Wie fange ich an, Crypto zu verstehen? Sarah Gottwald hat sich ihr Expertenstatus selbst beigebracht


Ich schwöre mir zu jedem Jahresanfang, dass ich dieses Jahr endlich mal alles rund um Crypto verstehen werde und auch mit Investments loslege. Und dann lese ich was… und es ist zu kompliziert… und ich lasse es. Nicht in 2023!

Denn ich habe im Freundeskreis die Cryptoexpertin Sarah Gottwald entdeckt – sie kann das alles super erklären.

In einem Call habe ich sie gefragt: Wie fange ich an, Crypto zu verstehen?
– und wir haben das aufgezeichnet…

Hier ist unser Gespräch für euch alle, ihr könnt es auch wie einen Podcast hören.

Und für alle, die lieber Buchstaben und ganze Sätze lesen: Hier sind die wichtigsten Punkte aus dem Gespräch mit Sarah – allerdings nicht als kompletter Transkript, sondern nur Auszüge.

Wie hast du eigentlich angefangen, dich für Investments und Crypto zu interessieren?

Meine Eltern haben sich früh getrennt und uns ging es immer super gut. Ich kann mich in keiner Weise beklagen, aber es war trotzdem so, dass mein Vater mehr Geld hatte als meine Mutter. Und meine Erfahrungen zeigen, dass dies auch heutzutage in unserer Gesellschaft oft noch der Fall ist! Ich habe dies damals gesehen und es hat mich gestört. Ich fand es als Kind unfair und ungerecht. Und deswegen habe ich angefangen, mich früh mit Finanzthemen zu beschäftigen.

Warum sind so viele Männer im Crypto-Bereich unterwegs und so wenig Frauen?

Ich glaube, es ist auch irgendwie ein wenig anerzogen, dass Mädchen oft gesagt bekommen „Du bist eher kreativer oder sprachbegabt und Mathematik und Finanzen sind schwierig“. Das Spannende an den ganzen Finanzthemen ist, dass Mathe nicht zwingend erforderlich ist, weil viele Sachen auch einfach auf Logik basieren.

Wenn Männer anfangen, sich mit solchen Themen zu beschäftigen, dann arbeiten sie sich da oft einfach durch, graben sich ein und sitzen stundenlang vor dem Computer, bis sie die Sachen verstehen. Als Frau (und da bin ich auch 100 % ein klassisches Beispiel…) suche ich immer einen Rahmen: Wo soll ich anfangen? Und was ist, wenn ich dann die falschen Sachen lese? Was ist, wenn auf den Seiten gar nicht die Sachen drinstehen, die tatsächlich der Realität entsprechen?

Ich glaube, viele Frauen suchen um Crypto zu verstehen Kurse, und mit einem Kurs auch eine Community.

Dadurch bekommt man zwei Sachen: Einmal den gerade erwähnten Rahmen, im Sinne von Informationen, was gute Quellen sind und welche Inhalte du lesen solltest bzw. viele Sachen bekommt man direkt erklärt. Und dann eine Community, also eine Austauschplattform mit anderen Frauen.

Im Gespräch hast du den Money Mindset erwähnt, was ist das?

Ich bin tatsächlich der festen Überzeugung, dass wenn ich eine negative Einstellung zu einem Thema habe, dann wird es wahnsinnig schwierig, in dem Bereich erfolgreich zu sein.

Wenn ich die ganze Zeit das, was ich tue, eigentlich nicht gut finde, dann spielen sich in unserem Kopf Prozesse ab, die dazu führen, dass ich nicht erfolgreich bin. Und ich habe mir irgendwann mal die Frage gestellt, ob etwas wirklich schlecht an Geld ist? Und dann habe ich irgendwie festgestellt, natürlich kann mit Geld auch viel Schlechtes gemacht werden. Aber ist es gut, wenn andere viel Geld haben und ich wenig Geld habe? Dadurch wird überhaupt nichts besser und wenn ich viel Geld habe, dann kann ich selber entscheiden, was ich damit mache. Das ist dann eigentlich so der finale Schluss für mich gewesen. Es gibt gar keinen Grund, sich damit nicht zu beschäftigen und Geld irgendwie negativ zu sehen. Und das hat mir dann doch sehr geholfen und ich sehe es einfach als Möglichkeit. Es ist einfach Energie, die verwendet werden kann.

Was muss ich als Erstes verstehen, bevor ich Crypto verstehe?

Ganz kurz zu den Basics: Warum funktioniert Geld eigentlich? Geld funktioniert deshalb, weil Menschen daran glauben und einen Wert in dem System sehen. Bis 1971 war der Dollar und damals gab es noch keinen Euro, aber im übertragenen Sinne wurde der Euro durch Gold gedeckt. Das heißt, zu jedem Dollar gab es sozusagen den Goldwert hinterlegt. 1971 wurde das System gekippt. Und das heißt, für diese ganzen bunten Scheine gibt es aktuell zumindest nur einen viel geringeren Gegenwert. Und aktuell weiß niemand, wie hoch der Gegenwert überhaupt noch ist, also wie viel Prozent des Geldes tatsächlich noch durch Gold gedeckt ist. Das System funktioniert eigentlich nur, weil alle Menschen daran glauben. Also ich weiß, dass wenn ich mit meinen 10 € irgendwo zum Bäcker oder Einkaufen gehe, dann bekomme ich etwas dafür. Viele sagen ja, bei Bitcoin und bei Crypto, steckt nichts dahinter. Das Interessante ist, dass Geld vor allem durch den Glauben an das System und das Vertrauen der Menschen funktioniert.

Und online geht das nicht?

Online gab es das erste Double Spending Problem: E-Mails können mehrfach weitergeleitet werden. Und wenn Geld sozusagen online ist, dann kann es theoretisch mehrfach ausgegeben werden. Die Entwicklung der Blockchain-Technologie geht bereits in die 80er Jahre zurück, aber es hat sehr lange gedauert, bis das Double Spending Problem gelöst wurde. Im Endeffekt ist die Blockchain eine Datenbank, in der Blöcke aneinander gereiht werden. Wichtig ist die Unveränderbarkeit: Wenn einmal so ein Block geschrieben und abgeschlossen ist, kann er nicht mehr verändert werden, da es sich um ein dezentral gespeichertes System handelt.

Es gibt weltweit aktuell ca. 16.500 Server, die die komplette Bitcoin Blockchain gespeichert haben, also alles, was jemals reingeschrieben wurde. Und wenn jetzt ein Hacker etwas verändern will, dann müsste er auf 16.500 Rechner zugreifen, um überall diese Veränderung durchzuführen. Das ist im Endeffekt unmöglich. Und das ist einfach cool, weil wir nicht mehr von einzelnen Personen abhängig sind! Also ein ganz einfaches Beispiel: Wenn zwei Personen mit genau den gleichen Voraussetzungen zur Bank gehen und einen Kredit möchten, kann es trotzdem sein, dass sie unterschiedliche Konditionen bekommen, weil individuelle Angestellte/Personen dahinter die Entscheidungen treffen. Der eine hat einen guten Tag, der andere hat einen schlechten Tag. Die Blockchain führt dazu, dass es nicht nur unveränderbar und dezentral ist, sondern dass es aus meiner Sicht auch gerechter wird. Ein Stück weit, weil Entscheidungen nicht mehr subjektiv getroffen werden, sondern viel objektiver!

Also: Wie kann ich mit Crypto loslegen?

Es macht Sinn, sich die eigene finanzielle Situation anzuschauen, egal ob über einen Kurs oder dadurch, sich selbst einzusehen oder sich Bücher zu kaufen. Man muss mit kleinen, einfachen Schritten starten, um ein Gefühl für Investments zu bekommen. Wichtig ist aber auch, Menschen zu haben, mit denen man gemeinsam wachsen und lernen kann. Zum Beispiel eine Gruppe, die sich ein- bis zweimal im Monat trifft, um sich auszutauschen und am Ball zu bleiben…

Und daraufhin habe ich Sarah gefragt, ob sie für unsere Tollabea Community einen Kurs geben möchte. Was haltet ihr davon? Wer hätte Interesse, mit mir zusammen Crypto zu lernen?

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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1 Kommentare

Nadine
Antworten 17. Januar 2023

Hallo Béa,

Toll, dass sich da ein Wandel auftut. Ich habe auch mit dem Thema angefangen, nicht zuletzt um meinen Kindern ein Rüstzeug mitzugegeben.

Beim Kurs wäre ich definitiv dabei.

Liebe Grüße,
Nadine

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