach… wie gemacht für faule Menschen, die lieber verstehen statt büffeln. Aber ganz viele Eltern pflanzen bei ihren Kindern eine regelrechte Mathe-Angst ein – und züchten sie. Und dann ist die Sache gelaufen!

Wie entsteht Mathe-Angst?

In der Washington Post gab es vor einigen Monaten einen sehr interessanten Artikel, der sich mit Schülern und der Angst vor Mathe befasste. Die These war: Der seltsame Mythos, dass dieses Fach sowohl schwer und hart ist, demotiviert selbst die „schlauen“ Schüler und sorgt für regelrechte Denkblockaden.

Dafür ist oft die Erwachsenenwelt verantwortlich. Wir leben wir in einer Welt, umgeben von Nummern, Ziffern, Statistiken, Wahrscheinlichkeit und vor allem einem Wirtschaftssystem, dass im Prinzip nur von Zahlen gesteuert wird. Da geschieht es auch mal ganz schnell, dass der eine oder andere damit überfordert ist… und laut darauf losschimpft. Das bekommen Kinder mit.

Sie bekommen noch viel mehr mit, wenn es um sie selbst geht: Forscher haben beobachten können, dass Kinder, die Hilfestellung für die Schule von ihren eigenen Eltern mit „Mathephobie“ erhalten, einfach schneller Matheängste und Unsicherheiten aufweisen. Die Washington Post spricht daher von einem regelrechten „Virus“, der quasi „übertragen“ wird. Natürlich meint es kein Elternteil böse, im Gegenteil! Sie wollen ihren Kindern nicht schaden, sondern ihnen ein gutes Gefühl vermitteln und sie anspornen. Zum Beispiel mit einem solchen Bekenntnis: „Mach dir nichts draus, ich war auch nie gut in Mathe, ich hab das Fach auch gehasst!“

Möööp! So etwas ist nicht hilfreich, das verankert Mathe-Angst!

Genauso wie der Griff in die Klischéekiste: Einige assoziieren mit guten Matheschülern auch kleine Genies, die „alles“ können. Der Trugschluss „Ich bin kein Genie, dann kann ich auch nicht gut in Mathe sein“ verankert sich schneller als man denkt.

Noch schlimmer ist, dass gute Matheschüler oft als „Streber“ oder „Freaks“ bezeichnet werden. In Frankreich sind die „Mathematiker“ die coolen Kids. Bei uns nicht so sehr. So etwas setzt sich schnell fest in den kleinen Köpfchen… und beeinflusst den Umgang mit Zahlen und Logik. Wer will „uncool“ sein?

Was hilft, ist die richtige Betrachtungsweise für Mathe

Weg mit dem schlechten Bild und her mit dem spannenden Fach! Schauen wir darauf wie auf eine Sportart, die wir immer wiederholen und mit Übung und ohne Druck begreifen können. Selbst der beste Sportler muss üben, üben, üben. Und keiner lernt etwas, das er eigentlich nicht lernen will. Dass Mathematik eine angeborene Fähigkeit ist, halten wir für Unsinn. Mathe kann sich jeder erschließen, manche mit mehr Übung, manche mit weniger.

Ihr helft euren Kindern, wenn ihr sie ermuntert: „Ich war nicht am besten in Mathe, aber ich bin doch klar gekommen. Und ich habe den Eindruck, du bist da deutlich begabter!“ oder „Ich habe viel zu spät gemerkt, dass Mathematik einfacher ist als ihr Ruf…“

Unsere Philosophie: Alles lernt sich mit ganz viel Spaß und Freude!

Ihr könnt Mathe im Alltag integrieren, wie die Bloggerin „Schlimme Helena“ das hier schon mal beschrieben hat.

Oder: Warum nicht einfach mit ein paar Denkspielen starten?

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Angst vor Mathe muss kein Virus sein. Das Fach können Kinder erlernen… und wenn man trotzdem nicht gut darin ist, so muss es noch immer keine Angst oder Phobie werden.

Einige bemerken erst in der Oberstufe, dass das Fach ihnen liegt. Hören wir also bloß auf, uns gegenseitig entweder in die Matheprofi-Schublade oder die Mathebanause-Schublade zu stecken. Logisch denken kann zwar nicht jeder auf Anhieb, aber selbst der beste Mathematiker hat sich auch mal getäuscht und ist bei weitem kein Genie in allem. Der Maßstab sollte nicht bei Einstein liegen, sondern am besten bei sich selbst und je nachdem welche Stärken einem liegen und welche nicht.

Und wo wir gerade bei Einstein sind, hier ein Zitat von ihm, dass ihr verinnerlichen könnt: „Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher.“ Mathe ist demnach aus der richtigen Betrachtungsebene zu sehen. Es gibt immer einen einfachen Weg. Und einmal verstanden, ist es dann wie Fahrrad fahren… nicht mehr zu verlernen!

Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße von

Mounia und Béa

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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5 Kommentare

simone spielt
Antworten 22. Juni 2017

Ich habe Mathe immer geliebt. Auch mein Mann und mein großer Sohn sind begeisterte Rechner. Nur mein Kleiner hat diese Gene wohl nicht mitbekommen. Er tut sich schwer, d.h. er braucht einfach länger, bis er gewisse Logiken verstanden hat. Das hat nichts mit Dummheit zu tun. Es gibt in Mathe so viele Wege, es jemandem zu erklären. Aber man muss auch die verschiendene Wege nutzen. Es gibt auch Mathelehrer, die sind zwar selbst gut in Mathe, können aber den Stoff nicht gut an andere vermitteln, weil sie die Dinge immer auf dieselbe Art erklären. Viele können mit den nackten Zahlen nichts anfangen und brauchen "visuelles" Verständnis. Ich nutze daher oft Spielchips, Gläser mit Flüssigkeit oder in Teile geschnittene Papierkreise ... das funktioniert oft, damit es "klick" macht. Geduld ist alles ! Ich habe früher selbst Mathe Nachhilfe gegeben, und noch jeder hat es verstanden, der eine früher, der andere eben ein wenig später. Kann ich nicht - gibt's nicht !
Übrigens, bin ich damit shcon wieder bei meinem Lieblingsthema: dem Gesellschaftspsiel. Es gibt zahlreiche Spiele, mit denen man Zahlenverständnis und Rechnen ganz "spielend" lernen kann. HABA bietet viele Lernspiele für die Kleinen Rechner. Sogar das olle Monopoly ist geeignet, wenn ihr Eurn Kindern die Bank überlasst ! Mit dem Spiel "Bluff" kann man sogar Wahrscheinlichkeitsrechnnung trainieren.
Grüssle, Simone

Sabi
Antworten 23. Juni 2017

Ich teile die Meinung von Simone. Mathe wird von Menschen mit dem Gesicht eines Monsters versehen. Dabei ist es ein wunderbares Fach. Häufig hapert es nur daran, dass nicht genügend Zeit in den Schulen bleibt, es den Kindern möglichst verständlich zu erklären. Vor allem da jedes Kind ein anderer Typ ist. Manche brauchen anschaulicheres, als Sätze und Zahlen auf Papier und Tafel. Spiele und Online-Angebote bieten eine Möglichkeit, die kindliche Neugier mit Spaß zu kombinieren und das böse Mathe-Monster entpuppt sich als harmloses Schäfchen.
Gruß
Sabi

May
Antworten 27. Juni 2017

Meine Kinder gehen noch nicht zur Schule, aber ich bin zuversichtlich, dass Tochter und Sohn gut in mathe sein werden. Denn: Sie rechnen gern.
Am Liebsten mit Geld: "Wenn ich mir diese Zeitung kaufe, wieviele Autos könnte ich mir davon auf dem Flohmarkt kaufen?"
Also: Früh eigenes Geld und Flohmärkte. Ich kann es noch nicht belegen, aber ich setze stark darauf, dass das den Spaß an Mathe fördert.

Landfamilie
Antworten 20. Oktober 2017

Interessant. Ich war in Mathe irgendwann ganz gut, nachdem mein Vater viele Jahre eisern mit mir geübt hatte. Üben üben üben war seine Devise, und logisch denken war bei ihm Pflicht. Das hat bei mir gefruchtet. Die "Matheangst" gab es bei mir auch, kam aber eher von den Mathelehrern am Gymnasium. Die gaben sich oft cool und zynisch, als seien sie von einem heiligen Planet des Wissens zu uns hinabgestiegen. Jedenfalls ich fand sie und ihre Art zu unterrichten nicht zugänglich.

    Béa Beste
    Antworten 20. Oktober 2017

    Oooh das kenne ich zu gut! Auch als Mathe-Fan habe ich genug Spaßbremsen getroffen... liebe Grüße, und danke, dass du kommentiert hast! Béa

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