Muss man seinen Körper um jeden Preis lieben oder reicht es auch, ihn einfach nur zu akzeptieren? – Kennt ihr schon Body Neutrality?


Jede Bewegung hat auch eine Gegenbewegung, so auch Body Positivity. Ich möchte euch in diesem Sinne gern Body Neutrality vorstellen und warum viele den Begriff lieber mögen.

Was Body Positivity ist, wissen wir vermutlich alle. Im Blog haben wir das Thema schon öfter aufgezeigt, zum Beispiel, wie man Kindern den Begriff erklärt. Eine kurze Erinnerung nochmal hier:

Bei Body Positivity gibt es kein zu dünn oder zu dick, zu viel oder zu wenig. Alle Körper sind auf ihre Weise schön, ob nun mit etwas mehr Speck an den Hüften, Narben oder Dellen. Wir lieben unseren Körper, egal, wie er aussieht und egal, was andere über ihn sagen.

Aber muss ich denn alles an mir schön finden?

So schön die Philosophie auch ist, einige verspüren auch einen starken Druck, weil sie eben nicht alles an sich schön finden. Abgesehen davon ernten viele, die einen sogenannten „Normkörper“ haben, schnell Kritik, wenn auch sie sich beschweren. Manchmal wirkt es fast, als sei nur eine bestimmte Menschengruppe dazu berechtigt, das Wort Body Positivty für sich zu beanspruchen und andere nicht.

Darf ich mich mit meinem Normkörper über meine Narben beschweren, obwohl es einige vieeeeel krasser trifft? Darf mir eine andere Person meine Gefühle absprechen, weil sie glaubt, dass meine Komplexe unberechtigt sind? Kann man den einen Körper mit dem anderen in Relation setzen?

Wie ihr seht, ist dieses Thema äußerst verstrickt. Grundsätzlich ist es nie richtig, jemandes Gefühle abzusprechen. Aber zu sagen, dass alle im selben Boot sitzen, ist auch schwierig.

Deshalb die Gegenbewegung:

Den Körper akzeptieren und Punkt!

Bei Body Neutrality geht es nicht darum, den Körper um jeden Preis zu lieben, sondern lediglich zu akzeptieren. Überhaupt soll der Fokus nicht ständig auf dem Körper, sondern auch auf anderen Dingen liegen, den inneren Werten zum Beispiel. Wenn man seine Füße also einfach doof findet, dann ist das so. Man akzeptiert sie trotzdem und erkennt, dass sie einen nicht definieren.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde es definitiv leichter, den Körper zu akzeptieren, statt lieben zu lernen. Außerdem kann sich ja beides gegenseitig beeinflussen. Erst, wenn wir etwas annehmen, können wir unseren Frieden damit schließend und vielleicht auch offen für neue Sichtweisen sein. Ich glaube also, dass Body Neutrality einen nicht geringen Einfluss auf Body Positivity haben kann. Ich möchte mich deshalb gar nicht entscheiden und sagen, dass ich den einen Begriff besser oder schlechter finde und nur noch nach einem lebe.

Repräsentation ist trotzdem wichtig.

Mir ist zwar bewusst, dass die meisten Unsicherheiten mit dem Körper gar nicht am Körper selbst, sondern am Selbstwert und anderen inneren Konflikten liegen, trotzdem darf die Macht der Repräsentation nicht unterschätzt werden. Repräsentation prägt uns immer, auch, wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen. Unser Weltbild verändert sich, wenn es „normal“ ist, dass Frauen auch mit unrasierten Beinen durch die Gegend laufen. Es arbeitet in uns, wenn wir eine Vielzahl von Menschen sehen, die ihre Pickel, Narben, Speckfallten etc. nicht länger verstecken, sondern ganz frei und ungezwungen damit leben. Wenn es „normal“ ist, muss sich auch niemand fürchten, gehänselt zu werden.

Deshalb finde ich Body Positivity nach wie vor stark und machtvoll. Aber eben auch Body Neutrality. Für mich haben beide dasselbe Ziel und gehen Hand in Hand miteinander.

Was haltet ihr von Body Neutrality? Kanntet ihr das Wort schon?

Falls ihr mehr zum Thema Body Positivity lesen wollt:

Wie erkläre ich Kindern Body Positivity?

Body Positivity? Nichts wird sich ändern, wenn es nur ein Trend bleibt

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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