Klar sprechen mit Kindern – hier sind die Beispiele
Vielen Dank, dass ihr den Beitrag mit den „Klaren Ansagen“ so zahlreich gelesen habt! Viele von euch haben nach Beispielen gefragt – und hier sind einige, die euch vielleicht helfen, in einem Stress-Moment die besseren Worte zu finden:
Klar sprechen mit Kindern – hier sind die Beispiele:
Klarheit bei Wutanfällen
Situation: Kind möchte ein „Nein!“ von uns nicht akzeptieren und weint/tobt/hat einen Wutanfall. Oder zerstört möglicherweise Dinge.
Jetzt klein beigeben ist de facto schwammig und inkonsequent. So kann Klarheit gehen:
„Ich verstehe dich, dass du jetzt traurig und enttäuscht bist. Das darfst du auch sein….
…ich bleibe aber bei Nein. Und tröste dich aber gern dabei.“
oder
…brauchst du Hilfe, um dich zu beruhigen?“
oder
…aber es ist nicht OK, gemein zu werden oder Dinge kaputt zu machen.“
Klarheit bei Nörgeln am Tisch/beim Essen
Situation: Kind mag das Essen nicht und mault herum, bzw. macht Würgegeräusche und „Bäh“-Äußerungen.
Auch hier braucht es ein eindeutiges Statement:
„Du brauchst nichts zu essen, was du nicht essen magst. Aber bitte verdirb den anderen nicht den Appetit. Du bekommst ein Butterbrot oder du kannst einfach nichts essen.“
Hier ist es vom Stil der Familie abhängig, ob ihr Aufstehen vom Tisch als OK anseht – oder nicht. Ich selbst habe Carina erlaubt, auch mal den Tisch zu verlassen, wenn sie weder Interesse am Essen noch an den Gesprächen hatte und habe damit keine schlechten Erfahrungen gemacht: In den nächsten Tagen hatte sie wieder Interesse, an beidem. Ich denke, hier muss jeder sein eigenes Kind einschätzen.
Klarheit bei Bett- und Schlafverhandlungen
Situation: Wir wissen dich alle, dass kein Durst, Hunger und Philosophiebedarf größer ist als dann, wenn Kinder ins Bett sollen. Ich rede jetzt nicht von Babies die man nicht „verwöhnen“ kann… (obwohl Kuschelbedarf da ggf. auch überschätzt werden kann). Ich rede von Kindern, die alles ausprobieren, um nicht schlafen zu müssen… Wir wissen alle, dass selbstbestimmtes Einschlafen nur im Zusammenhang mit selbstbestimmten Ausschlafen wirklich funktioniert.
Daher: Irgendwann ist Schluss!
„Zähneputzen!“. „Füße waschen!“. „Schlafanzug!“ irgendwann ist es müßig zu diskutieren, und glaubt mir, je kürzer die Ansagen, desto klarer wird einem Kind ab ca 3-4 Jahren, was zu tun ist.
Bei Carina hat es auch funktioniert, ihr klipp und klar zu sagen: „Schatz, ich bin selbst sehr müde. Ich erzähle dir eine Geschichte und dann möchte ich schnell meine Arbeit fertig machen und dann endlich selbst schlafen. Ich möchte, dass du nach der Geschichte schläfst – oder ruhig im Bett noch eine Kassette hörst!“
Undefiniertes Genöle und schlechte Laune
Situation: Das ist eine der härtesten Fälle! Ein kleiner, müder Mensch, der auch nicht weiß, was ihm fehlt und nur noch „krakeelt“. De facto ist ein Kind in dieser Situation selbst mit sich und der Welt unzufrieden und weiß nicht, was es will. Daher mauzt es ständig und kommt nicht zur Ruhe.
„Kind, sag endlich was du willst!“ verhilft leider überhaupt nicht zur Klarheit. Hier ist Leadership gefragt! Meine zwei Klarheits-Rezepte dazu waren…
Entweder die klare Ansage: „Kind, wenn du nicht weiß, was dir gut tut, probieren wir einfach eine Idee von mir. Wir machen jetzt folgendes… (Hinlegen; Kuscheln; irgendein Spiel – was ihr halt in dem Moment für richtig erachtet)… erstmal ganze 10 Minuten lang und dann schauen wir, ob es geholfen hat!“
Oder es muss Humor ran: Ablenken. Die blaue Katze mit den roten Ballerinas. Sowas halt.
Habt ihr noch andere Fälle oder gar Beispiele für Klarheit? Wie gelingen euch klare Ansagen bei Kindern?
Liebe Grüße,
Béa
- 02. Aug 2018
- 1 Kommentar
- 0
- Elternsein, Führungsaufgabe, Führungsjob, Kinder umarmen, Klare Ansagen, Klarheit, Kuscheln, Regeln, umarmen
1 Kommentare