Warum Umarmungen die Gehirnentwicklung der Kinder fördern


Eine Umarmung ist eine körperliche Interaktion, die etliche Emotionen der Geborgenheit ausdrückt. Umarmungen sind aber nicht nur schön, sie fördern auch die Gehirnentwicklung! 

Es gibt etliche Gründe, jemanden zu umarmen. Es gibt Umarmungen zur Begrüßung oder aber zum Abschied. Wir bekommen eine Umarmung, wenn wir traurig sind, aber auch, wenn wir uns über etwas freuen… Umarmungen haben ja auch einen kulturellen Aspekt… Aber darum geht es hier nicht.

Es geht um die Wirkung des Umarmens auf die Entwicklung von Babies und Kindern.

Wir haben neulich eine interessante Studie gefunden, die die Wirkung des Umarmens bei Kleinkindern unter die Lupe nimmt. Sie besagt, dass das Umarmen einen positiven Effekt bei der Entwicklung des Gehirns haben kann. Und zwar deswegen:

Schon mal was vom Hormon „Oxytocin“ gehört?

Oxytocin bezeichnet ein Hormon, welches erstmals im Jahr 1906 von Sir Henry Dale entdeckt wurde. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet „schnelle Geburt“. Ja, genau, Oxytocin wird während der Geburt in großen Mengen ausgeschüttet. Durch diesen Prozess zieht sich der Uterus während der Geburt zusammen und tritt die Milch beim Stillen aus.

Durch die Freisetzung von Oxytocin kann der Körper eine Reihe wichtiger sozialer Verhaltensweisen regulieren. So bewirkt es zum Beispiel unsere Fähigkeit, mit den Menschen, die wir lieben, in Verbindung zu bleiben und mit ihren zu interagieren. Man nennt Oxytocin daher auch gerne „Liebesmolekül“.

Oxytocin ist wichtig für die Fortpflanzung und Betreuung unserer Kinder.

Wenn das Molekül im Körper der Mutter und des Babys freigesetzt wird, entsteht aus rein evolutionärer Sicht eine gesunde Bindung. Für die Natur wichtig, denn die Pflege der Nachkommen ermöglicht das Überleben der eigenen Spezies. Es geht aber auch ums Vertrauen. Dieses Gefühl ist ausschlaggebend für die Entwicklung von emotionalen Beziehungen und sozialen Bindungen.

Was passiert ohne Umarmungen und zu geringem Oxytocin?

Aus biologischer Sicht ist der sogenannte „Gruppenausschluss“, welcher das Verlassen von einem Menschen oder einer Gruppe bezeichnet, ausschlaggebend für die Beförderung von körperlichen und seelischen Entwicklungsstörungen. Wir sind also wie Tierrudel, die nicht darauf konzipiert sind, alleine zu überleben. Und wenn ihr genau überlegt, dann fallen euch vielleicht auch einige Tiere ein, die sich umarmen bzw. ganz nahen Körperkontakt pflegen. Die Natur zeigt uns, wie es geht.

Umarmungen helfen, Wutausbrüche zu stoppen!

Umarmungen sind nicht nur eine innige Form von Körperkontakt, sondern kann dabei helfen, starke Emotionen zu regulieren. Béa hat dazu sogar neulich einen eigenen Artikel verfasst, in dem sie Umarmungen als Mittel zur Streitschlichtung verwendet: Das Kind dann umarmen, wenn es das am wenigsten verdient hat. Klingt im ersten Moment natürlich verrückt, aber bei ihr klappt es!

Also Eltern, scheut euch nicht, eure Kinder von der ersten Sekunde lang ganz fest zu umarmen. Es hilft ihnen auf so vielen Ebenen und euch hilft es auch.

Und übrigens: Ist nicht das Tragen auch eine ganz verlängerte Umarmung im Gehen?

Noch was: Zwingt aber Kinder nicht, sich umarmen zu lassen!

Wir wollen abschließend anmerken, dass nichts aus Zwang geschehen sollte. Umarmungen befördern zwar die körperliche und soziale Entwicklung, aber einige Menschen sind eben nicht zum Umarmen aufgetan. Oder Kinder haben mal eine Phase, in der das Umarmen für sie unbehaglich ist. Wenn dies der Fall ist, dann könnt ihr stattdessen versuchen, auf andere körperliche Gesten umsteigen. Vielleicht mit leichten Berührungen auf der Schulter, oder die Hand des anderen Drücken.

Genauso könnt ihr auch einfach fragen: „Darf ich dich kurz drücken?“ oder „Brauchst du eine Umarmung?“
Kommt da ein Nein, ist dann eine gute Antwort: „Ich habe dich lieb, aber wenn du das jetzt nicht magst, kann ich warten!“

Hier nochmal der Beitrag von Béa:

Warum ich mein Kind liebhabe und umarme, wenn es das am wenigsten verdient hat

Was haltet ihr von dem ganzen Thema rund ums Umarmen? Mögt ihr Umarmungen genauso? Habt ihr weitere Ergänzung für uns?

Liebe Grüße,

Mounia

Titelbild: Photo by Ferenc Horvath on Unsplash

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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