Wie bekommt man Kinder dazu, im Haushalt zu helfen?


Und hier ist sie wieder – meine Frage der Woche in der Facebook Gruppe Tolla Eltern – Tipps & Tricks :

Wie viel und wie hilft euer Kind im Haushalt? Und macht es das gern – oder mürrisch und genervt? Habt ihr Tricks, wie das besser geht?

Und das sind euere Antworten:

Also zunächst: Das Thema ist oft…sagen wir mal… „optimierungsbedürftig“!

Aljoscha Walser Tochter (9): „Papa, einkaufen kannst du doch schon alleine.“

Mam Hochdrei „Bei unseren Jungs (9 u 5 J.) ist es eher ein Nervthema. Der Große beschwert sich immer, dass er mehr macht als der Mittlere u dieser ignoriert einfach die Aufgaben. Wir haben z.B. 2 Tage in der Woche an denen beide den AbendessenTisch decken – funktioniert mal besser, mal schlechter. Ansonsten gibt es wenige Aufgaben für sie bisher. Unsere Kleine (2 J.) hingegen mag es sehr gerne mir bei der Hausarbeit zu helfen: Wäsche aufhängen, Tisch decken, Kochen… Einen guten Tipp für die Jungs hätte ich gerne, bisherige Versuche sind wenig erfolgreich…“ gewesen.

Chris Pape von Linsensicht: „Die Hilfe bei uns ist noch sehr spartanisch. Der kleine(2) räumt selbstständig das Frühstücksgeschirr zusammen ohne das wir je was gesagt hatten. K1(7)&K2(6) helfen ab und an Tisch decken, räumen ihre dreckige Wäsche selbst weg oder fegen abwechselnd den Hausflur. Zusammen mal um die Ecke was einkaufen ist auch drin.  Manchmal muss man sie antreiben zu helfen, aber das ist ok… sind doch Kinder….“

Petra Hamacher von Allerlei-Themen: „Der Lausbub ist fast 4. Er liebt es mit mir zu kochen und dann auch den Tisch zu decken. Außerdem liebt er diesen Boden-Swiffer und damit wird schon mal die halbe Wohnung geputzt. Katzenklo würde er gern, lasse ich aber nicht zu…  Das alles passiert aber freiwillig. Ich hatte mir aber vorgenommen, mir eine Regelmäßigkeit zu überlegen, sobald er auf die 5 zu geht und es auch Richtung Schule geht – zwecks Routine zu üben. Da bin ich aber noch unschlüssig, wie und ob und was.“

Anne-Luise Kitzerow von GroßeköpfeK1 (8) hilft mit dem Müll und der Wäsche. Bei K2 (4) fangen wir jetzt an. Wäsche sortieren und Einkäufe einräumen. Ansonsten helfen bei uns auch immer „Jemand und Niemand“

…auch wenn Kinder oft einen eigenen Drag dazu haben:

Tanja Von Zuckersüße Äpfel:Meine 5 Jährige hängt mit viel Begeisterung Wäsche auf, hilft beim Kochen und Backen, fegt auch gerne mal den Boden oder trocknet das Geschirr. Aber wenn sie ihr Spielzeug wegräumen soll, ist auch das Kind plötzlich verschwunden wink emoticon Der Kleine, nun 1 ½ Jahre alt, fängt gerade an mithelfen zu wollen. Am liebsten nimmt er die Gießkanne und gießt die Blumen. Oder er stellt alle Schuhe bunt gemischt zusammen und ist dann ganz begeistert über seine Ordnung. Das ist sehr süß!“

Durchorganisierte Eltern formulieren klare Zuständigkeiten – und fordern sie ein, ggf. gibt es auch Geld dafür:

Sparfuxx Weigt , deren Kinder 5 und 6 sind: „Freitags Handtücher vor die WM, selbst Schuhe+Jacke aufhängen, staubsaugen im UG, Eiserne Reserve in der Speisekammer prüfen vor dem Wocheneinkauf, Klopapier in den Bädern nachfüllen. Im Sommer abends giessen. Am WE den Tisch mitdecken. Wir haben als Familie die Ansicht, dass alle helfen, damit mehr Zeit fürs Kuscheln/Vorlesen bleibt…“

Heike Dudschig von Emma und Lukas Blog: „Wir haben einen Plan auf dem jeden Tag zwei kleine Aufgaben stehen (Spüler ausräumen, Tisch decken, Müll raus…). Danach richtet sich das Taschengeld- pro Aufgabe gibt es 20-50 cent. Sonntags wird zusammen gezählt. er ist fast neun und lernt so, dass Geld nicht einfach so selbstverständlich ist.“

Dajana Niepraschk von MitKinderaugen: „Der Mini Chef (3) bringt seinen Müll selbstständig in den Mülleimer, räumt seine Schuhe und Jacke nach dem Ausziehen weg und hilft nach dem Einkaufen ab und zum beim Tragen (z.B. die Küchenrollen). Was er jetzt schon seit Monaten macht, ist die Pfandflaschen wegzubringen (mit uns zusammen). Er weiß, dass er sich so etwas Geld verdient. Davon darf er sich dann eine Kleinigkeit kaufen (z.B. einen Lolli oder ein Überraschungsei).

Susanne von nullpunktzwo.de: „Die Grosse (5) übernimmt kleine unterstützende Aufgaben: Sie legt ihre schmutzige Wäsche vor die Wäschesammler, hängt nach der KiTa ihre Jacke selbst auf und stellt ihre Schuhe in den Schuhschrank, hilft beim Tischdecken, räumt ab und zu die frische Wäsche in ihren Kleiderschrank. Sie beschäftigt manchmal auch die Jüngste (13 Monate) wenn es gar nicht anders geht, aber das versuche ich nicht zur Gewohnheit werden zu lassen. Der Bub mit seinen 2 1/2 Jahren darf manchmal helfen die SpüMa auszuräumen.  Beide Älteren helfen mal mehr, mal weniger beim abendlichen Zimmeraufräumen mit. Ich denke, dass die Älteste mit dem Schuleintritt ein paar wirklich feste Aufgaben bekommen wird.“

…auch wenn das Nerven kostet: 

Sonja von Mama-Notes: „Ich habe es eine Zeit probiert, den Kindern (3 und 5) eigene Aufgaben zu erteilen, die sie dann immer erledigen müssen. Aber es kam anders. Jeden Tag mußte ich sie erinnern, jeden Tag mußte ich durchsetzen, dass etwas gemacht wird. Jeen Tag Konflikte deswegen. Nerv! Also hab ich irgendwann entschieden, dass es zu früh dafür ist. Jetzt erteile ich Aufgaben dann, wenn sie anfallen und das klappt super. Besonders der 3jährige deckt gerne den Tisch. Beide schnippeln Gemüse (mit echten Küchenmessern), sie holen Geschirr, stellen es danach in die Spüle – oder auch mal nicht. Sie bringen Dinge zurück in ihr Zimmer, Müll in den Mülleimer – und tatsächlich ohne Protest. Irgendwann werde ich nochmal eigene Aufgaben erteilen, aber jetzt finde ich es gut, wie es läuft. Was übrigens nicht läuft ist, ihr Kinderzimmer aufzuräumen. Das klappt nur in Anwesenheit vom Mann oder mir. Ist das eigentlich überall so?“

Schöne spielerische Lösungen bringen Freude in die Arbeit – und insgesamt ins Leben:

Daphne Hering „Unsere Kleine (15 Monate) deckt schon eifrig den Tisch, wenn Sie hunger hat und hilft beim Aufräumen und Waschmaschine beladen (freiwillig). Unser Älterer (3,5 Jahre) kocht gerne mit, deckt den Tisch, wenn er Lust hat und räumt mal besser, mal schlechter mit auf. Ich lobe Sie immer sehr für’s mitmachen und beim Aufräumen haben wir ein Lied, das allen Freude macht und das Aufräumen einleitet: „Clean up, clean up, everybody so their share“ (haben wir aus der Musikschule – klappt super und danach wird gelobt und geknuddelt.“

Gabriele Patzschke Wir von MOTHERBOOK® bloggen im Team und Anke (3 Teenager-Kinder) hat kürzlich einen Beitrag zum Thema „Frühjahrsputz“ geschrieben: http://motherbook.de/fruehjahrsputz/ .
Bei mir, Gaby sieht das anders aus:
Unsere vier Kinder haben, als sie klein waren
alles – auch im Haushalt – mit großer Freude „mitgemacht“ – das war nicht immer eine Hilfe, aber schöne, spielerisch gemeinsame Zeit. Mit zunehmendem Alter haben sie sich mit „lobenswerten“ Aktivitäten „freigekauft“: z. B. während ich das Abendbrot vorbereitet habe, haben alle ihre Instrumente geübt, ausdauernd und lange…

Sandra Runge von Smart-Mama: „Der „Große“ (5) hatte nie Lust zum Aufräumen. Kinderzimmer aufräumen, Teller nach dem Essen abräumen, Bett aufschütteln – ein Graus! Es funktionierte eigentlich nur mit mindestens 10-maliger Aufforderung und dem in Aussicht stellen von Goodies. Daher habe ich es dann oft einfach selbst erledigt mit dem schlechten Gefühl das das so nicht richtig ist. Seitdem ich versuche das Aufräumen mit mehr „Spaß“ zu verbinden, läuft es besser. Wir drehen Musik auf und zwischen dem Auf- und Abräumen darf ein bisschen abgetanzt und abgezappelt werden. Oder:Ich zähle Sekunden und stelle in Aussicht, dass er gerade dabei ist den Aufräum-Weltrekord zu knacken“

Susanne ‚Lily‘ Mierau von Geborgen Wachsen: „Bei uns werden die Kinder ganz aktiv am Alltag beteiligt. Natürlich sind die „langweiligen“ Aufräumarbeiten weniger spannend, aber die gemeinsame Zubereitung von Essen ist beispielsweise wunderbar möglich, auch schon mit dem zweijährigen Sohn. Gemeinsam wird geschält, geschnitten und gekocht. Erdbeermarmelade wird zubereitet und natürlich mit viel Wasser alles abgewaschen.“

Ich muss an dieser Stelle zugeben, das war auch absolut mein Ansatz: Meine Tochter und ich sind in der Küche ein Dream Team! Das hat uns immer am Ende eines Arbeitstages auf kreative Weise zusammen gebracht.

„What’s in for me?“ – wenn Kinder verstehen, was ihnen das bringt:

Susanne Hausdorf von IchLebeJetzt!: „Alle Kinder (8, 6, 4) helfen schon sehr lange im Haushalt. Tischdecken, Wäsche vor die Waschmaschine legen, Geschirrspüler ausräumen. Die Große hat die Logik dahinter verstanden: Je mehr ich helfe, desto mehr Zeit haben die Eltern für mich.
Je nach Alter gibt es noch andere Aufgaben: Blumengießen, Wäsche sortieren und wegräumen. Aber wichtig ist mir, daß sie es freiwillig tun, weil es getan werden muß. Keine Wäsche vor die Waschmaschine gelegt? Oh! Dann ist auch schon mal das Lieblingsthirt nicht mehr im Schrank.“

Die Sache mit dem Kinderzimmer ist und bleibt problematisch:

Annette Sattler „Tochter (13) hat regelmäßig bestimmte Aufgaben zu erledigen z:B. Spülmaschine ein-/ausräumen, Wohnung saugen, Katzenklo, Müll usw. variert je nach Beanspruchung in der Schule. Ihr Zimmer ist ihre Sache, da mache ich seit 1 Jahr nichts mehr – außer ab und an erschreckt gucken…“

Kinderzimmer_Sprueche_Eltern_Kinder_Ordnung

Corinna Knauff : „Sohn (18) wäscht seitdem er 13 ist seine Wäsche selbst, macht derzeit den Wocheneinkauf und räumt den Esstisch ab. Tochter (10) macht ihre Wäsche ohne Waschen und deckt den Tisch. Die Zimmer der Kinder sind ihr Territorium und ihre Sache – bei meiner Tochter kann ich es mir aber nicht verkneifen, mich dann doch hin und wieder einzumischen. Die Mutter kann Unordnung einfach schlecht aushalten… 
Bei uns gab und gibt es immer wieder Diskussionen wegen Hausarbeit. Am besten bewährt hat sich, dass die Kinder sich die Aufgaben selbst aussuchen. Dann wird es am besten durchgehalten. Die Persönlichkeit spielt natürlich auch eine Rolle. Mein Sohn ist zB eher Willens zu helfen.“

Und wie ist das bei euch? Habt ihr eine Lösung, die hier nicht erwähnt wurde? Na los, in den Kommentaren ist viel Platz! 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

8 Kommentare

Suse
Antworten 8. Juli 2015

Das Bild ist so toll!!!

Sandra
Antworten 9. Juli 2015

Meine Jungs 3 und 5 Jahre alt helfen auch mal mehr und mal weniger, wie vermutlich bei den meisten. Wenn mein Großer aber zum Beispiel ankommt und etwas vorgelesen haben will und ich aber z.B. gerade noch am aufräumen bin, dann hat er schon verstanden, dass er weniger lange warten muss, wenn er mir hilft.
Was ich selber gar nicht gerne mag ist Unterwäsche und Socken zu sortieren, da hab ich dann mit den Jungs ein Spiel daraus gemacht: wer ist der beste Detektiv und findet am meisten zueinander passende Socken

Silwyn
Antworten 9. Juli 2015

Wir lösen das über eine Belohnunhstafel. Für erledigte Aufgaben gibt es ein oder zwei Sterne, je nach Aufwand. Diese können sich meine Jungs (5 und 6) entweder auszahlen lassen (50 Cent pro Stern) oder sie tauschen sie in Süßigkeiten oder für fernsehen (5 Sterne). Sie können sie aber auch wieder verlieren, wenn sie z.B. ihr Zimmer nicht aufräumen. Das klappt seit zwei Jahren wunderbar!

Birgit Geistbeck
Antworten 9. Juli 2015

Wir haben alles Arbeiten im Haushalt auf Karteikarten oder Magnetpins. Am Sonntag abend werden die Arbeiten verteilt und auf eine Magnettafel zum jeweiligen Wochentag gepinnt.

Es gibt feste Arbeiten, ich bin z.B. immer fürs Wäsche waschen zuständig, der Göttergatte immer fürs Auto saugen und das Kind (12) immer für den Kaninchenstall. Außerdem legt jeder seine Wäsche zusammen und räumt sie auf.

Anderes wird je nach Lust, Laune und auch Zeitbudget verteit. Unsere Tochter putzt schon mal Toiletten, leert die Wertstoffbehälter, wischt den ersten Stock oder sortiert die Wäsche.

Das klappt meist ganz von alleine, manchmal braucht auch sie natürlich eine Erinnerung.

Für uns ist die Familie ein Team, in dem alle zusammen helfen.

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