Bekannte Orte, Gegenstände oder Menschen: Was hat es eigentlich mit diesem „berühmt“ sein auf sich?


Alles, was prominent ist, unterliegt einem gewissen Zauber der Entzückung. Dann werden schnell die Handys gezückt, um ein Foto für die Erinnerung zu machen! Aber was hat es eigentlich mit diesem „berühmt“ sein auf sich?

Neulich war ich für ein paar Tage in Paris, eine wirklich schöne Stadt, wo ein Kunstwerk das andere reiht, und sich noch mehr in Museen türmen. Ständig wurden die Handys gezückt und Fotos gemacht, auch bei uns. Am häufigsten eingefangen haben wir die berühmten Spots, wie den Eiffelturm, die Notre Dame oder die Seine. Und während ich so vor mich hinknipste, dachte ich darüber nach, warum ausgerechnet dieses Objekt so berühmt war. Lag es am Alter oder an der Geschichte? Ist an diesem Ort irgendwas Großes oder Tragisches passiert? Und warum hatte ich das Bedürfnis, es festhalten zu MÜSSEN und andere Dinge nicht?

Was hat es eigentlich mit diesem „berühmt“ sein auf sich?

Wir haben eine gewisse Ehrfurcht vor Dingen, die berühmt sind, aber warum? Warum, wenn es sich doch nur um einen anderen Menschen oder gar etwas aus Stein handelt?

Alte Hierarchiestruktur

Bei Menschen kenne ich die Antwort: Es ist die Hierarchie. Ein sehr altes System, in dem Menschen einem Rang unterteilt sind, damals und heute. Wir haben es überall, in der Schule, in der Uni, auf der Arbeit. Manchmal sogar in Freundschaften und Beziehungen. Deshalb sind so viele Beziehungen auch bedenklich, weil das Machtverhältnis unausgeglichen ist. Und so ist es auch mit berühmten Menschen. Jemand aus dem Fernsehen mit mehr Ruhm, Macht und Geld ist anders gestellt als wir (ihr erinnert euch an meinen Verliebt in einen Star-Post?) Zwar sind wir alle von gleichem Wert, aber eben wegen dieser Hierarche kommt diese Ehrfurcht.

Dinge, die man kennt, und irgendwie nicht kennt

Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, dass man oft mit etwas Berühmten vertraut ist, weil man es bereits aus Büchern oder Filmen kennt. Bei der Notre Dame zum Beispiel musste ich eine ganze Weile vor dem Gebäude stehenbleiben, weil ich die Kirche schon seit Kindertagen aus dem Disney Film kenne. Und es war, als läge eine Art heller Schein über den Mauern, als ob sich die Kirche bloß wegen ihrer Berühmtheit von anderen abheben würde.

Aber jetzt kommt das Absurde: Ich weiß nicht, ob ich der Kirche überhaupt einen zweiten Blick geschenkt hätte, wenn sie nicht so berühmt gewesen wäre. Es gab nämlich noch viele andere, die ich mindestens genauso schön fand, und mit den Kirchen aus Rom konnte sie längst nicht mithalten.

So war es auch, als wir an dem Turm von Saint Jacques vorbeikamen. Wir wussten nicht, wer dieser Mensch war (Paris schildert das Meiste leider nur auf Französisch aus), und hatten demnach auch nicht das Bedürfnis, es von allen Seiten abzulichten.

Dinge, die man schön findet

Dann gibt es natürlich noch den Aspekt der Ästhetik. Für mich war das schönste an Paris das Louvre, und zwar das Gebäude an sich, das bereits ein gigantisches Kunstwerk ist. Ich kam gar nicht raus aus dem Staunen, bei den vielen Säulen, Treppen und Deckenbemalung. Ästhetik steht gewissermaßen auch unter einer Hierarchie. Wir sind eine oberflächliche Gesellschaft, die schönen Dingen mehr Wert beisteuert.

Dinge, die alt sind

Und zu guter Letzt das Alter. Etwas, das Jahrtausende überdauert hat, ist automatisch berühmt. Als ich im Louvre durch die ägyptischen Exponate schlich, kam wieder das Gefühl der Ehrfurcht in mir auf, weil diese Statuen so alt waren, und noch lange später da sein würden, wenn ich nicht mehr bin. Neben ihnen fühlte ich mich klein und unbedeutend, und spürte die Hierarche noch immer über mir schweben. Aber gar nicht mal auf eine negative Weise, es war einfach so. Und trotzdem irgendwie seltsam.

Brauchen wir Dinge, die berühmt sind?

Vermutlich schon. Sie lassen uns in eine andere Welt eintauchen und ein bisschen träumen. Wir sollten uns aber auch nicht von ihrem „Fame“ blenden lassen, und riskieren, unser gesamtes Geld oder Sonstiges über Bord zu werfen. Letztlich ist der Ruhm einer Hierarchie untergeordnet, und diese hat selten etwas Positives für einen selbst.

Und doch, war das nicht der Grund, warum ich überhaupt nach Paris wollte? Weil die Stadt so alt und ästhetisch und berühmt ist? …

Wie steht ihr zu berühmten Orten und Menschen? Spürt ihr auch die Ehrfurcht und Hierarchie? Oder geht das Ganze völlig an euch vorbei?

Mehr zum Thema Ruhm und Hierarche findet ihr in diesem Beitrag:

Verliebt in einen Star – wann wird’s gefährlich?

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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