Mein Baby hat mir Stabilität gegeben – Mutter mit 21


Meine etwas dramatische Story kennt ihr in groben Zügen. Ich verlor meinen Vater als ich 12 und meine Mutter als ich 15 Jahre alt war – und ihr habt mich bereits ermuntert, mehr zu erzählen. Heute möchte ich euch erzählen, wie ich mit nur 21 Jahren Mutter wurde und warum das das Beste war, was mir passieren konnte.

Ein Kind ist bzw. war für die meisten von euch bestimmt das Beste, was im Leben passieren kann… Aber ich möchte euch erzählen, warum es für mich das Beste genau zu dem frühen Zeitpunkt war, der eigentlich in unserer westlichen Kultur als eindeutig zu früh gilt.

Zu früh? Kleine Testfrage:

Wer von euch würde wollen, dass eure Kinder mit 21 Jahren Eltern werden?

Na eben. So hätten meine beiden Eltern auch geguckt, hätten es sie noch gegeben.

Dass ich zu dem Zeitpunkt bereits verheiratet war, hatte in erster Linie damit zu tun, dass ich bereits mit 18 Jahren sicher war, den Richtigen gefunden zu haben und wieder eine Familie wollte. Das hat sich später relativiert, aber damals waren mein Freund und ich uns sicher, dass wir unser Leben zusammen verbringen würden. Und wir wollten zum Studieren nach Berlin ziehen, unbedingt. Das war noch vor dem Mauerfall. Und ich hatte, weil ich ja geflohen war, einen rumänischen Pass. Große Liebe plus Schutzbedürfnis in einem DDR-umzingelten Gebiet – weil es Gerüchte gab dass rumänische Staatsbürger in West-Berlin vom rumänischen Geheimdienst gekidnappt und im Gefängnis zu Tode gefoltert worden waren –  führte zur Hochzeit mit nur 19 Jahren. Eine Ehefrau eines Deutschen würde weniger wahrscheinlich gekidnappt dachten wir. Untypisch im Vergleich zu meinen Gleichaltrigen, so früh zu heiraten, aber wir fanden das mega cool.

Berlin im Wintersemester 1988-89 war grandios!

Eine Stadt, die einen ganz anderen Rhythmus hatte, viel aufregender als die westdeutschen Städte München oder Frankfurt, die ich gut kannte. Ich weiß nicht, ob das weitere Geschehen des Jahres 1989 bereits in der Luft lag. Alles war schräg, neu, schmutzig auf eine besondere künstlerische Art und Weise, groß und großzügig. Das Wort „hip“ war gerade geboren! Ja, Berlin war so was von hip! Der erste Frühling in der Stadt kam, mit Tanz in den Mai und einer Explosion an Grün, an Blüte, an Partys, an Entdeckungen, an Lebensfreude. Tja, und mittendrin wir als junges Paar, ein 27jähriger Doktorand an der TU und ich, frischgebackene Studentin mit dem sonderbaren Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Kaum brach der Monat Juni an, schon war es mir komisch… Trotz Verhütung wurde ich durch einen zweiten Eisprung schwanger.

Der Gang zu Frauenarzt brachte Gewissheit: Schwanger mit 20.

Oh!!! Das war so nicht geplant und nicht gewollt. Ich bin nicht religiös und eine Abtreibung wäre für mich durchaus in Frage gekommen.

Nachtrag von Juni 2022: Wäre Abtreibung verboten gewesen, hätte ich alles dran getan, dieses Verbot zu umgehen, weil ich dann im Modus „Für Freiheit kämpfen“ geswitcht wäre. Das weiß ich genau! Aber alle um mich, Mann, Freunde, Familie inklusive Schwiegereltern, auch der behandelnde Arzt, sagten: „Es ist deine Entscheidung.“. Das war für mich Freiheit.

Und:  Ich hatte so viel mit dem Thema Tod zu tun gehabt. Nicht nur meine Eltern gab es nicht mehr, drei Jahre zuvor starb mein Halbbruder auch, mit nur 46 Jahren, und hinterließ Frau und zwei junge Kinder.

Ich hatte plötzlich Leben in mir!

Mein damaliger Mann war völlig entspannt: Eigentlich fand er die Idee eines Kindes total klasse, andererseits wollte er keinen Druck ausüben. Er sagte und meinte es, dass er absolut zu meiner Entscheidung stehen würde. Ich fühlte mich frei zu entscheiden.

Mein Frauenarzt hatte Poster mit süßen Babys mit Kulleraugen an der Wand. Ich dachte mir: Das kann ein Abenteuer werden! Und entschied mich fürs Leben. Ich würde das Baby bekommen und hatte vor, mein Studium und Leben eben mit Baby zu meistern.

Meine Tochter Carina kam zur Welt genau ein Monat nach meinem 21. Geburtstag.

Schwangerschaft und Geburt waren mit einem jungen Körper ein Klacks. Die schlaflosen Nächte mit der Neugeborenen wurden anstrengend, aber hey, wer in dem Alter hat nicht nächte- oder tagelang Party gemacht? Na eben. Und Ausschlafen ist ohnehin überbewertet. ich kann mich noch an die bleierne Müdigkeit erinnern, die man als Mutter hat, an die Stillprobleme, an so viele Verunsicherungen und Gründe, auf den Zahnfleisch zu gehen.

Aber ich erinnere mich noch viel mehr an ein wachsendes Gefühl der Selbstsicherheit.

Ich werde den Moment nicht vergessen, als ich im Krankenhaus mal ausschlafen wollte (ich konnte so ein lockeres Rooming-In machen, und bei Bedarf das Baby ins Kinderzimmer einfach abstellen, es wurde mir dann gebracht). Die Kinderschwester kam und sagte: „Ihre Tochter meldet sich.“ Mein Bewusstsein war im Tiefschlaf… Moment mal. Tochter??? Ich HABE eine Tochter? Ich kam zu Sinnen und hatte prompt das geliebte Bündel Mensch im Arm.

Na klar: Meine Tochter. Hallo Kleines. Wir werden gemeinsam groß. Hallo Verantwortung. Hallo Leben.

In diesem – und vielen Momenten danach – habe ich nicht nur Liebe zu ihr, sondern auch einen großen Frieden mit mir selbst empfunden: Mein Körper hat einen neuen Menschen produziert. Wow. Ich bin verantwortlich für so ein kleines Wesen, das die Welt ganz neu entdeckt! Wie cool ist das denn…? Ich darf es durchs Leben begleiten, anleiten und sehen, wie es größer wird? Mega!

Ich habe endlich nicht nur rational, sondern auch emotional nachvollziehen können, wieso Eltern immer das Wohl ihres Kindes an erster Stelle sehen. Ich habe meine Mutter verstanden, warum sie, als sie todkrank und in schrecklichen Schmerzen war, mich unbedingt in Sicherheit wissen wollte.

Ein Gefühl von Bedeutsamkeit, Wichtigkeit und pure Freude machte sich breit in mir – und hat mich nie wieder verlassen.

Es ist von Jahr zu Jahr gewachsen. Klar, es hat auch Momente gegeben, die schwierig waren. Ich habe auch für 2-3 Tage den Babyblues gehabt, habe viel geheult und war grantig zu allen. Und es gab zwei ekelige Halbe Jahre (EHJ), über die ich schon mal geschrieben habe. 

Aber im Großen und Ganzen bin ich als Mama die bessere Béa – und mit jedem Entwicklungsschritt eine noch stolzere Mutter.

Ja, mein Kind hat mir im Leben eine psychische Stabilität gegeben, die ich vorher nicht gefühlt habe.

Und euch? Wie alt wart ihr, als ihr Eltern wurdet, und was hat das mit euch gemacht?

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Für das Zusammenleben in einer harmonischen Symbiose – Eltern sollten sich nicht für ihre Kinder „aufopfern“
04. Jan 2022
Das lustige und strenge Elternteil – Erinnerungen aus der Sicht eines großen Kindes
17. Feb 2021
Kinderunfug der Extraklasse – Sonderausgabe zu #bleibtzuhause mit Kindern
31. Mar 2020
Qual-ity Time mit der Familie – lustige Tweets zu #bleibtzuhause mit Kindern
25. Mar 2020
Kindersprüche zum Schlapplachen – Kindermund 191
07. Apr 2019
Glaubenssätze der Elternschaft – was uns leitet, wenn wir Kinder großziehen
21. Feb 2019
Ich halte zu dir, mein Kind, bis alles wieder gut ist
10. Nov 2018
Langeweile bei Kindern sollte unter Natur- und Denkmalschutz stehen! Nur die Eltern müssten das aushalten…
30. Jul 2018
Hobbies? Was wirklich die „Hobbies“ einer Mutter sind…
23. Jul 2018

21 Kommentare

Ines
Antworten 19. August 2017

Ich war 32 mein Sohn ein absolutes Wunschkind, fast 5 Jahre darauf hingearbeitet. Er war ein Traumhafter Säugling nur geweint wenn er Hunger hatte, oder 2 Wochen lang seine Kolliken. Aber leider hat mich eine Wochenbettdepression voll erwischt und für mich war alles furchtbar.

Anja Schlüter
Antworten 19. August 2017

Ich war 21.. Und es war das Beste, was mir passieren konnte!! Zwei Jahre später kam Nummer Zwei und erst sechs Jahre danach Nummer Drei, geblieben ist die Liebe und das Verantwortungsgefühl k auch wenn Nummer Eins heute seinen 20. Geburtstag feiert <3

Madlen
Antworten 19. August 2017

Mein Vater starb als ich 9 war und meine Mutter hat mich "verlassen" als ich 16 war.
Ich kam in Obhut beim Jugendamt und für sehr kurze Zeit ins Heim.
Ich hab mir eine Wohnung gesucht, weil das Heimleben absolut nicht meine Welt war. Zum Glück hat mir meine Betreuerin vom Jugendamt das erlaubt. Nach 2 Gutachten und meiner Vorgeschichte wurde ich als Reif genug eingestuft, mich selbst um mich und meinen eigenen Haushalt zu kümmern. Ich hab mir eine Ausbildung gesucht und mein Leben so gelebt wie es mir meine Betreuerin vorgeschrieben hat... geh arbeiten, Teil dein Geld sinnvoll ein, zahl die Schulden die deine Mutter hinterlassen hat, kümmer dich um deinen Haushalt, mach keinen Blödsinn sonst kommst du ins Heim usw ....
Meine Freizeit hab ich mit meinem Freund verbracht und nach ca. 1 Jahr hab ich beim Jugendamt um Erlaubnis gefragt, ob ich mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohung ziehen darf. (Die Betreuung war nicht mehr so intensiv, da ich meine Sachen gut mächte und keinen Ärger hatte)
Also sind wir zusammen gezogen und dann wurde ich auch sehr schnell schwanger ... mit 17 Jahren
Mein Überraschungsei :)
Ab da konnte ich mein eigenes Leben leben, eigene Entscheidungen für mich und mein Kind treffen ohne das sich jemand einmischt.
Das Jugendamt hat sich nicht mehr weiter um mich gekümmert, außer einem Brief ... sie kennen mich und wissen das ich das hin bekomme aber falls ich fragen hab kann ich mich immer melden .... kam nichts mehr
Mein Zwerg hat mir tatsächlich Freiheit gegeben :)
Natürlich gibt's mehr Happy End :)
Mein Freund hat mich nicht verlassen und ist jetzt mein Mann unser Überraschungsei wird bald 13 Jahre alt, hat eine 7 jährige Schwester und noch ein Schwesterchen in Arbeit :)

Katja
Antworten 19. August 2017

Ich bin mit 26Jahre Mutter geworden. Und was soll ich sagen - es ist das beste was mir je hätte passieren können.
Auch wenn manche Tage hart sind.
Aber ein Lächeln und man hat wieder Kraft, Mut und pure liebe.
Kinder sind das allerschönste dieser Erde. Egal wie hart es manchmal sein kann Kopf hoch Muttis - man bekommt es alles wieder zurück ?

Susanne J.
Antworten 20. August 2017

Ich habe zu meinem 23 Geburtstag Zwillinge bekommen, habe leider mein Studium aufgegeben, weil ich zu meinem damaligen freund aufs Dorf gezogen bin. Die Beziehung ging aber später kaputt. Ich bereue es, so früh und ohne Abschluss Kinder bekommen zu haben und auch noch mit dem falschen Mann.

Hanna
Antworten 20. August 2017

Ich war damals 22 Jahre alt. Geplant war es zu dem Zeitpunkt, wie auch jeder weiß, nicht. Im Nachhinein aber definitiv das beste, was uns passiert ist. Und dass wir Kinder haben wollen, war uns auch schon 3 Jahre zuvor klar, als wir zusammen gekommen sind. Das wir früh Kinder wollen war genauso klar. Ich sagte immer: Mit 25 Jahren bin ich Mama. Hab ich doch geschafft ;)

Ich weiß nicht, ob ich es Stabilität nennen würde, die unser Sohn mir damals gegeben hat. Eher war es einfach Liebe, die ich in einem Umfeld auch gebraucht habe, wo viele über jeden lästern. Sowas liegt mir nicht. Er war/ ist der Sohn, der aus der Liebe von meinem (mittlerweile) Mann und mir entstanden ist. Und es ist Wahnsinn, was so ein kleines Bündel für Liebe mitbringt.

Laura
Antworten 11. September 2017

Ich wurde mit 19 schwanger und mit 20 Mama und habe mich nie zu jung gefühlt.
Das Ganze war nicht wirklich geplant, aber wir hätten auch vorsichtiger sein können. Ich wollte schon immer früh Mama werden und so habe ich mich für das Abenteuer entschieden und bereue nichts. Meine Tochter ist ein wunderbarer kleiner Mensch und jetzt, knapp 13 Jahre später (dieses Mal mit Ausbildung und Berufserfahrung zum Abi) habe ich das Abenteuer mit meinem Mann noch mal gewagt...

kathi
Antworten 11. September 2017

Liebe Bea,
danke für deinen Beitrag!
Ich war genau wie du 21 als meine Tochter zur Welt kam- in meinem 2. Semester an der Uni.. nichts mit wildem Studentenleben :D heute ist meine Kleine 5 Jahre alt und ich stehe kurz vor meinem 1. Staatsexamen (Gymnasiallehramt).
Ich bin in den letzten Jahren über mich hinaus gewachsen, habe Studium und Kind alleine gewuppt und habe, ganz genau wie du es beschreibst, Stabilität gefunden und bin mir selbst so viel näher gekommen. Faszinierend, was das Mama-Sein mit all der Verantwortung und Liebe so bewirken kann!❤

Jessica
Antworten 25. November 2017

Ich war bei meiner 1. Tochter 22 als ich schwanger wurde. Mitten im Grundstudium war das natürlich nicht geplant aber am Ende doch gewollt. Sonst wäre meine hübsche Maus nicht auf dieser Welt. Mir ging es ähnlich wie dir Bea... meine Schwester ist 5 Jahre zuvor tödlich verunglückt und auch mein "Papa" (er war zwar nicht mein leiblicher Vater aber emotional eben schon) ist wärend meiner Schwangerschaft verstorben. Es war so merkwürdig diese Gefühlsachterbahn. Auf der einen Seite so traurig und auf der anderen Seite so voller Vorfreude. In mir war das Leben... ein kleines Wunder! Ich war und bin es heute natürlich auch noch voller Liebe. Für meine zwei Mädels. Das zweite Wunder kam 4 Jahre später. Mit ihnen habe ich meinen Studienabschluss geschafft und bin durch mein frühes Mama sein so sehr geerdet. Vor 4 Jahren habe ich dann endlich auch den Papa meiner Kinder geheiratet. Er ist nur ein Jahr älter als ich. Wir bereuen nichts, auch wenn es sehr schwer war. Wir hatten nicht viel Geld und schwere Zeiten hinter uns aber es ging auch. Heute stehen wir auf festem Boden und genießen unser Familie❤ es gibt nichts Schöneres auf dieser Welt als die bedingungslose und unendliche Liebe zu seinem Kind ❤

    Béa Beste
    Antworten 25. November 2017

    Lieben Dank für diese bewegende Geschichte! <3 Liebe Grüße, Béa

Valentina
Antworten 25. November 2017

Ich war 16 und das was du da beschreibst fühltw ich auch.. Ich hatte keine schöne Kindheit, surch meinen Sohn hatte ich endlich eine Familie . Das beste & anstrengendste was mir je passieren konnte .
Nächsten Monat Ferien wir seinen 10 Geburtstag

Greta Eberle-Kochannek
Antworten 25. November 2017

Ich bin zum ersten Mal mit 25 Mutter geworden und zum letzten Mal mit 45. Dazwischen mit 28 und 42. Nicht jung Mutter zu werden war die eigentliche Herausforderung, sondern noch 2 Mal mit über 40. Es macht mir meine Endlichkeit bewusster, dass ich Ende 60 sein werde, bis meine Jüngsten aus dem Gröbsten heraus sind. Und es ist durch viele Faktoren, sei es meine Kraft, aber hauptsächlich auch die Entwicklung der Gesellschaft und der Umwelt anstrengender als die Mutterschaft vor 20 Jahren. Trotzdem ist es ein tolles Geschenk auf meine Kinderpracht zu blicken und auch diese verschiedenen Alter der Kinder vertreten zu haben. Es macht mich oft ehrfürchtig , wenn sie alle beisammen sind. Die Großen genießen die Kleinen und umgekehrt.

Julia
Antworten 7. Januar 2018

Ich habe kurz vor meinem 20. Geburtstag erfahren, dass ich schwanger bin und es war das beste, was uns passieren konnte. Ich hatte meine Ausbildung fertig und schon gearbeitet. Geplant wärs erst ein paar Jahre später gewesen, aber wir wussten schon, dass wir Kinder zusammen wollen. Heute bin ich 23, mit dem Vater der Kinder verheiratet und unser zweiter Sohn ist auch schon 9 Monate. Es hat sich damals fast mein ganzes soziales Umfeld von mir abgewandt, wodurch ich leider eine Zeit recht einsam war und es mir noch schwerer fiel neue Kontakte zu schließen. Aber offenbar waren es keine wahren Freunde, deshalb bin ich heute froh, dass es so gekommen ist.

    Béa Beste
    Antworten 7. Januar 2018

    Lieben Dank für die Offenheit! Ich hoffe, die Freunde jetzt sind die Richtigen. Liebe Grüße, Béa

Blume
Antworten 17. Januar 2019

Ich war 19, als ich mit meinem Sohn ungeplant schwanger wurde. Geistig nicht viel reifer wie eine 15jährige, keine Ausbildung, keinen Job... und keinen Partner! Der Vater meines Sohnes und ich hatten lediglich eine lockere Bettgeschichte und dabei die Verhütung sträflich vernachlässigt. Der Schock war groß, als ich bemerkt hatte, dass ich schwanger bin. Mit einem Schlag wurde ich erwachsen und musste für mich und für ein kleines Wesen Verantwortung übernehmen. Und das tat ich auch. Ein Abbruch stand durchaus zur Diskussion, aber beim Arzt hab ich mein Baby gesehen. Ich konnte das nicht. Und stellte mich dem, was dann folgte:
Alleinerziehend, Sozialhilfe bzw. später ALG 2 und jahrelang vergeblich um eine Ausbildung bemüht. Per Zufall und mit viel Glück fand ich die, als mein Kind fast fünf Jahre alt war. Ich hab nie aufgegeben, mich in merkwürdige Maßnahmen vom JobCenter stecken lassen, musste mich herabwürdigend behandeln lassen (Eine SB fragte ungeniert, warum ich denn nicht abgetrieben hatte!!) aber ich war trotzdem froh, dass ich meinen Sohn hatte. Ohne ihn hätte ich niemals die Verantwortung für mich und mein Leben und damit für mein Kind übernehmen können. Mir fehlte komplett die Reife dafür. Auch für ein Kind eigentlich. Trotzdem hab ich keinen Tag bereut, mich für mein Kind entschieden zu haben, auch wenn es nicht immer leicht war.

Ich hab inzwischen seit fast 13 Jahren einen Partner an meiner Seite, der auch die väterlichen Aufgaben für meinen Sohn übernommen hat. Zusammen haben wir noch zwei weitere Kinder bekommen. Eines ist kurz vor Weihnachten 4 geworden, die andere wird im April 2 Jahre alt und es fühlt sich alles so richtig an. Das wär vielleicht alles nicht passiert, wenn ich mich damals gegen mein Kind entschieden hätte. Der ist heute 17 Jahre alt und noch heute weiß ich, wofür ich alles mache, wenn ich ihm ins Gesicht blicke <3

Er hat aus mir einen erwachsenen, reifen Menschen gemacht. Und zur Mutter. Durch ihn lernte ich, was Stabilität bedeutet und woher sie kommt.

Maxi
Antworten 17. August 2021

Ich war 21, als meine Tochter, heute 17, zur Welt kam. Mitten im Studium und bereit, das Ganze allein durchzuziehen, habe ich mich durchgekämpft. Es war nicht immer einfach und auch sehr entbehrungsreich. Doch noch immer jeden Tag bin ich verzückt von diesem Kind. Ein großes Geschenk!

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.

Schreibe einen Kommentar zu Béa Beste Abbrechen