Verhandeln mit Teens – Es geht um die Beziehung!
Kennt ihr das? Ihr steht vor eurem Teenager, es geht um die nächste Party, die späte Heimkehr oder das ewige Thema Handy-Nutzung. Und plötzlich fühlt sich das Gespräch an wie eine Verhandlung bei den Vereinten Nationen – nur ohne Dolmetscher. 😅
Teens: Nicht von dieser Welt? Doch, aber eine andere als unsere!
Wisst ihr, Teens sind manchmal wie Besucher aus einer anderen Welt. Ihr Gehirn ist in einer Umbauphase – der präfrontale Kortex, unser Chefplaner und Impulskontrolleur, ist quasi eine Baustelle. Und das limbische System, unsere emotionale Schaltzentrale, feiert eine Dauerparty. Also, wenn ihr das nächste Mal denkt: „Mein Teenie versteht mich einfach nicht!“, dann liegt ihr vielleicht gar nicht so falsch. 🧠🎉
Verhandeln mit Teens als gemeinsame Expedition
Wenn wir mit unseren Teens verhandeln, dann ist das wie eine gemeinsame Expedition ins Unbekannte. Wir setzen nicht einfach Regeln fest, sondern wir entdecken zusammen die Landkarte des Lebens. Klingt poetisch, oder? Es geht darum, ihre Bedürfnisse und unsere Erwartungen zu erforschen und zu verstehen, nicht nur unsere Standpunkte zu verteidigen.
Praktische Tipps fürs Familien-Verhandlungsteam
Zuhören mit Herz und Hirn:
Eure Teenies haben viel zu sagen, wenn wir nur richtig hinhören. Und ja, das bedeutet manchmal, den eigenen Redeschwall zu stoppen und einfach mal nur zu lauschen. „Mein Kind will aber nicht mit mir reden!“, höre ich öfters. Ja, das kann sein – vielleicht braucht es erst mal einiger verbindenden Fragen, die sich nicht wie Inquisition anfühlen, sondern nach echter Neugier und Interesse. Inspiration hier.
Klare Grenzen, aber mit Kreativität:
Grenzen sind wichtig, aber sie müssen nicht wie Mauern sein. Lasst uns flexible Zäune bauen, durch die man sich sehen und verstehen kann. Hier ein Beispiel – Dialog zur späten Stunde:
Elternteil: „Hey, ich habe gesehen, dass dein Handy nachts oft noch an ist. Wir haben ja die Regel, dass wir nachts unsere Handys ausschalten, um besser schlafen zu können.“
Teenager: „Aber ich brauche mein Handy! Manchmal schreibe ich noch spät mit Freunden.“
Elternteil: „Ich verstehe, dass du mit deinen Freunden in Kontakt bleiben möchtest. Aber Schlaf ist auch wichtig. Wie wäre es, wenn wir eine kreative Lösung finden?“
Teenager: „Was hast du im Sinn?“
Elternteil: „Vielleicht könnten wir eine ‚Handyfreie Stunde‘ vor dem Schlafengehen einführen. Du könntest diese Zeit nutzen, um etwas zu lesen oder Musik zu hören. Und danach kannst du dein Handy bis zu einer bestimmten Uhrzeit benutzen. Was hältst du von 22 Uhr als Zeitlimit?“
Teenager: „Hmm, okay, das könnte klappen. Aber kann ich am Wochenende länger aufbleiben?“
Elternteil: „Das klingt nach einem fairen Deal. Wir können es ausprobieren und dann sehen, wie es läuft. Und wenn etwas nicht funktioniert, sprechen wir darüber und passen es an.“
Gemeinsam Lösungen zaubern:
Denkt daran, ihr seid ein Team. Zusammen könnt ihr kreative Lösungen finden, die für beide Seiten passen. Und wer weiß, vielleicht lernt ihr auch etwas Neues voneinander. Auch hier ein Beispiel:
Situation: Der Teenager möchte an einem Wochenende zu einer späten Party gehen.
Anstatt sofort ‚Nein‘ zu sagen, entscheiden sich die Eltern für einen gemeinsamen Problemlösungsansatz. Ich habe euch schon mal von der „Überzeug-mich“-Strategie berichtet. Sie erkennen, dass es wichtig ist, ihrem Teenager ein gewisses Maß an Unabhängigkeit zu gewähren, sind aber auch besorgt um seine Sicherheit.
Die Eltern schlagen vor, zusammen zu überlegen, wie der Teenager sicher von der Party nach Hause kommen kann. Sie diskutieren verschiedene Optionen: die Nutzung eines vertrauenswürdigen Taxi-Dienstes, die Vereinbarung einer angemessenen Heimkehrzeit, oder dass ein Elternteil ihn abholt. Der Teenager bringt die Idee ein, eine Gruppe von Freunden zu organisieren, mit denen er zusammen nach Hause gehen kann, und schlägt eine realistische Uhrzeit vor, zu der er zu Hause sein wird.
Am Ende einigen sie sich darauf, dass der Teenager mit Freunden nach Hause geht und ein Elternteil per Nachricht informiert wird, sobald er sicher zu Hause ist. Zusätzlich vereinbaren sie, dass der Teenager am nächsten Tag einige Hausarbeiten übernimmt, um sein Verantwortungsbewusstsein zu zeigen.
Vom Familientisch in die Arbeitswelt: Gen Z versteht das Spiel
Jetzt kommt’s: Wenn ihr zu Hause mit euren Teens erfolgreich „verhandeln“ könnt, dann seid ihr bereit für die große Welt da draußen – insbesondere für den Umgang mit Gen Z am Arbeitsplatz. Diese jungen Leute schätzen Echtheit, direkte Kommunikation und wollen Teil einer Community sein – genau wie eure Teenager zu Hause.
Also, wenn ihr das nächste Mal in einer „Verhandlung“ mit eurem Teenager steckt, denkt daran: Ihr trainiert für die Olympiade des Lebens. Wer mit Teenagern klar kommt, für den ist der Job ein Kinderspiel! 🚀
Welche sind eure Erfahrungen?
Und kommt doch gleich zu unserem kostenlosen Webinar „Verhandeln mit Teens“ nächste Woche:
Liebe Grüße,
Béa
- 11. Jan 2024
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