Wetterfühligkeit – Wenn das Wetter sich auf die Stimmung auswirkt


In einer Welt, in der von gutem und schlechtem Wetter die Rede ist, ist es wohl kein Wunder, dass sich das Wetter sowohl auf die Stimmung als auch auf den Körper auswirken kann. In diesem Beitrag geht es um das spannende Phänomen der Wetterfühligkeit.

Wetterfühligkeit

Viele von euch kennen sie sicher, immerhin ist die Hälfte aller in Deutschland lebenden Menschen von ihr betroffen. Der Begriff bezeichnet das Phänomen, besonders sensibel und feinfühlig auf das Wetter zu reagieren. Je nachdem, ob die Sonne scheint oder es wie aus Kübeln gießt, kann das Wetter einen Einfluss auf unser Empfinden haben. Die Temperaturen, der Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit und weitere Naturphänomene prägen also unsere Stimmung. Ganz typisch ist das Beispiel, dass Helligkeit unsere Stimmung hebt (Vitamin D) und Dunkelheit antriebslos, müde und auf Dauer sogar depressiv macht. Nicht umsonst macht sich Béa ab Oktober aus dem Staub, um dem deprimierenden Berliner Winter zu entkommen.

Wetterempfindlichkeit

Neben der Wetterfühligkeit gibt auch die Wetterempfindlichkeit, die nicht nur die Stimmung, sondern auch den Körper beeinflussen und Krankheiten auslösen kann. Herz-Kreislaufprobleme zum Beispiel, oder Schwindel- und Kopfschmerzen.

Aktuell merke ich es wieder besonders stark. Das Wetter schwingt um. Jetzt gerade regnet es, während gestern noch die Sonne auf meinen Kopf geknallt hat. Morgen soll es wieder heiß und schwül werden, was meinen Organismus natürlich heillos überfordert. Wer wetterempfindlich ist, hat sogar ein höheres Sterberisiko – gruselig, oder? Durch den Klimawandel wird es auch immer wärmer, was den Körper natürlich ziemlich überfordern kann, da dieser nicht an das „tropische“ Wetter angepasst ist.

Skeptiker …

Natürlich gibt es auch jene Menschen, die überhaupt nicht wetterfühlig sind und das ganze Gerede darum für Einbildung halten. Ich muss gestehen, dass mich solche engstirnigen Pauschalisierungen ziemlich ärgern. Nur weil man selbst nicht betroffen ist, bedeutet das doch nicht, anderen ihre Gefühlswelt absprechen zu dürfen? Ich verstehe zwar, dass Schlagworte wie „Natur“ und „Stimmung“ einen esoterischen Beigeschmack haben, aber sind sie deshalb falsch?

Schlechtes Wetter nicht schlecht, sondern individuell

Dann gibt es noch die Fraktion, die sogenanntes schlechtes Wetter überhaupt nicht schlecht, sondern sehr angenehm und ästhetisch findet. Das Geräusch von Regen und Donner, der Anblick von Sturm und Blitz … Aber auch von der Stimmung. Viele bevorzugen Herbst und Winter vielmehr als Frühling und Sommer.

Indigene Völker und ihre Verbundenheit zur Natur

Während meiner Recherche habe ich viele medizinische Texte zur Wetterfühligkeit gefunden, aber mich hat gewundert, dass man sich selten auf indigene Völker bezogen hat.  Schließlich pflegen sie noch immer ein sehr starkes Band zur Natur. Außerdem tragen sie viel Wissen in sich, wovon der moderne Mensch nicht einmal im Ansatz Bescheid weiß.

In dem Buch „Traumfänger“ von Marlo Morgan, das ich vor einer Weile gelesen habe, geht es um die Autorin selbst, eine Ärztin, die darüber recherchiert, warum indigene Völker, die in der Stadt leben, zunehmend Drogenprobleme haben. Daraufhin erhält sie die Einladung, drei Monate lang mit den Aborigines im Outback zu leben. Dort taucht sie nicht nur in ein völlig anderes Leben fernab der materiellen Konsumgesellschaft ein, sie entdeckt auch einen völlig neuen Zugang zur Natur, in dem Menschen, Tiere und die Natur selbst in einem Einklang sind. So wird alles ganz ohne zusätzliche Hilfe von Google Maps oder irgendwelchen Radaren gefühlt – wo sich die Nahrung befindet, wann und wo es regnen wird und so weiter.

Obwohl das Buch heute sehr kontrovers diskutiert wird und viele glauben, dass alles rein fiktiv ist, spiegelt das Buch sehr gut, wie sehr wir Menschen uns in der modernen Welt von der Natur entfernt haben. Es zeigt aber auch, dass wir den Zugang nach wir vor in uns tragen; immerhin konnte sich Marlo Morgan mit der Zeit anpassen.

Das klingt alles sehr Hippiemäßig, ich weiß! Aber Wetterfühligkeit ist echt ein Ding. Ich frage mich, ob sie es immer noch wäre, wenn wir einen besseren Zugang zur Natur hätten. Medizin Meteorologen empfehlen schließlich, auch bei unschönem oder unangenehmen Wetter rauszugehen, um den Organismus daran zu gewöhnen.

Wie steht ihr zur Wetterfühligkeit? Hat das Wetter auch Auswirkungen auf Körper und Geist?

Falls ihr einer Wetterfühl-Person mit einer kleinen Karte aufmuntern könnt, inspiriert euch vielleicht diese Bastelei:

Schlechtwetterkarten DIY – zum Trösten und Aufmuntern

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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1 Kommentare

MatchOffice
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Danke für den interessanten Artikel. Wir haben festgestellt, dass die Produktivität unserer Mitarbeiter vom Wetter abhängt

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