Über Demokratie, den Willen des Volkes, die US-Wahl – schnelle Erklärungen von Yvonne zum Morgen für die Kids
Die Nacht war zu kurz. Gerade wurde ich vom Mann, der schon aus dem Haus muss, geweckt mit den Worten: „Trump hat wahrscheinlich gewonnen!“ Ich saß senkrecht im Bett, die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet und ich mache mir einmal wieder Gedanken über das WIE. WIE ich den Großen gleich die Ereignisse der Nacht erkläre.
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Eines ist positiv zu bewerten: das Volk hat entschieden. Das ist schon mal toll! Genauso, wie die Ereignisse der Nacht gezeigt haben, leben wir hier in Deutschland auch in einer Demokratie. Hier entscheiden die Menschen im Land über das Ergebnis und damit die Zukunft für eine gewisse Zeit in diesem Land.
In einer Demokratie stehen immer Kandidaten mehrerer Parteien zur Auswahl. Anders ist es noch immer in vielen anderen Ländern der Welt, in denen eine Familie, ein Freundeskreis an der Macht ist und alles dafür tut, dass dies so bleibt. So wurde vergangenes Wochenende in Nicaragua gewählt. Eine Person stand zur Wahl – diese hat dort in Nicaragua natürlich gewonnen. Seine Frau wurde Vize-Präsidentin etc. Ähnlich auch in der Türkei aktuell und auf jeden Fall in Nord-Korea.
So gesehen, ist das Wahlergebnis – nun, wie soll ich es positiv ausdrücken – gut.
ABER – der Großteil hier in Deutschland ist nicht sonderlich angetan vom Wahlergebnis. Auch die Großen haben in den vergangenen Wochen vom Wahlkampf zwischen Hillary und Donald (nicht nur des Namens wegen) mitbekommen. Und wir haben auch über die unterschiedlichen Meinungen und Parteiprogramme gesprochen. Republikaner, Demokraten – unterschiedliche Positionen zu unterschiedlichsten Themen (Wirtschaft, Außenhandel, Einwanderer, Minderheiten, Außenwirtschaft, Krieg, Einsatz von Waffen/ Atomwaffen etc.). Wir haben auch über die generelle Macht des Präsidenten in Amerika gesprochen. Und wir haben viel über die Erscheinung der Präsidentschaftskandidaten gesprochen – über die Äußerungen, über die verbalen und auch non-verbalen. Und wir haben über das Thema Unberechenbarkeit gesprochen – über die weitreichenden Gefahren kurzfristiger Handlungen.
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Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung! Hoffnung, dass wir die Phase der Macht vom Präsidentschaftskandidaten weltweit einigermaßen überstehen.
Eine kleine Anmerkung von Sandra aus der Community:
„Schöne Erklärung. Leider fehlt aber der Hinweis, dass das voraussichtliche Ergebnis auch durch das Wahlmänner-System zustanden kommt. Selbst wenn Clinton mehr Stimmen absolut bekommt, kann Trump gewinnen, da die Wahlmänner pro Staat immer für denjenigen stimmen müssen, der den Staat gewinnt. „Popular Vote Split“ genannt.“
Wissenschnipsel – warum fand die Wahl mitten in der Woche statt:
Seit über einem Jahrhundert wird in Amerika Mitten in der Woche, Anfang November gewählt. Warum, das wollten wir wissen und haben recherchiert.
Die Bauern haben ihre Herbsternten eingefahren, sind am Sonntag noch einmal in die Kirche gegangen und haben sich dann in die nächst gelegene größere Stadt begeben, um dort zu wählen. Da die Ausmaße Amerikas sehr groß sind und die zurückgelegten Wege sehr weit, wurde und wird immer am Dienstag, mitten in der Woche, gewählt.
Es ist jetzt 6:30 Uhr am 9.11.2016 – die Wahl ist noch nicht endgültig entschieden, aber meine Worte mussten kurz runtergeschrieben werden und helfen euch hoffentlich ein klein wenig, die aktuelle Situation euren Kindern zu erklären.
Eure Yvonne
- 09. Nov 2016
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- Amerika, Demokratie, US-Wahl, Wahl, Wahlergebnis
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