Wie jeder Prof oder Chef auf fehlende Kinderbetreuung reagieren könnte


Ist die Kinderbetreuung ausgefallen? Also einfach die Kinder zur Arbeit bzw. in die Vorlesung mitnehmen! Wenn das so einfach wäre…. werdet ihr denken. Wir haben über ein Beispiel erfahren, welches nun Mutter, Tochter und Professorin berühmt gemacht hat.

Morgan King studiert an der Uni in Knoxville, Tennessee, und hat ein 4-Monate altes Mädchens, von der sie ab und zu süße Tweets veröffentlicht. Solche wie diese eben:

Wer aufmerksam in ihrem Twitter-Account schaut, erfährt auch, dass ihre Mutter letztes Jahr gestorben ist:

Als sie eines Tages einen Betreuungsengpass hatte, und sich für ihr Fehlen an der uni entschuldigte, kam von ihrer Dozentin eine absolut herzerweichende Antwort zurück, die sie gleich als Tweet der Welt zeigte:

Wir übersetzen sinngemäß:

Liebe Morgan,

Ich habe mich gewundert, wo Du heute Morgen gewesen bist. 🙁

Es tut mir so leid, als ich hören musste, dass Du Probleme mit Deiner Kinderbetreuung hattest und deshalb nicht an meiner Vorlesung teilnehmen konntest. Du kannst sehr gern die zwei Videosequenzen über die Entwicklung von Vorschülern nachholend anschauen.

Bring Korbyn bitte zukünftig mit zum Unterricht, wenn Du wieder einmal Probleme hast, jemanden zu finden, der auf sie aufpasst. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich sie auf dem Arm halten dürfte, während ich euch unterrichte, sodass Du dem Unterricht folgen kannst und Dir Notizen machen könntest. Ich arbeite nun einmal für die Fakultät der Kinder- und Jugendforschung! Wie merkwürdig wäre es denn, wenn ich nicht mögen würde, dass ein Kind unsere Vorlesung besucht? Ich meine das wirklich ernst – bring Korbyn mit!

Zu Test 5, der heute geschrieben wurde. Es könnte sein, dass dies einer der beiden sein könnte, den Du vermasselt hast. Aber keine Angst! Dein heutiges Fehlen ist als „entschuldigt“ vermerkt.

Lass mich bitte wissen, wenn es irgendetwas gibt, dass ich Dich unterstützen kann!

Dr. H.

Das verbreitete sich viral im Netz und bekam über 27.000 Herzen!

Wundervoll! Oder? Habt ihr auch schon einmal derartige Reaktionen von Professoren oder Vorgesetzten erhalten?

Eure Tollabeas

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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6 Kommentare

Leo
Antworten 5. Juli 2017

Wunderbar!
Ich habe es tatsächlich auch schon so erlebt und durfte meinen damals 1jährigen mit zur Arbeit in der Gärtnerei nehmen, es war toll!

Nala_verstrickt
Antworten 5. Juli 2017

Liebe Bea,
ich kann ähnlich positives aus Frankfurt berichten. Ich habe Erziehungswissenschaften studiert und es waren hin mal wieder Kinder mit in den Veranstaltungen. Eine Vorlesung ist mir besonders im Hinterkopf geblieben:
Jemand hatte ein kleines Mädchen mitgebracht (ich schätze das Mädchen war im Kindergartenalter). Während der Vorlesung ist sie aber ausgebüxt, nach vorn gelaufen und hinter dem Professor auf die Bühne geklettert. (Kluges Kind, denn da war viel Platz :D) Dort ist sie hin und her gelaufen, hat gespielt und war sehr zufrieden. In den ersten Reihen fingen einige Studierende an zu tuscheln und auf das Kind zu schauen. Der Prof. hielt kurz inne und meinte dann nur: "Das ist ein Teil Ihres zukünftigen Arbeitsfeldes. Gewöhnen Sie sich doch schon daran.".
Die Kleine hat ein oder zwei mal etwas gefragt, das wurde Ihr verständlich beantwortet, aber die restliche Zeit hat sie einfach gespielt.
Als ich meinen Sohn gegen Ende des Studiums bekam hatte ich keine Bedenken ihn, nach kurzer Absprache, mitzunehmen, wenn unsere Betreuung ausfiel.
Von anderen Studierenden habe ich jedoch gehört, dass es leider nicht in alles Studiengängen so einfach ist.
Liebe Grüße
Nala

Andrea K.
Antworten 20. September 2017

Auch hier in Wien auf der Naturwissenschaftlichen Fakultät war es zu meiner Zeit überhaupt kein Thema, sein Kind zur Vorlesung mitzubringen, wenn's nötig war. Die meisten Professoren haben das nicht nur toleriert, sondern unterstützt.

Und mein jetziger (und auch mein früherer) Chef hat mir schon beim ersten Gespräch versichert, ich könnte meine Kinder mal mitnehmen, wenn Not am Mann (beziehungsweise der Frau) wäre.

Susann
Antworten 23. Juli 2019

Ich bin freiberuflich tätig als Unternehmensberaterin, mein Sohn war oft mit auf Terminen als er noch im Kindergartenalter war. Er hatte einen Rucksack mit einer Picknickdecke und Spielzeug, damit hat er sich wine ruhige Ecke gesucht und ruhig gespielt bis ich fertig war. Danach hat er fast überall noch eine Süßigkeit von der Sekretärin bekommen und es machte immer Freude ihn mitzunehmen, auch in Firmen wo fast nur Männer arbeiten.

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