#WasWäreWenn – ich ein Mann wäre und keine Frau?


Dieses Blogstöckchen wollte ich fangen! Und es hat geklappt: Die liebe Bettie von „Das frühe Vogerl“ hat mir es zugeworfen

Hier sind gleich meine Antworten – aber allem voran möchte ich ein Zitat aus dem Buch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera stellen, das ich mit 17 Jahren las und mich geprägt hat:

»Frau sein ist für Sabina ein Schicksal, das sie sich nicht selbst ausgesucht hat. Was man nicht selbst gewählt hat, kann nicht als Verdienst oder als Versagen verbucht werden. Sabina ist der Meinung, man müsse zum Schicksal, das einem beschieden ist, ein gutes Verhältnis entwickeln. Sich gegen die Tatsache aufzulehnen, als Frau geboren zu sein, kommt ihr ebenso töricht vor, wie sich etwas darauf einzubilden.«

Und nun geht es los:

Was wäre anders in deinem Leben, wenn du ein Mann wärst?

Tjaaa… der Gedanke war schon mal, zugegeben, da. Als Kind wollte ich richtig groß werden, und ich glaubte, als Junge wäre ich etwas größer geworden. Mit 1,77 m bin ich schon „groß“ – aber beim Basketball war ich unter den Mädchen eher klein… was mir auch das Großsein auf Highheels versaut hat. Ich habe mir beim Springen beide Fußgelenke so kaputt gemacht, dass ich jetzt nur noch auf flachen Schuhen laufen kann. Was ich auch als Mann sowieso gehabt hätte.

Auch über im Stehen pinkeln, ordentlich Muckis und Kraft und keine Cellulite an den Oberschenkeln habe ich als Vorteile nachgedacht. Das haben schon viele vor mir erwähnt. Ich bin aber der Meinung, dass wir das mit Bartwuchs und Stimmbruch verrechnen können. Quitt!

Später habe ich überlegt, was ich für’n Charmeur für die Frauenwelt gewesen wäre. Hach, was für geniale Komplimente hätte ich gemacht! Was wäre aus mir für einen genialen Frauenversteher geworden!!! Aber wahrscheinlich hätte mir genau das entscheidende Insiderwissen gefehlt und ich wäre doch nicht so gut gewesen…

Fazit ist: Was allerdings entschieden anders gewesen wäre, ist, dass ich kein Kind in mir hätte tragen können. Und das, meine Lieben, hätte mich eine wichtige Erfahrung ärmer gemacht!
Ich bin OK auf der Damenseite. Wirklich OK!

1. Was tust du nur deshalb, weil du eine Frau bist?

Selten: Röcke tragen. Oft: Schminken. Öfters: Flirten, um zu bekommen, was ich will. Moment mal, ist das wirklich typisch Frau? Vor allem letzteres…

2. Welche Dinge lässt du lieber, weil du eine Frau bist?

Ich mache alles, was im Rahmen des Gesetzes OK ist, was ich will, weil ich ein Mensch bin, der in einer freiheitlichen Grundordnung lebt. Aber ich glaube, dass ich manchen Dinge deswegen nicht mag, weil ich als Frau genetisch und zivilisatorisch konditioniert bin: Fußball und Formel 1. Und Saufereien mit Kumpanen. So ’n Kram halt…

3. Durch welches Klischee fühlst du dich persönlich beeinträchtigt?

Hierzulande wüsste ich keines. Wenn ich in einer anderen Kultur leben würde, z.B. in der arabischen Welt, wäre ich wahrscheinlich längst auf den Barrikaden. Und ich würde kämpfen gegen allen Klischées, alle Einschränkungen, alle Unfreiheiten!

4. In welcher Situation ist es von Vorteil, zur Gruppe der Frauen zu gehören?

Ich denke ernsthaft darüber nach, ob nicht irgendein großer Bildungskonzern eine Aufsichtsratte… ähm Aufsichtsrätin braucht. Die Karten stünden gut für mich.

5. Gibt es Situationen, in denen das Geschlecht keine Rolle spielt?

Ja. Nein. Ich weiß nicht. „Hauptsache gesund!“… Ähm. Das Geschlecht ist doch tief verankert in unserem Erbgut, oder? 

Und ich hätte da noch eine Zusatzfrage – die geht an euch liebe LeserInnen…

6. Wenn ihr ein Mann für einen Tag sein könntet, was würdet ihr ausprobieren? Was würdet ihr machen? 

Dies, ihr ALLE LIEBEN Damen, hätte ich gern als Antwort in den Kommentaren!

Und für die Herren: Wenn ihr eine Frau für einen Tag sein könntet, was würdet ihr ausprobieren? Was würdet ihr machen? 

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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1 Kommentare

Anonym
Antworten 17. Juli 2021

Wenn ich ein Mann wäre, dann würde ich solange draußen bleiben ohne die Angst zu haben sexuell belästigt zu werden (generell und nicht nur in der Nacht).
Außerdem wäre ich endlich stärker als die Meisten und könnte mich wehren, weil es biologisch als Mann viel einfacher ist Muskeln aufzubauen. -> Ich könnte zudem ins Fitnessstudio gehen ohne irgendwelche Blicke und Kommentare zu ertragen. (Zudem ist das Schönheitsideal, dass Frauen viele Muskeln haben, nicht entsprechend aber das stört mich eher weniger)
Ich müsste nicht jeden Monat schmerzen ertragen bzw bluten. Ich mag meine Periode nicht und ich würde meine Gebärmutter rausoperieren lassen, (da ich den Wunsch Kinder zu gebären sowieso ausschließe) wenn es keine Folgen mit meinem Körper geben würde. (Die Hormone die ich verlieren würde braucht mein Körper)
Ich müsste nicht so sehr auf mein Aussehen achten, denn in der Gesellschaft müssen Frauen gut aussehen, um respektiert zu werden.
Ich weiß nicht ob ich Transsexuell bin oder es einfach nur an den gesellschaftlichen Rollenbilder liegt, dass ich so denke, aber ich denke tatsächlich sehr oft darüber nach, wie es wäre, wenn ich ein Mann wäre.
Ich mag meinen Körper nicht, aber ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass er nicht dem Schönheitsideal entspricht oder ob es daran liegt, dass er weiblich ist.
Als Mann hat man es so viel einfacher als eine Frau, einfach weil es daran liegt, dass sie Männer sind. Natürlich heißt es nicht, dass es Männer leicht haben, aber sie haben es trotzdem leichter als Frauen meiner Meinung nach.

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