Ein Vater sucht ein Kleid für sein autistisches Kind und eine Firma legt sich ins Zeug


Diese Geschichte ist wert, festgehalten zu werden: Ein Vater versucht, ein ganz bestimmtes Kleidchen für seine Tochter zu bekommen, die Autistin ist. Und die Firma, die das mal hatte, also Ernsting’s Family, hat es nicht mehr im Sortiment – aber legt sich ins Zeug, um das wieder geschneidert zu bekommen. Eine tolle Aktion, die überall in Social Media ganz viel Anerkennung und Beifall bekommen  hat. 

Natürlich kam auch in der Tollabea Community sehr viel Wertschätzung rüber – ich habe dies hier gepostet, sobald ich auf Twitter Wind davon mitbekommen habe, und ihr seht an den Likes und Kommentaren, wie gut das ankam:

Mich hat es ganz besonders interessiert, wie eine Firma eine solche Kultur pflegt und fördert, damit solche Aktionen überhaupt möglich sind. Deswegen habe ich bei Ernsting’s Family nachgefragt und folgendes aus der Pressestelle unter der Leitung von Marcello Concillio erfahren und das gebe ich an euch kurz weiter.

Erstens fand die Firma klasse, dass das Gesuch sie überhaupt erreicht hat – denn der Vater hatte sie auf Twitter gar nicht getaggt sondern nur „gehashtaggt“ – der Gesucht-Tweet ist der erste Tweet von Papa Jörg, wie er mir im Nachhinein erzählt hat:

Das war auch noch an einem Sonntag. Es war dann eine Mutter, die Ernsting’s Familiy überhaupt aufmerksam machte, dass das gute Kleidchen gesucht wird…

Schon am Montag nahm das Social Media Team den Faden auf:

Nur wenige Stunden später stand fest:

Marcello sagt, dass keine Chefetagen dazu bemüht werden mussten, so etwas ist bei Ernsting’s family kein Politikum, sondern eine Sache von Firmenkultur. Diese Firmenkultur erlaubt es, einfach solche Entscheidungen auf der operativen Ebene zu treffen: „Wir machen das!“ haben alle gesagt und dann losgelegt.

Okay, eigentlich dachten erst alle, dass das Kleidchen schon auf Lager sein würde, und nur noch gefunden werden müsse…. nach Kontakt mit dem Vater war es klar: Das Modell ist 9 Jahre alt und einfach nicht mehr da. Die Modebranche ist so schnelllebig, dass nicht mal mehr die Design-Muster und die Stoffe abgelegt waren. Ups!

Aber da war es für das Team schon Ehrensache, das Kleidchen zu finden!

Also, schnell hatten einige Mitarbeiter die passenden Modelle auf Ebay gefunden und flugs zurückgekauft. Auch den Vater hatten sie erreicht und er konnte auch mit dem zu klein gewordenen Kleidchen helfen. Und schon konnten die Designer Maß nehmen, um Muster und Schnitt replizieren zu können. Das ist richtige Arbeit.

Denn natürlich ist das alles nicht so einfach: Wenn Ernsting’s Familiy was macht, dann mit Qualitätssicherung und allem, was dazu gehört. Und bedenkt bitte, dass schon der Stoff ganz von vorn designt werden muss. Ein Präzisionsarbeit, die alle gern machen, sagt Marcello.

So wird es nun einige Wochen dauern, bist der Papa seine Tochter mit dem Kleidchen beglücken kann. Eine Serienproduktion ist nicht geplant, zumindest jetzt nicht. Das PR-Team ist eher vorsichtig. Sie meinen, es könnte geplant aussehen, wenn es eine Maggie-Linie gäbe, nach „Ausnutzung des PR Effekts“… Das will die Firma nicht. Marcello und sein Team ist überzeugt, dass es auch schon so genug „good vibes“ gibt und das ist genug.

Update: Inzwischen hat auch Jörg ein Foto von der ganzen Family geschickt, hier seht ihr sie alle:

Ich finde das alles sehr beeindruckend! Ihr auch?

Liebe Grüße,

Béa

Dieser Beitrag ist NICHT gesponsert und ich bekomme nichts dafür, dass ich das schreibe, deswegen ist er auch nicht als Werbung gekennzeichnet. Ich hoffe, dass diese Geste und Firmenkultur von Ernsting’s Familiy auch andere Unternehmen dazu inspiriert, ihre Kultur und Mitarbeiter so zu pflegen, dass eine solche Aktion möglich ist. Das erfordert viel Vertrauen in die Mitarbeiter und eine Denke auf alle Ebenen, dass jeder einzelne Kunde wichtig ist! Chapeau! 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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5 Kommentare

Stephie
Antworten 9. Juni 2017

Super Aktion!
Ich fände ja eine "Maggie-Linie" toll deren Erlös (oder zumindest ein Teil) an eine Organisation oder ähnliches für Autistische Kinder geht, da würden wir glatt auch eins kaufen :)

    Béa Beste
    Antworten 9. Juni 2017

    Das ist ein gute Idee! Die geben wir einfach weiter.... Liebe Grüße, Béa

im-chaos-daheim.de
Antworten 9. Juni 2017

Ich bin durchaus von der Firmenkultur beeindruckt, das sowas überhaupt so geht. In vielen anderen Firmen würde man wahrscheinlich erstmal Wochen diskutieren

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