Konkurrenzkampf zwischen Mädchen und Frauen ist bäääh!


Weibliche Konkurrenz und fiese Rivalität – wir alle kennen sie, dabei ist Konkurrenzkampf zwischen Mädchen und Frauen sowas von… bäääh!

In meinem „Cliquen-Beitrag“ hatte ich euch bereits davon vorgeschwärmt, wie schön ich es finde, wenn Mädchen und Frauen sich in Banden zusammenschließen und zusammenhalten – heute möchte ich mich ein wenig genauer auf das Thema Konkurrenz beziehen. Und warum Konkurrenz nicht per se was Schlechtes ist, Rivalität hingegen für alle Beteiligten blöd ist.

Einer der Gründe, warum ich während der Schulzeit nicht mit vielen Mädchen befreundet war, lag am ständigen Konkurrenzkampf. Immer ging es ums Übertrumpfen – ob darum, wer als Erstes die Periode hatte, oder den ersten BH, die erste Beziehung usw. Mounia aka Spätzünderin hielt sich aus dem Drama raus, spürte den Konkurrenzdruck aber ebenfalls. Damals hinterfragte ich ihn nicht groß weiter, aber ich kann nicht leugnen, dass mich dieses Verhalten prägte.

Aber woher kommt das? Warum fühlen wir uns von anderen Frauen bedroht und wollen oder müssen mit ihnen konkurrieren?

Höre ich da wieder das Wort Patriarchat?

Ja, ich glaube schon. In einer Welt – einem System, das von Männern geprägt ist, von Männern geführt wird, lernen Mädchen früh, dass sie ohne Schönheit weniger wert sind. Ich will nicht allzu weit ausholen, aber Schönheit war damals der Schlüssel zu einer guten Idee. Frauen durften nämlich nicht arbeiten, und konnten sich einen reichen Burschen nur dann angeln, wenn sie besonders reizvoll waren (Die Quelle dazu findet ihr in diesem feministisischen Comic – ganz große Empfehlung!)

Heute hat sich das Bild gewandelt. Frauen dürfen arbeiten, und einige haben überhaupt keinen Bock mehr zu heiraten. Außerdem geht es viel mehr um die inneren Werte.

Und doch hat die Zeit nicht sämtliche Verbindungen gekappt. Ein paar verinnerlichte Bilder tragen wir noch immer mit uns.

Die Konkurrenz um die letzte Rose

Gestern war ich bei meiner Mutter und habe mit ihr „Der Bachelor“ angeschaut. Ich selbst sehe solche Shows nicht oft, für mich sind sie das geistige Äquivalent zu McDonalds. Ganz nett, aber letztendlich habe ich nicht viel davon. Dennoch verstehe ich den Reiz an dieser lockeren, leichten Show zum Abschalten. Was ich aber nicht verstehe (oder vielmehr nicht ertrage) ist der Konkurrenzkampf.

Und darauf basiert die ganze Show. Frauen konkurrieren gegeneinander, reden schlecht übereinander und gönnen sich nichts – denn sie alle wollen ja den Typen. Ich war schockiert, als ich hörte, wie die Frauen übereinander sprachen. All das nur für einen Mann, den sie alle kaum kennen? Wäre eine Serie, in der es mehrere Bachelor gibt, nicht viel cooler, damit sich die Frauen nicht nur um einen einzigen Mann konkurrieren?

Ja, ich weiß, es ist nur eine Show, und im Fernsehen ist sowieso alles gestaget, bla bla. Aber der Konkurrenzkamp der Frau ist nichts, das ich mir ausgedacht habe. Ich selbst spüre ihn hin und wieder auch – erwische mich dabei, wie ich Frauen seltener etwas gönne als Männern, weil ich so sozialisiert bin, und die Werte noch ganz tief in mir trage.

Konkurrenz bedeutet nicht gleich Rivalität

Aber wie können wir die Spieße umdrehen? Wie können wir aus der Konkurrenz ggf. sogar etwas Positives ziehen?

Dass wir im Leben hin und wieder mit jemandem konkurrieren, ist wohl unvermeidbar, aber es muss gar nicht in einem Blutbad ausarten. Freundschaft und Fairness sind so viel schöner als Rivalität und Zickenkrieg.

Konkurrenz, um sich gegenseitig anzuspornen

Tatsächlich kann uns Konkurrenz sogar weiterbringen. Mich spornt sie manchmal an, ähnlich wie beim Sprinten, wenn man neben einer Person rennt, die einen automatisch mitzieht. Etwas Konkurrenz kann unseren Kampfgeist anspornen, und das ist schließlich etwas ganz Tolles! Aber nur, wenn wir keinen wirklichen „Kampf“ daraus machen.

In der Praxis also: Gemeinsam auf dasselbe Ziel steuern, aber sich dabei den Rücken stärken, um gemeinsam ans Ziel zu kommen. Denn anders als beim Bachelor gibt es nicht immer nur Platz für „Eine“. Wir alle haben unseren Platz in der Welt!

Konkurrenzkampf zwischen Mädchen und Frauen ist bäääh!

In unserer Welt kommen Mädchen und Frauen nach wie vor zu kurz, deshalb finde ich es so wichtig, dass sie in einer Solidarität leben, und nicht in ständiger Rivalität. Solange Konkurrenz einen positiven Einfluss auf uns hat, bereichert sie uns, aber sie fängt dann an uns zu schaden, wenn wir aufeinander losgehen. Und auf die Gefahr hin etwas Hippie-mäßig zu klingen: Lasst uns in Frieden zusammenleben!

Was sind eure Gedanken zum Konkurrenzkampf unter Frauen und Mädchen?

Mehr dazu:

Wie erkläre ich Kindern das Patriarchat? Und warum eigentlich?

Cliquen bilden statt konkurrieren – Warum Mädchen und Frauen sich in Banden zusammenschließen sollten

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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