Nahkampfzone Straße – diese gemeinen SUVs *Ironieoff


Seit Tagen ist ein Thema in meinem Kopf wieder präsent – Deutschlands Straßen!

Genau: seit Samstagmorgen, als wir vom tragischen Unfall am Freitagabend in Berlin-Mitte mit 4 Toten durch ein SUV im Radio hörten. Und ich bin sprachlos, welche Kreise dieser Unfall binnen kurzer Zeit gezogen hat.

Es gab Mahnwachen (Quelle: Tagesspiegel.de) gegen diese schrecklich umweltfeindlichen Riesenautos. Ganz schnell formierten sich Interessengruppen und der wirklich schreckliche Tod von 4 Menschen wird für den Umweltschutz instrumentalisiert.

Nicht, dass ihr mich hier falsch versteht

Ich mag Nachhaltigkeit, mache mir auch große Gedanken mit den Kindern zusammen, was wir in unserem Alltag ändern können. Das Thema plastikfreies Familienbad klappt immer noch so einigermaßen. Bei regionalen und saisonalen Einkäufen sind wir auch gern mit dabei. Verpackungsfrei klappt nur bedingt. ZeroWaste garnicht. Ja, wir haben auch ein Auto – ein Familienauto mit einem wunderbaren CO2-Ausstoß (das war uns damals sehr wichtig), sind dennoch unter der Woche fast ausschließlich mit den Fahrrädern oder den Öffies in der Stadt unterwegs. Und wir fliegen nach wie vor in den Urlaub. OH JA! Kompensierten aber in diesem Jahr alle Flüge komplett inkl. der Fahrzeuge! (!!!)

Jetzt also daher kommen, sich auf die Straße setzten und die SUVs für alles, inkl. den Tod der 4 Menschen verantwortlich machen, ist aus meiner Sicht mehr als einseitiges Denken!

Denn, noch steht nicht fest, ob der Fahrer einen ärztlichen Notfall hatte oder mit überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Auto verloren hat.

Wo wir genau bei meinem Punkt sind!

Wie oft ist euch schon ein aggressiver Kleinwagenfahrer begegnet?

Mir schon zu oft in Berlin oder auf den Straßen Deutschlands! Erst wieder vergangene Woche! Der Fahrer hätte mich umgefahren, hätte ich mein Fahrrad nicht zur Seite gezogen. Mit purer Aggression kam er direkt auf mich zu. Und ich fuhr wirklich gesetzestreu! Das war ein Kleinwagenfahrer!

Auch werden wir stets und ständig überholt, wenn wir mit Auto unterwegs sind. An komplett unübersichtlichen Stellen denken sich Autofahrer hinter uns: „Diesem Scheiß-Berliner zeige ich es jetzt!“ Wir fahren überall, wie es die Verkehrsschilder angeben, nicht übertrieben langsamer, aber diese Aggression erfahren wir wirklich ständig.

Ein anderes Beispiel:

Wir machten vor ein paar Jahren Urlaub in England mit unserem Auto. 3 Wochen entspanntes Fahren über die Insel. Alle, die bereits einmal in England, Wales oder wo auch immer, jenseits des Kanals unterwegs waren, werden unsere Erfahrung bestätigen: Engländer fahren ruhig, bedacht, entspannt! Wir fuhren einige tausend Kilometer – völlig entspannt. Zurück in Deutschland, kurz hinter der Grenze überholten uns hupend bereits die ersten Deutschen Autos mit einer Aggression, die wir in den vergangenen Wochen nicht erlebt haben.

Weiteres Beispiel gefällig?

Man mag von den USA halten, was man will. Das ist hier nicht Thema. Fakt ist, wir sind auch dort zig tausend km übers Land und durch Städte gefahren. Rings um uns herum riesige Vans, SUVs. Gegen einen Cadillac Escalade sieht ein Porsche Cayenne einfach nur „süß“ aus. Trotz der Riesenautos herrscht auf den Straßen der USA eine Entspanntheit, die ihres Gleichen in Deutschland sucht!

Also verteufeln wir jetzt mal bitte nicht große Autos als das reine Böse!

Denn schlussendlich gibt es immer einen Fahrer, der das Auto fährt. Und wenn dieser sein Auto als Waffe benutzt, dann stimmt im Kopf des Fahrers etwas nicht. Ausserdem gibt es bereits eine große Anzahl SUVs, die eine ganz fantastische CO2-Bilanz aufweisen!

Ich habe mir kurz die Mühe gemacht und bei Volvo, Porsche und VW ein paar spannende CO2-Werte recherchiert – ist ja hier schließlich ein Mehrwertkanal:

Der Volvo XV90 Plug-In Hybrid sieht hammermäßig monströs aus – hat aber nur eine CO2-Emission von 52 g/km.

Der Porsche Cayenne E-Hybrid sieht aus, wie ein ganz gemeiner, kapitalistischer SUV!! Aber stößt nur 74-70 g/km CO2 aus! Hoppala!

Aus Spaß habe ich euch den neuesten und günstigsten  VW Polo rausgesucht: 99 g/km! Der spochtliche GTI stößt bereits gemeine 138 g/km aus!

Liebe Leserinnen und Leser – jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf! Besinnen uns auf die Zwischenmenschlichkeit, schalten mal einen Gang zurück und entspannen uns nicht nur bei der Gartenparty, sondern auch auf den Straßen dieser bunten Republik!

Hau!

Eure Yvonne

Zur Transparenz: keinerlei bezahlte Werbung für Zeitung, Autofirmen oder was auch immer entdeckt werden könnte! Absolut eigene Meinung mit etwas Quellenangaben. 

Yvonne Petzke
About me

Berliner Mom of 3 * zert. PersonalTrainer * Laufcoach * Beckenbodenkursleiter (M/W) * * noch mehr Sport-/ BewegungsThemen und Persönliches über mich und mein Leben auch als UltraLäuferin findet ihr auf Instagram unter @yvonnepetzke

2 Kommentare

Kerstin
Antworten 9. September 2019

Mehr muss nicht gesagt werden! Ein Allrad (SUV) ist in seinem natürlichen Lebensraum extrem wichtig. Ein SUV in Berlin-Mitte darf hinterfragt werden, aber bitte nicht verteufelt werden.
Noch kennt niemand die wahren Hintergründe der Tragödie, also bitte: Keine vorschnellen Urteile.
Und in Gedanken bei den Unfallopfern. Nicht vergessen: Es war ein tragischer Unfall.

Christian
Antworten 10. September 2019

Hallo, zur Aggressivität des Strassenverkehrs stimme ich Dir zu. Aber eine kleine Detailkritik. Du hast auf den Webseiten der Hersteller geschaut, und herausgefunden, dass ein VW Polo fast doppelt soviel CO2 ausstösst wie Volvo XV90. Aber hoppala! Da haben wohl die Hersteller ein Wunder vollbracht und mal eben die Gesetze der Physik ausgehebelt. Oder diese Zahlen sind schlichter Blödsinn und beruhen in Wirklichkeit auf wirklich seltsamen Berechnungsgrundlagen.

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