#bloggerfuerfluechtlinge – die Visuals – für alle Menschenfreunde
Für alle Blogger, Schreiberlinge und generell Menschen, die ein Zeichen setzen wollen, dass Flüchtlinge und Vertriebene bei uns willkommen sind, hat sich die Gruppe #bloggerfuerfluechtlinge zusammen getan. Bei Facebook sind wir hier zu finden:
Und da jeder so beiträgt wie er kann, haben Desi und ich Logos und Banner entwickelt (de facto hat Desi ganz alleine designt), die ihr einfach hier downloaden könnt (Rechte Maustaste und „herunterladen“).
Ganz ausdrücklich geben wir die Copyright Rechte frei für all diejenigen, die diese Logos im freundlichen, menschlichen Zusammenhang nutzen. Also im Sinne von #bloggerfuerfluechtlinge.
Wenn wir sie im feindlichen Kontext missbraucht wiederfinden, kommt die Copyright Keule. Versprochen!
Bloggt, zeigt euer Bekenntnis, nutzt die friedlichen Symbole, schreibt über Menschlichkeit und willkommende, offene Aktionen, spendet hier: https://www.betterplace.org/de/fundraising-events/bloggerfuerfluechtlingei
Danke euch. Meine Geschichte kennt ihr ja.
- 24. Aug 2015
- 41 Kommentare
- 9
alfred zieger
24. August 2015Ich schaue.
Ich schaue zu.
Ich schaue zu, und wenn es mir zu viel wird ----
schaue ich weg.
Noch schaue ich weg, so wie jene weggeschaut haben, von denen mir mein Großvater immer erzählt hat.
Die Wegschauer, die Esgehtmichnichtsanwegschauer.
Bis man auf einmal mittendrunter ist.
Im Geschehen.
Ohne richtig zu verstehen was momentan geschieht, sind wir im Geschehen verstrickt. Wir haben nichts getan, nur geschaut. Nur zugeschaut. Wieder nur zugeschaut.
Ich habe das verdammte Glück, dass es mir gut geht.
Hart über Jahre daran gearbeitet und das möchte ich natürlich für mich erhalten und verteidigen, auch mit Thujenhecken, welchen meinen Garten vom Nachbarsblick versuchen zu schützen. Und umgekehrt.
Ich war in Barcelona, auf Kreuzfahrt im Mittelmeer. Capri, Kopenhagen, etc.
Bei meinem Nachbar war ich noch nie.
Noch nie.
Noch nie!!!!!!!
Jetzt kommen sie.
Die Flüchtlinge.
Sie hat keiner eingeladen zu kommen.
Sie rennen davon, raus aus ihrem Land.
So wie ich aus diesem Land rennen würde, müsste ich so leben wie sie.
Ich würde sogar die Thujenhecken im Stich lassen.
Nur um das Leben der Meinen und mein eigenes zu retten.
Ich kann denen nicht helfen.
Sag ich.
Sagt mein Nachbar.
Sagen viele.
Fast alle.
Ich war, damals fünf Jahre alt, eingeladen, von Österreich nach Holland zu zu reisen, um nach dem Krieg wenigstens uns Kindern ein paar Monate volle Teller, viel Liebe und Menschlichkeit angedeihen zu lassen.
Die damals erlernte Sprache habe ich leider verlernt und vergessen. Nicht aber die Herzenswärme der holländischen Gastfamillie. Diese Wärme trage ich immer noch in mir.
Anstatt Flüchtlinge in Lager zu pferchen, glaube ich, denke ich, wäre es doch viel, viel gescheiter und für alle vom bleibenden Nutzen, würden diese Flüchtenden in die Arme genommen werden und versucht werden ein Miteinander zu versuchen.
Meine holländische Famillie hat mir das vorgezeigt und ich trage noch immer ihre Gastfreundschaft und Herzenswärme in mir.
Jede Kultur hat doch profitiert vom Können und Wissen der anderen.
So sie gewillt war.
So sie gewillt war von der Anderen zu lernen.
Sperrt doch bitte nicht jene welche vorm Krieg davonrennen um Frieden zu suchen in Lager ein.
Sperrt doch jene, welche das Chaos und die Gewalt suchen in ein Lager, da können sie sich bis zum Ende gegenseitig dezimieren.
Alle Waffenlieferanten, Kriegsprofiteure und Hetzer vereinigt euch, begebt euch zusammen in ein Lager. Ermordet euch, foltert euch, macht was ihr wollt.
Zerstört euch selbst und ich garantiere euch -
kein Hahn wird nach euch krähen.
Julia
27. August 2015Das ist so wahr und inspirierend geschrieben. Vielen Dank dafür!
Christina
30. August 2015Dein Kommentar hat mich voll erwischt, danke für dein bewegendes Statement! Du gibst ein Beispiel, dem man gerne folgt.
Wenn ich darf, würde ich deinen treffenden Kommentar gern rebloggen und als Beitrag auf meinem Blog veröffentlichen.
beabeste
30. August 2015Ja, liebe Christina, sehr gern!
Christina
1. September 2015Oh danke!! Ich verlinke natürlich hierher zu dir.
Liebe Grüße von Christina
alfred zieger
24. August 2015Meistens bin ich fröhlich.
Oder besser,- guten Mutes.
Ganz richtig wäre, ja, ich geb es zu, ich bin nicht sehr oft traurig.
Ich wundere mich nur manchmal, wie es kommt, dass ich so verdammt viel Glück habe.
Um mich herum und überhaupt in meinem Land herrscht ein Hickhack wegen Nebensächlichkeiten.
Vom Nachbarhaus höre ich oft lauthals streiten wegen nicht verschlossener Zahnbastatuben, oder die kleine Schwester hat die Schminksachen der großen Schwester ausprobiert. Und welch ein Drama, eine Katze hat in den Garten in das Gemüsebeet einen Haufen gemacht.
Nach Mitternacht haben mehrere Hunde laut gebellt und die halbe Siedlung aus dem Schlaf gerissen. Dieses Szenario wird am nächsten Tag heiß depattiert.
Jene, welche keine Hunde halten, haben am wenigsten Verständnis für die nächtliche Ruhestörung.
Die zwei zwielichtigen Gestalten, welche mit nicht sehr guter Absicht durch die Siedlung schlichen, wurden aber nur von mir und den Hunden bemerkt. Als Dank für ihre Wachsamkeit wurden sie mit Undank belohnt und zornigen Verwünschungen.
Oh! Ich merke, ich halte mich mit Nebensächlichkeiten auf.
Wir leisten uns den Luxus, uns mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten um das Leben interessant zu machen.
Oder schwer.
Manchmal, nicht immer, denke ich, wenn ich eine Mineralwasserflasche öffne, dass bei uns doch reines Trinkwasser aus der Leitung rinnt.
Dann merke ich wie dumm ich bin, mich mit Wasser vom Supermarkt abzuschleppen. Und noch zu bezahlen.
Die Kinder, nur ein paar Flugstunden von hier, schleppen sich auch ab. Mit Stinkwasser von irgendeinem Tümpel in ihrer Umgebung. Mit Wasser, welches ich nicht einmal zum Autowaschen verwenden würde.
Dann, aber nur gerade dann, wenn ich daran denke, bin ich nicht mehr guten Mutes, genauso fällt es mir schwer fröhlich zu sein.
Ich habe diese Welt nicht gemacht, sag ich mir dann immer als Entschuldigung. Für mich. Obwohl meine Entschuldigung niemand weiterhilft.
Ich wundere mich nur manchmal, wie es kommt, dass ich so verdammt viel Glück habe.
Um mich herum und überhaupt in meinem Land herrscht ein Hickhack wegen Nebensächlichkeiten.
Wir leisten uns den Luxus, uns mit Nebensächlichkeiten das Leben interessant zu machen.
Oder schwer.
Ich trinke mein gekauftes Wasser, gebe zu, mit Wein gemischt, knabbere Chipps und sehe im Fernseher, darum heißt er wohl Fernseher, die weite Welt an.
Krieg, Mord, Zerstörung.
Ich versuche mich im trotzdem Fröhlichsein.
Oder wenigstens guten Mutes.
Jetzt kommen sie zu uns.
Die Flüchtlinge.
Welche ihren Kopf noch nicht verlieren möchten.
Welche nicht mitkämpfen wollen in einem sinnverborgenen Krieg.
Es können aber nur jene kommen, welche genug Geld haben, um die Schlepper zu bezahlen.
Der Rest der Familie, welche das Geld für den Flüchtling zusammengelegt hat, damit wenigstens einer überlebt aus ihrer Sippe, bleibt den Wirren ihres Landes ausgesetzt.
In der Hoffnung, so der Ihre das Land wo Milch und Honig fließt erreicht, sie dann zu sich ins gelobte Schlaraffenland nachholt.
Milch und Honig fließt bei uns auch nicht im Überfluss. Für einige wenige wohl schon. Aber reines Wasser aus den Wasserleitungen, welches wir zum Autowaschen und fürs Klo verwenden. Zumindest auch. Das nenn ich Luxus pur und Glück, dass wir, die meisten jedenfalls, trotzdem lieber gekauftes Wasser aus Plastkflaschen trinken. Glasflaschen wären noch schwerer zu tragen und diese müsste man doch zweimal transportieren. Einmal nach Hause, dann zurück zum Supermarkt.
Ich habe Glück mir wegen Plastikflaschen und sonstigen Nebensächlichkeiten Gedanken machen zu können.
Und den Nachbarn beim Streiten zuzuhören.
Satt und irgendwie selbstzufrieden mache ich es mir am Abend gemütlich. Mein Schatz möchte einen Krimi sehen. Nur drei Tote, zum Entspannen.
Die Toten im erfundenen Krimi berühren mit der Zeit genauso mehr oder weniger wie die echten Toten welche im Nachrichtensender unaufgeregt gemeldet werden.
Ein wenig Spannung erzeugt nur noch, wenn auch ein paar Bilder gezeigt werden. Von abgeschlagenen Köpfen oder Massenhinrichtungen, Nur ganz kurz, um die Zuseher nicht allzusehr aufzuregen.
Besser sie regen sich beim nachfolgenden Krimi auf.
Vorm Kriminalfilm zeigt man etwas Werbung, nacher natürlich auch, wenn möglich auch noch dazwischen. Das bringt Geld. Die echten Toten bringen nichts.
Ich habe Glück. Ich bin, satt und selbstzufrieden, während des ersten und des zweiten Mordes eingeschlafen. Schlürfe schlaftrunken von der Wohnzimmerbank in mein Bett und träume die ganze Nacht, wie so viele auch, vom Schlaraffenland.
Und davon, dass ich fröhlich bin.
Und ich die Welt nicht ändern kann.
Oder doch?
Und wenn doch, dann bitte wie?
beabeste
24. August 2015Wow. Du kannst schreiben. Du solltest ein Blog haben...
Christina
1. September 2015Ich glaube fast, der Alfred schreibt Bücher. http://www.alfredzieger.eu/
Ina
24. August 2015Dankeschön für die Mühe, die ihr euch gemacht habt!
Die sehen alles toll aus!
Ich lese schon seit einer Weile auf Facebook mit und habe deine Geschichte mit Spannung verfolgt.
Sehr schön geschrieben und es sind auch ein paar Tränen gekullert dabei.
Liebe Grüße
Ina
beabeste
24. August 2015<3
JennyimWesten
24. August 2015Liebste Bea, liebste Desi,
vielen Dank!
Ganz liebe Grüsse
Jenny
Nina/ Pinspiration
24. August 2015Wunderbare Aktion, die so vieles in die richtige Richtung bewegen kann, deshalb gerne geteilt und das Logo auf meinem Blog integriert: www.pinspiration.de
Herzliche Grüße Nina
Tanja Mandelt
24. August 2015Vielen Dank :-)
Nadine (Zwischen Windeln und Wahnsinn)
25. August 2015Hallo Bea! Ich habe schon vor ein paar Wochen darüber geschrieben, weil mich das Thema so berührt. Auch Deine Geschichte hat mich sehr berührt.
Liebe Grüße, Nadine
https://dienna79.wordpress.com/2015/07/09/wenn-die-heimat-keine-zuflucht-mehr-ist/
beabeste
25. August 2015Lieben Dank! Und ich teile mal den Artikel bei Facebook, Danke dir!
rage
25. August 2015Vielen, vielen Dank!!
Hans
25. August 2015Hallo,
schöne gemacht die Logos. Danke dafür. Ich habe es gerne in meinen Beitrag eingebunden. Denn bei dieser Aktion können gar nicht genug Blogger mitmachen.
Beste Grüße Hans
Nora
26. August 2015Liebe Bea,
Danke für die Sticker. Auch wenn ich es lieber bunt mag, Schwarzweiß passt perfekt zu meinem Blog... und zu meinem Thema. Tolle Aktion.
Liebe Grüße
Nora
P.S. Reinbasteln dauert noch nen Tag. Aber dann!
Alltagsheldin
4. September 2015Lieben Dank für die tollen Logos. Ich hab mir auch eins mitgenommen und verwendet: http://alltagsschrott.de/2015/09/menschen-fuer-menschlichkeit-bloggerfuerfluechtlinge/
♥
beabeste
5. September 2015Lieben Dank, Desi und ich sind glücklich, wenn die Logos helfen, gute Botschaften in die Welt zu setzen! <3