Warum Mütter mit vier Kindern weniger gestresst sind als Mütter mit weniger Kindern


Hand aufs Herz: Was denken wir, wenn wir Eltern mit vielen Kindern sehen? Dass sie es wirklich schwer haben müssen? Dass wir schon mit einem Kind genug um die Ohren haben? Vielleicht stimmt das nicht so ganz! Eine Studie ergab nämlich, dass 4-fach-Mütter ein weniger stressiges Leben haben als Mütter mit weniger Kindern.

Die amerikanische Seite cafemom hat kürzlich einen Beitrag veröffentlicht, in dem genau dieses Thema aufgegriffen wird. Die Ergebnisse der Umfrage unter mehr als 7000 Müttern wollen wir euch nicht vorenthalten.

Wir erklären euch, warum Mütter mit vier Kindern oder mehr möglicherweise weniger gestresst sind als Familien mit weniger Kindern.

Wenn ich ehrlich bin, dachte ich immer, dass das Stresslevel konstant mit der Anzahl der Kinder wächst. Ich habe daher immer großen Respekt davor, wenn Eltern mit drei oder mehr Kindern vor Stress nicht durchdrehen. Als Kinderlose kann ich mich da natürlich nicht so reinfühlen, aber ich kriege manchmal schon beim Babysitting einen Mini-Kollaps!

Je mehr Kinder desto mehr Stress?

Die Umfrage ergab, dass vor allem Mütter mit drei Kindern besonders gestresst sind, viel mehr als Mütter mit ein oder zwei Kindern. Das klingt erst einmal logisch. Überrascht hat dagegen, dass Mütter mit vier Kindern weniger gestresst sind als andere Mütter.

Warum haben Eltern mit mehr Kindern weniger Stress?

Mehr Kinder bedeuten automatisch mehr Arbeit – ist ja klar! Ein größerer Haushalt, mehr Wäsche, mehr Einkauf usw. Eine größere Familie bedeutet aber auch, die emotionale Belastung mit mehr Menschen teilen zu können. Sie unterstützen sich gegenseitig mehr. Die Kinder in großen Familien haben eher eigene Aufgaben im Haushalt als Kinder in kleinen Familien. Und sie beschäftigen sich mehr miteinander. So übernimmt jeder ein bisschen Verantwortung für den anderen.

Aber warum haben Eltern mit drei Kindern mehr Stress?

Es klingt doch im ersten Moment völlig absurd, dass drei Kinder viel Stress bedeuten, vier Kinder jedoch weniger!

Viele der aufkommenden Schwierigkeiten entstehen einfach dadurch, dass ein drittes Kind eine neue Art von „zahlenmäßiger Überlegenheit“ bedeutet. Der Übergang von einem zu zwei Kindern ist leichter und geschieht fast nahtlos. Kommt in drittes Kind hinzu, kann das alles auf den Kopf stellen.

Mit zwei Kindern lässt sich alles leichtern managen als mit drei Kindern. Das kann man sich sinnbildlich so vorstellen: Eine Mama hat nur zwei Hände. An jeder Hand kann sie ein Kind halten. Und das dritte Kind? Du kannst beim Überqueren einer Straße nicht alle Kinder gleichzeitig an die Hand nehmen.

Ich selbst habe keine eigenen Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, mit vielen Geschwistern aufzuwachsen.

Ich habe nur eine jüngere Schwester. Aber auch in einem Haushalt mit nur zwei Kindern geht es manchmal ziemlich ungleich zu. Während ich zum Beispiel stets die neuen Klamotten hatte, musste meine Schwester immer meine alten Sachen auftragen. Das ist nur ein kleines Beispiel, beschreibt meiner Meinung nach aber gut, dass, egal wie viele Geschwister man hat, der eine oder andere immer mal in einem unfairen Nachteil ist.

Mit wie vielen Kinder ist es denn nun perfekt?

Das muss natürlich jede Familie für sich entscheiden.

Mal abgesehen von dem sozialen Vorteil, den Kinder mit vielen Geschwistern haben, und dass sie schon früh lernen, sich im Haushalt zu beteiligen, ist es dennoch oft kein Zuckerschlecken, so viele Kinder großzuziehen.

Damit sich jedes Kind geliebt und besonders fühlt, braucht es viel mentale Stärke und Energie. Wenn es darum geht, Klassenfahrten zu bezahlt oder die Neigungen jedes einzelnen Kindes zu fördern, kann es finanziell ganz schön eng werden.

Außerdem muss man aufpassen, dass die Älteren nicht in die Erzieherrolle für die jüngeren Geschwister gedrängt werden.

Letztlich gibt es wohl kein Rezept dafür, völlig stressfrei zu leben, denn Stress entsteht nun mal von Zeit zu Zeit in jeder kleinen und großen Familie. Aber vielleicht ist das ja der Preis für ein Haus voller glücklicher und lachender Kinder.

Nun habt ihr eine Erklärung dafür, warum Mütter mit vier Kindern weniger gestresst sind als Mütter mit weniger Kindern!

Wie seht ihr das? Habt ihr als Mütter mit vier Kindern das Gefühl, alles im Griff zu haben? Oder wächst euch diese Aufgabe auch gerne mal über die Ohren? Und was ist mit Eltern mit weniger Kindern? Seid ihr manchmal so gestresst, dass ihr glaubt, dass es mit zwei Kindern genauso stressig ist wie in einem Affengehege?

Liebe Grüße,

Mounia

Anmerkung von Doro: Als 4-fach-Mama habe ich ganz andere Erfahrungen machen dürfen. Auf jeden Fall war es für mich mit dem ersten Kind am Schwierigsten. Ich musste mich erst reinfinden in die Mutterrolle, da fehlte mir noch die Erfahrung und Gelassenheit.

Einfach war es tatsächlich, als das zweite Kind kam, aber auch bei dritten war es für mich nicht stressig. Der Altersunterschied von jeweils fast 4 Jahren spielt dabei bestimmt eine Rolle, entsprechend selbstständig waren die Kinder schon bei der Geburt des Geschwisterchens.

Der Stress kam bei uns erst mit Junior, meinem vierten Kind, ins Haus. Nicht nur, dass der Altersabstand deutlich geringer ist, sondern mit ihm haben wir ein gefühlsstarkes Kind an die Hand bekommen. Ein High-Need-Kind ist immer eine besondere Herausforderung, ganz egal, wie erfahren man als Eltern schon ist.

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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2 Kommentare

Denise Bella
Antworten 24. August 2018

Bei mir simmt es. Das allererste war schlimm. Da wurde ich ja irgendwie gewaltsam meiner Selbst entraubt und war nur noch Mama. Und er war dann noch Schreikind, nie geschlafen - total fertig waren wir. Sohn Nr 2 hat Ruhe reingebraucht. Dann Kam Kind Nr 3 - das erste Mädchen. Das war shcon stressig, sie hat die Jungs oft gestört. Kind Nr 4 ist ein Mädchen, damit wurde alles harmonisch - natürlich streiten sie sich, das Chaos regiert in der Wohnung aber ich habe gelernt. Es ist nicht wichtig das die Wohnung glänzt, wenn man etwas mit den Kindern stattdessen machen kann. Mütter dürfen sich Ruhepausen erbeten, es ist zwar sehr teuer aber ich bin eigentlich meist entspannt - daher sind wir schon lange in keiner Erzierhungskrise mehr gewesen. Meine Kinder sind sehr selbstständig, übernehmen Verantwortung und uin der Schule hab ich kaum Baustellen. Vielleicht weil ich entspannt bin? Sehr teuer, aber sehr erfüllend :-)

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