Wenn Kinder mit Kreide malen – wie besänftigt man die Nachbarn?


Ihr Lieben, wir haben eine schnelle Frage einer Mutter aus der Community und hätten gern eure Meinungen dazu:

Wenn Kinder mit Kreide malen – wie besänftigt man die Nachbarn?

„Heute ist uns folgendes passiert: Mein Sohn (5 Jahre) und ich haben vor dem Eingang mit Kreide gemalt.

Wir haben darauf geachtet, dass man nicht zwingend durch das Gemalte laufen muss, um rein zu kommen (siehe Markierung im Bild)

… oder um sein Fahrrad abzustellen. Alle Nachbarn sagten zu meinem Sohn, dass es aber toll aussieht und die Steine endlich mal bunt sind und nicht so langweilig aussehen. Es hat sich keiner darüber beschwert.

Als wir nach einem Spaziergang wieder nach Hause kamen fanden wir einen Zettel im Treppenhaus, auf dem steht, dass wir bitte nicht mehr mit Kreide malen sollen (ebenfalls ein Bild mit meiner eingefügten Meinung drauf hier):

Ich habe meine Vermieterin angerufen und gefragt, ob es eventuell nicht geduldet ist, was aber nicht der Fall ist. Es ist ja beim nächsten Regen wieder weg und nicht permanent.

Die Begründung der Dame, die den Zettel schrieb war, dass man die Kreide an den Füßen hätte und man den Dreck mit nach Hause bringt. Als ich ihr sagte, dass wir aber genug Platz gelassen hätten sagte sie, dass es ihr egal sei, weil sie einfach nicht will, dass da mit Kreide gemalt wird, denn immerhin müsse sie es wegmachen…

Sie hat das Gemalte übrigens tatsächlich weg geschrubbt. Mein Sohn war traurig, als sein schönes Bild nicht mehr da war!

Gibt es im Forum eventuell ähnliche Ereignisse und wie sind die ausgegangen?
Soll ich den Lütten weiterhin malen lassen oder muss er darauf verzichten?“

Wir können uns nur auf ein gültiges Gerichtsurteil zum Thema „Wenn Kinder mit Kreide malen“ berufen:

„Das Amtsgericht Wiesbaden stellte klar: Malen Kinder mit Straßenkreide im Eingangsbereich eines Mietobjektes, gehört das zum normalen Mietgebrauch. Vermieter müssen damit leben, dass Kreidezeichnungen den Gehsteig vor dem Haus zieren. Straßenkreide wäscht sich durch Regen weg. Außerdem wird das Treppenhaus nicht durch Farbreste verunreinigt, weil Besucher üblicherweise die Schuhe an Fußmatten im Eingangsbereich abtreten. Deshalb war die aufwendige Reinigungsaktion der Vermieterin nicht gerechtfertigt, und sie kann die Kosten nicht auf die Mieterin abwälzen (AG Wiesbaden, Urteil vom 23. 2. 2007, Az. 93 C 6086/05-17).“

Und was meint ihr? Habt ihr auch solche Zwischenfälle gehabt? Wie geht ihr mit den Nachbarn um?

Liebe Grüße,
Béa
Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN

Werbung

19 Kommentare

Trexler Roswitha
Antworten 16. April 2019

eine Möglichkeit:

Kreide mitnehmen und im Park malen...,
Einfach im Park malen (nicht am Hauptweg), bzw. abseits des Hauptweges im Hof...
natürlich kann man die Kreide auf den Schuhen mit in die Wohnung nehmen,,,

Bin mehrfache Mutter, Oma, Tante, und male selber, bin auch für Kreativität bei Kindern...Großtante...

Caro
Antworten 16. April 2019

Oh man, ist doch schön wenn man Spuren von Kindern finden kann. Da wird gelebt. Habe auch einen kleinen Sohn und vor wenigen Tagen Kreide gekauft. Leider habe ich auch solche Nachbarn, aber die müssen damit leben.
Liebe Mama, du hast alles richtig gemacht! Lass dich nicht davon abhalten. Einfach ansprechen oder ebenso Zetteln, dass du darum bittest zu respektieren, das Kinder Spuren hinterlassen und sie nicht gezwungen ist das wegzumachen. Das ist im übrigen Altersstarrsinn und solche Menschen brauchen es sich über andere aufzuregen. Dem Kleinen würde ich sagen, dass die Dame nur alles wegmacht, damit man ein neues schönes Bild malen kann 😃

Tobi
Antworten 16. April 2019

"dass man die Kreide an den Füßen hätte und man den Dreck mit nach Hause bringt".
Da hätte ich schon erwidert: "Sehen sie, genau deswegen bringe ich *meinen* Kindern ja auch bei, dass man sich die Schuhe abtritt, um nicht den ganzen Straßendreck ins Haus zu tragen" *g*

tausendschoen
Antworten 16. April 2019

Sie stört es - sicher es ist kindisch von ihr, schließlich kann man drumzulaufen und es gibt ne Fußmatte die man eh benutzen sollte... aber was soll`s? Ich hätte keine Lust mich auf das Level runterzubegeben und da einen kleinlichen Kampf anzuzetteln nach dem Motto "das ist aber mein Recht". Zumal es ja auch egal ist. Sie stört es, sie hat es gesagt und das ist ja auch irgendwo ein Recht das man hat zu sagen "ich weiß es ist nicht schlimm, aber mich stört das halt" und mein Recht endet da wo ander Leute Recht anfängt - meine Meinung. Statt dessen würde ich halt mir eine andere schöne Stelle suchen und dort mit meinem Kind und der Kreide malen - z.B. auf dem Weg vor dem nächsten Spielplatz (weiß ja nicht wie da bei euch die Gegenbenheiten sind). Hausfrieden gewährt und vielleicht trifft man dort auch noch weitere Kinder aus der Nachbarschaft

Alex
Antworten 17. April 2019

Ich würde ihr mitteilen, dass die Vermieterin das erlaubt hat und sie garnicht verpflichtet sei, die Malerei zu entfernen, weil die Vermieterin überzeugt ist, dass sich bis zum nächsten Regen niemand daran stören müsse.
Aber ich würde auf ihr Argument, dass den Kreidestaub jemand ins Haus tragen könnte eingehen und sie bitten, mir zu sagen, an welcher Stelle denn ihrer Meinung nach keiner da durch liefe. Schließlich sei es zwar laut Vermieter erlaubt, aber wenn die Mieterin bereit wäre, könnte man sich ja so einigen, dass sie vielleicht nicht gestört würde. Ich würde aber auch klar sagen, dass sie es nicht verbieten darf, weil es laut Mietrecht der normalen Nutzung des Bereiches entspricht und diese Absprache daher die einzige friedliche Lösung sei.

Natürlich muss man versuchen, sich zu einigen, aber wenn das Gegenüber nur seinen Willen durchsetzen möchte, dann sollte man dem Kind beibringen, auf sein Recht zu pochen, auch wenn es mal unbequem wird.

Tanja
Antworten 18. April 2019

Ich finde es toll! -- einerseits jammert die Gesellschaft drüber, dass immer mehr Kinder am PC hocken, drin zocken usw.. -- tja: wenn man sie draussen in allem beschneidet! - Kinderlärm, Kreide, spielende Kinder, störende Spielsachen, die beim Spielenachmittag hier und da auf dem Gehweg zu finden sind. -- echt schade, dass hier so viele Menschen negativ reagieren.. ja was sollen die Kinder denn draussen vor der eigenen Türe sonst tun? Leides auf dem Hosenboden auf dem Bänkchen sitzen? ... -- aber eigentlich wundert mit der Fall im Artikel nicht, wenn man sich diesen "Vorgarten" ansieht.... manchmal muss man solche Zettel und Aussagen einfach gedanklich in die richtige Ecke packen und ignorieren....

Arne
Antworten 16. Februar 2020

Ganz ehrlich: einfach ignorieren!

Selma Jäschke
Antworten 16. Februar 2020

Ich würde es trotzdem wieder machen. 1 gegen 10! die Mehrheit hat damit kein Problem. Wenn die Dame dass nicht akzeptiert, dass ab und an mit Kreide gemalt wird und es sie überfordert, soll sie bis zum nächsten Regen nicht rausgehen. Ich hab 2 kleine Kinder, die so schnell groß werden und solange ich niemanden gefährde und mich an Regeln und Gesetze halte, werde ich nicht wegen anderen Menschen ihre Phantasie und ihr Glück trüben, indewm ich so etwas banales wie kreide vor der Türe malen verbiete!!! Ich hoffe sehr dass du dich das nicht lange betrübt und das nächste mal dein Kind länger was von dem schönen Bild hat :)

    Renate Bode
    Antworten 10. März 2024

    Selma, ich bin Oma von 2 Jungen von 5 und 8 Jahren, die draussen toben und Fussball spielen wollen. Der Ball fliegt auch schon mal (oder öfter) über die Hecke zu den Nachbarn. Die Kinder wachsen so schnell und man sollte die Kreativität fördern, es wird im Leben noch genug Dinge und Beschränkungen geben, die buntes Malen ausschliessen und die Kinder Kinder sein lassen. Ich wünsche Dir die Kraft, solche Kommentare der Nachbarn (oftmals ja sogar anonym) auszuhalten.

Oliver
Antworten 1. April 2020

Ganz ehrlich, mich schockiert, mit was sich Eltern und Kinder rumschlagen müssen. Geht es noch absurder, als sich über einen bemalten Fußweg zu beschweren..Die ''Beschwerde-Dame'' kann einem nur Leid tun, denn die hat offensichtlich kein eigenes Leben...First world problems
Alles Gute und viel Kreativität:-)

Markus
Antworten 5. April 2020

Na dann erst Recht. Es ist schön, es ist bunt, es macht den Kindern Spaß und wenn es der Dame (verm. älter) nicht passt, Ihr Problem. Es ist a) nicht verboten und b) habt ihr sogar Platz gelassen. Aber es gibt so Menschen, die an allem etwas auszusetzen haben. Nicht beachten und weitermachen.

Kristina Shala
Antworten 27. September 2020

Also ich würde mich von dem Geschmiere auch "gestört" fühlen! Nicht jeder findet das schön! Das hat ganz einfach was mit GEGENSEITIGEM RESPEKT zutun und ist AUCH eine Frage der Erziehung! Es gibt sooooo viele Straßen wo man mit Kreide malen kann, wo nicht direkt Wohnhäuser sind, da kann man die ganze Straße vollmalen! Wenn jemand ein Hund hat, sollte man auch respekt halber darauf achten, dass der Hund nicht den ganzen Tag bellt, dass der Hund nicht auch bei die Nachbarn vor die Tür pinkelt (Hundehaufen sollte sich von selbst erklären, dass man die weg macht).... Man sollte darauf achten, dass man selbst die Musik nicht so laut macht, dass Andere sich gestört fühlen, Ruhezeiten einhalten.... Darauf achten, dass nichts vor dem Haus an Müll rumliegt... Es gibt zisch andere Beispiele! Das sind einfach Dinge, die man Kinder beizubringen HAT!!!!! Und man hat eben auch auf seine Mitmenschen zu achten und die zu respektieren! Wie gesagt, es gibt überall genügend andere Möglichkeiten wo man mit Kreide malen kann! Das hat übrigens auch absolut nichts mit Altersstarrsinn zutun, - ich bin 32 und eigentlich so alle "meiner Leute" sind der Meinung, dass sich das nicht gehört!
Respekt geben und nehmen!!!!

    Kreiliner
    Antworten 9. September 2021

    "...ich bin 32 und eigentlich so alle "meiner Leute" sind der Meinung, dass sich das nicht gehört!"

    Ich weiß ja nicht, in welcher Gesellschaft Sie sich bewegen, aber ich bin in Ihrem Alter und störe mich definitiv nicht daran, dass kleine Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen und etwas (nicht permanentes) auf die Straße malen, was der Regen gleich wieder wegwischt. Wenn man sich über so etwas aufregt, dann muss man sich doch die Frage stellen, warum einen das als erwachsenen Menschen so triggert. Ist ja nicht so, dass die Kinder die Hauswände verschmieren.

    Personen wie Sie sind leider der Grund, warum "Probleme erfunden" werden und das Miteinander sich immer schwieriger gestaltet. Was machen Sie denn, bei wirklichen Problemen, wenn Sie sich bereits durch ein Kinderbild auf der Straße gestört fühlen? Was dürfen die Kinder denn dann noch? Und nein, es gibt leider nicht mehr "genügend andere Möglichkeiten zum malen". Warum? Wegen Leuten wie Ihnen...

Sa Musa
Antworten 8. März 2021

Jeder hat das Recht, zu sagen, was stört. Aber (liebe Frau Shala), man ist nicht verpflichtet, seine Kinder zur Unsichtbarkeit zu erziehen. Je nach Wohnsituatiln kann die nächste Straße ohne Wohnhäuser echt weit weg sein. Sollen Eltern da immer in Begleitung eine Weltreise machen?
Straßenkreide vor der Straße ist zu tolerieren. Genauso übrigens wie Lärm einer benachbarten Kindertagesstätte, das Gegenspiel des übenden Nachbarn und Gerüche der kochendem Nachbarin. Nicht alles, was Mitmenschen tun, muss auf Gegenliebe stoßen. Aber vieles kann und sollte toleriert werden. Nennt sich "leben und leben lassen". Entspannt ungemein.
Im übrigen freue ich mich über jedes Kind, das ich kreativ draußen sehe. Sollen sie nur zu Hause hocken? Fernsehen? Mandarin büffeln?

    mindfulsun
    Antworten 8. März 2021

    Hallo, vielen Dank für dein Feedback. Hier schreibt mindfulsun, ich habe den Artikel nicht verfasst.
    Dir ist also wichtig, dass Menschen tolerieren, was andere Menschen tun? Besonders, wenn es um Kinder geht?
    Wenn du von "leben und leben lassen" schreibst, schließt das die Frau auch mit ein, die sich zu den Kreidezeichnungen geäußert hat?
    Wer weiß, was wirklich in ihr vorgeht?
    VG

Reissland
Antworten 17. Juli 2021

Wieso ist heute Kindern aber auch alles erlaubt ?
Weil uns früher wenig erlaubt war, muß doch heute nicht das Gegenteil für richtig erklärt werden. Man kann Kindern auch nett erklären, daß eine alte Frau, die immer den Flur gerne sauber hat, sich sehr darüber freuen würde, wenn man nicht so nah am Hauseingang malt. Un das obwohl 10o m weiter ein Kinderspielplatz ist, wo man auch malen kann. Es ist auch die Pflicht der Eltern, Kindern Rücksicht beizubringen.

    Kreilinger
    Antworten 9. September 2021

    Was meinen Sie denn mit "alles", Frau/Herr Reissland? Wir sprechen hier über ein buntes Bild, welches der Regen gleich wieder wegwischt.

    Das ist Ihre Definition von "heute wird Kindern ALLES erlaubt"?

    Die Frage ist doch: Warum sollte das Bedürfnis einer alten Frau (auf einen sauberen Flur) höher gewertet werden, als das Bedürfnis eines Kindes (vor der Haustür mit Straßenmalkreide spielen zu dürfen)? Ganz abgesehen davon, wurde ja bereits geschrieben, dass es genügend Platz gibt um nicht auf Straßenkreide zu treten und somit einen sauberen Flur zu behalten.

    Erstaunlich, dass Sie sich hier über das Kind aufregen, anstatt über die alte (erwachsene!) Frau, die lediglich auf ihrem Recht beharren möchte (trotz anderer Möglichkeiten und dem Gesetz auf der Seite des Kindes).

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.

Schreibe einen Kommentar zu Caro Abbrechen