RIP Rückblick und #einLichtfürLinsensicht: Interview mit Chris von linsensicht.de, damals…


#einLichtfürLinsensicht: Ihr Lieben, gestern hat der lieben Chris alias Linsensicht, den ich vor zwei Jahren hier interviewt habe, seine letzte Reise angetreten. Überraschend kam das nicht, er war schon länger krebskrank. Heute ist es mir ein Bedürfnis, euch noch mal das Interview hier zu zeigen und einfach nur an ihn zu denken. Seid ihr kurz bei mir? 

UPDATE: Johannes Korten hat eine Spendenaktion auf die Beine gestellt, hier erklärt er mehr und hat auch eine Kontonummer parat:

#einLichtfuerLinsensicht

 

Und das ist mein Interview von damals mit ihm:

____________________________________________________________

Schon bei den ersten Tweets, die ich von Chris auf Twitter entdeckte, dachte ich: Bei diesem Papa Kind sein, das muss ein Spaß sein! Er hat Mengen von Humor, Kreativität und den Blick für die liebevollen Details… Hier mehr:

Also, Chris ist verheiratet und hat drei Kinder. Er fotografiert, daher sein Blog Linsensicht.de – nein nix Linsengerichte…

… sondern unglaublich schöne Fotos und mal öfter DIYs und Rezepte. Zusammen haben wir auf Twitter das #pareidoliaproject losgetreten, mit dem wir noch ganz berühmt werden wollen! So, und hier erzählt er mehr über sich – als erster Mann dabei beim 2014+ tolla Blogger-Interview:

2 deiner hervorstechendsten Eigenschaften?

Moment…ich bin einfach großartig (Achtung! Ihr lest hier die Antworten eines Papas der nur so vor Selbstüberschätzung und Selbstironie strotzt, Anm. Chris himself) Aber im Ernst… ich glaube meine beste Eigenschaft ist meine Zuversicht, das wird mir zumindest hier und da immer mal gesagt. Ich gebe nie auf und sehe meist das Positive, möge die Situation noch so aussichtslos erscheinen. Auch wird meine Verlässlichkeit sehr geschätzt die man kurz mit “ein Wort eine Tat” beschreiben könnte.

0 Verständnis hast du für?

Gleichgültigkeit und Ungerechtigkeit. Wir Erwachsenen sind da leider meist keine guten Vorbilder für unsere Kinder. Ganz profane Beispiele belegen das. Wir “predigen” unseren Kindern, dass sie sich an Regeln zu halten haben und was machen die Erwachsenen? Sie halten sich selbst nicht an Regeln. Es wird während dem Autofahren mit dem Handy am Ohr telefoniert, nur als Beispiel. Ich könnte… aber ich lass es für hier lieber.

1 Dein Ein & Alles?

Wie könnte es nicht das sein, was die Mamas, die vor mir interviewt wurden, bereits geantwortet haben. Meine Familie, meine Frau und Kinder. Damals, als ich meine jetzige Frau kennengelernt habe, und wir eine Weile zusammen waren, kam die Frage auf wegen Kindern. Meine Frau wollte schon immer drei Kinder und ich war mir nicht ganz sicher wegen der Menge. Mir würden ja auch zwei reichen schwirrte immer so im Kopf rum. Zwei gesunde und glückliche Kinder, jetzt haben wir drei und es ist wunderbar, fantastisch einfach superkalifragilistischexpialigetisch.

4 Dinge, mit denen du am liebsten (mit deinen Kindern) spielst?

Uno weil da unsere Mittlere meistens gewinnt und sich so schön darüber freut.
Schnappt Hubi, ein Spiel was uns Freunde zu Weihnachten geschickt hatten und das wir seit dem gefühlte 150 mal gespielt haben. Bei dem Spiel verbünden sich Kind 1&2 meistens und sind richtig aus dem Häuschen wenn sie beide Hubi schnappen.
Dann noch ein Klassiker – Lego – die Kinder spielen mittlerweile mit meinen alten Steinen aus meiner Kindheit und ich zeige ihnen dann was ich so alles mit Lego angestellt habe, wie z.B. Kanonen bauen. Ist jetzt vielleicht nicht so pädagogisch wertvoll, aber sie verstehen wie die Technik funktioniert.
Und weil es mit das Beste ist was man tun kann mit seinen Kindern, kommt es auch noch in meine Top 4: Raus gehen und dort toben, fangen spielen, Bäume klettern, verstecken, Fahrrad fahren, Ball spielen oder einfach etwas werkeln. Werkeln ist bei mir dann nicht einfach etwas basteln, sondern bauen (ich bin Papa). So haben wir mittlerweile ein kleines Baumhaus gebaut und und einen Zaun an dem Zuckerschoten ranken können. Ach ja und gematscht wird bei uns auch viel, wobei man sich auch richtig einsaut. Aber meine Kinder haben auch etwas mitgeholfen die Hochbetten und eine Kletterwand selbst zu bauen. Beides kann man auch im Blog ansehen.

+ Welche Fragen hättest du am liebsten beantwortet, die wir nicht gestellt haben?

Wie lange hast du schon Pareidolie und lässt du es behandeln?
Schon eine Weile und nein, weil unheilbar.

Lieber Chris, vielen Dank für das Interview!

____________________________________________________________

Gestern habe wir es gewusst, dass es mit ihm zu Ende geht… bei Twitter haben sehr viele Menschen einfach ihn mit guten Gedanken begleitet – unter dem Hashtag #einLichtfürLinsensicht flogen ganz viele wunderschöne Bilder zu ihm. Hier nur einige davon…

 

Am Abend war es klar: Farewell, Linsensicht! Wir werden alle nach oben winken und froh sein, dich gekannt zu haben… nur wir werden Wolken haben, die für uns faxen machen und lachen können… Und Kaffee, der uns angrinst. Jeden Morgen.

Wir denken an deine Frau und die Kinder und wollen helfen, Chris. Ich finde noch heraus, wie!

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Was ist Kreativität? Lauter kreative Erklärungen in Bild und Schrift
19. Jun 2020
Aufmerksamkeit und Zeit für Kinder haben – Die Spanne zwischen dem, was Eltern Spaß macht und schwer fällt
07. Sep 2019
Die lustigsten Kaffee-Tweets der Welt
06. Aug 2018
Die DIY Postkarte für Digitalbegeisterte
26. Jul 2018
#12von12 in Februar – mit Schuh-Zauberwesen
13. Feb 2016
12von12 in Januar – jetzt geht es an die Wäsche!
12. Jan 2016
#12von12 in Dezember – mit neuen Zauberwesen
13. Dec 2015
12von12 in Oktober – mit Zauberwesen im Herbstlaub
13. Oct 2015
12 von 12 im September – mit Zauberwesen
12. Sep 2015

8 Kommentare

Julia
Antworten 8. Juni 2016

Danke Bea!
Wie schön, dass Du das noch mal teilst. Es tut gut, seine lebensfrohe, starke und humorvolle Art noch mal so vor Augen zu haben. Und ja, wir werden einen Weg finden. Ganz bestimmt.

Mama 2.0
Antworten 8. Juni 2016

Danke für diesen Post!
Mit jedem Gesicht, das mir aus Wolken, Essen oder Gegenständen entgegenlacht, werde ich wissen, dass das ein Stück Chris ist... RIP mein Lieber.

Paleica
Antworten 8. Juni 2016

Chris war lang ein treuer Teilnehmer meiner Fotoprojekte. Irgendwann wurde er auf einmal still und Schrieb einen kryptischen blogartikel wegen dem ich mir schon Sorgen machte. Als er seine Diagnose damals öffentlich gemacht hat war ich erschüttert aber ich dachte mir. Wenn es jemand schafft, dann er. Als ich vor kurzem den Kontakt auf Twitter wiedergefunden habe habe ich irgendwo schon vermutet, dass.es nicht gut aussieht :-( es ist so traurig und schrecklich, besonders für seine Familie...

Tanja von Tafjora
Antworten 8. Juni 2016

Tränen in den Augen... Danke für's Teilen liebe Bea. Ich kannte ihn auch "nur" von Twitter, Facebook und Instagram, aber trotzdem hat mich das sehr getroffen. Er hatte so eine tolle, sympathische Art und war ein tapferer Kämpfer. Wie oft blickte ich auf meinen Milchschaum und musste grinsend an ihn denken. Die schönsten Wolken malt jetzt Chris da oben.
Lass mich wissen, wenn Du weißt, wie man vielleicht ein bisschen Licht und Trost in die Familie bringen kann. Ich bin dabei.
Tanja

Netty
Antworten 8. Juni 2016

Ich war sehr schockiert, als ich von Chris Tod erfahren habe...irgendwie habe ich immer gedacht, dass er es schafft :(
Jetzt nochmal das Interview zu lesen, macht mich noch trauriger, aber es ist gleichzeitig eine wunderbare und bleibende Erinnerung an ihn.
Darf ich diesen Blogeintrag auf meinem Blogartikel verlinken?

    beabeste
    Antworten 8. Juni 2016

    Natürlich, liebe Netty, und vielleicht verlinkst du auch Johannes Beitrag mit dem Spendenkonto? Das wäre großartig!

      Netty
      Antworten 9. Juni 2016

      Ja, das mache ich - danke!

chris
Antworten 10. Juni 2016

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,wenn wir weggehen.
Albert Schweitzer

Einen Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit einem Stern (*) markiert.