Was, wenn es zu einem weiteren Lockdown kommen wird?


Nach der ersten strengen Corona-Zeit könnten wir annehmen, dass sich das Leben allmählich normalisiert hat.  Doch jetzt kommen die Rückkehrer aus verschiedenen Reisegebieten und die Schulen haben, zumindest im Norden, wieder aufgemacht. Und schon gehen die Infektionszahlen hoch!

Und schon stellt sich die Frage: Was ist, wenn es zu einem weiteren Lockdown kommen wird?

Ich sage es gleich vorab – dieser Beitrag soll keine weiteren Ängste schüren, im Gegenteil. Ich schreibe ihn, um andere zu beruhigen und Mut zu machen. Wenn nämlich ein weiterer Lockdown folgt – und es ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass es dazu kommen könnte – wissen wir es heute besser.

Zombie Invasion?!

Ich glaube, dass viele den Lockdown deshalb so schwer fanden, weil niemand einschätzen konnte, was passieren würde. Überall wurde etwas anderes gesagt, niemand wusste, was Sache war. Straßen und U-Bahnen waren leergefegt, und alle Menschen mit Masken und auf dem Weg zu ihrem Hamsterkauf. Der Frühling 2020 hatte eine sehr apokalypsenartige Stimmung. Oft fühlte ich mich wie in einem Zombiefilm, in dem immer mehr Menschen infiziert wurden und andere infizierten. Damit will ich die Pandemie und ihren Ernst keinesfalls verspotten, aber für mich hat sich das Ganze wirklich so „verrückt“ angefühlt.

Aller Anfang ist der Schlimmste.

Am Ende war es doch nicht so schlimm wie gedacht. Klar war es hart, die ganze Zeit zu Hause zu hocken, Home Office zu betreiben und keine anderen Menschen zu sehen, aber mit der Zeit gewöhnten wir uns an die Umstände. Das, was eigentlich erschreckend war, war die Tatsache, dass wir eine Situation wie diese noch nie hatten – oder zumindest noch nicht selbst erlebt. Sollte uns also ein weiterer Lockdown bevorstehen, kann er rein logisch gar nicht so schlimm sein wie das erste Mal, weil wir wissen, was auf uns zukommt. Vor allem würden wir es besser machen. Aus Fehlern lernt man schließlich und einige von ihnen würden wir bestimmt nicht wieder tun.

Keine Hamsterkäufe

Damals war noch unklar, ob Supermärkte ebenfalls schließen würden oder nicht. Die meisten Menschen übertrieben es etwas mit ihrem Nudel- und Klopapierkonsum, was dazu führte, dass es nicht mehr genügend für alle gab. Ich glaube nicht, dass wir bei einem Lockdown wieder sofort in den Supermarkt rennen und einen Großeinkauf starten würden. Vielleicht würde der Einkauf etwas größer ausfallen, um nicht mehr so oft aus dem Haus gehen zu müssen, aber das „Hamstern“ würde bei den meisten sicherlich ausfallen. Ich glaube sogar, dass viele noch immer von ihren Vorräten leben.

Back to digital lifestyle

Ja, es wäre hart, bei dem Wetter wieder zu Hause hocken zu müssen, aber in den Wochen der Quarantäne haben wir alle unsere Mittel und Wege gefunden, um beschäftigt zu bleiben. Da in vielen Arbeitsstellen nach wie vor Home Office betrieben wird, wäre es kein großer Umschwung, die Arbeit ins Haus zu nehmen.

Auch bei virtuellen Treffen war ich überrascht, wie kreativ wir alle waren. Ein kurzes Zoom Meeting – und zack! – waren alle dabei. Ich habe sogar festgestellt, dass ich während des Lockdowns mehr Kontakt zu ein paar Freund*innen hatte, die ich sonst eher weniger sprach.

Natürlich würde es nicht leicht werden.

Home Schooling kam schließlich bei den meisten nicht so gut an. Auch die Schließung der Kitas war eine Nummer für sich. Ich will nichts beschönigen, denn es würde sicher wieder eine große Herausforderung (für die Nerven) sein. Aber ich glaube, dass, wenn uns wieder ein Lockdown bevorstünde, wir ihn besser meistern können als den ersten!

Können wir einen weiteren Lockdown verhindern?

In einem Zeit Artikel heißt es, dass die zweite Welle sich, anders, als bei der ersten, „gleichmäßiger“, d.h. über alle sozialen Schichten, Alters, Region etc. verteilen wird. Die Zahlen würden rapide steigen, und die Kranken- und Pflegehäuser überbelastet werden. Dazu soll es bestenfalls nicht kommen, aber das kann nur funktionieren, wenn sich nach wie vor alle an diverse Hygienemaßnahmen halten und gewissen Abstand wahren. Ob das alle tun werden, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe ja kaum noch welche, die ihre Maske anständig tragen. Aber wie gesagt – wir sind vorbereitet. Und wir werden das wieder durchstehen.

Jetzt mal eine ganz andere Frage: Wünscht ihr euch einen Lockdown?

Ziemlich verrückte Frage, ich weiß. Aber ich habe schon von einigen gehört, dass sie es gar nicht so unklug fänden, wenn diverse Einschränkungen stattfinden würden. Viele haben sich im Home Office sehr wohlgefühlt und finden es vernünftig, die erschreckend hohen Infektionszahlen nicht noch weiter nach oben zu treiben.

Ich habe dazu ehrlich gesagt keine große Meinung. Es wäre schon schwer für mich, erneutes Kontaktverbot zu haben und meine Liebsten nicht mehr zu sehen. Aber aus Gründen der Sicherheit verstehe ich den Ansatz.

Was ist eure Meinung dazu? Wir würden uns freuen, wenn ihr respektvoll bleibt in der Debatte.

Liebe Grüße
Mounia

PS.: Um den Fokus weiterhin aufs Positive zu rücken, gibt es hier ein paar erfreuliche Lernerfahrungen:

10 positive Lernerfahrungen in Zeiten von Corona

Und hier noch einmal ein paar liebevolle Gesten:

Wenn die kleinen Dinge zählen – 12 besonders liebevolle Gesten seit dem Corona Ausbruch

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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2 Kommentare

Chris
Antworten 14. August 2020

Wir hatten in Deutschland keinen Lockdown - im Gegensatz zu Italien oder Frankreich.

R.Fritz
Antworten 15. August 2020

Also noch ein Schullockdown wäre hier die wahre Hölle. Da ich jeden Tag in die Arbeit fahre und während des Lockdowns nur ein Bruchteil der Züge fuhr habe ich wesentlich längere Fahrzeiten gepaart mit Überstunden (Handel) und einer Kinderbetreuung zuhause genossen. Mein Mann konnte zwar Homeoffice machen, hatte dabei aber wahrlich keine Zeit für die Kinder und sie wurden oft genug vor Fernseher, Computer oder so geparkt, damit er arbeiten kann. Kam dann nach hause um mehr Chaos vorzufinden, mehr Kochen zu dürfen und dafür zu sorgen, dass der nachwuchs sein Arbeitspensum doch noch erledigt. Nebenbei kamen dann über diverse Kanäle, die guten Ratschläge, was man nicht alles für Chancen hätte durch die "Zwangspause" und hat sich nur seinen Teil gedacht. Dafür dürfen wir jetzt in der Arbeit fröhlich mit Mundschutz herumhecheln während es Kunden freigestellt ist uns mit ihrer Ignoranz zu gefährden während die Kinder keinen Platz im Ferien Hort bekommen haben, weil wir es ja in der Schulzeit geschafft haben, sie irgendwie zuhause zu betreuen. Manchmal hat man einfach das Gefühl, dass es sich da einige extrem einfach machen und die Rechnung davon bekommen hauptsächlich Frauen präsentiert.

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