Burning Man – Kunst und Licht für ewige Kinder (Béa’s Impressionen Teil 1)
Ich war beim Burning Man. Ich war bei diesem Wahnsinns-Event in der Wüste, ganz weit weg in Nevada, mit über 70.000 Verrückten, die von einer besseren Welt träumen. Ich war einer diesen Traumstadt-Bewohner, mit Wohnmobil angerückt, um auf diesem riesigen, staubigen Spielplatz Surreales zu erleben und eine Parallelwelt wahrzunehmen.
Noch mal ganz nüchtern ausgedrückt, damit alle verstehen – und das meine ich sogar buchstäblich:
Der Burning Man ist ein jährliches Festival, das eine Woche – in der Wüste im nördlichen Nevada, 160 Kilometer nordöstlich von Reno – dauert. Es gibt dort NULL Infrastruktur – kein Wasser, keine Elektrizität, keine Lebensmittel, alles wird einzeln dahin gekarrt. Und wieder mitgenommen. Es darf NICHTS, nicht mal Asche, übrig bleiben. Es gibt einen strengen Wertekodex und wundersamerweise halten sich alle, wirklich alle daran. Dort ist ganz viel Kunst (siehe unten) plus Parties und Workshops. Der Höhepunkt des Festes ist das Verbrennen des „Mannes“, einer riesigen Holz-Statue in der Gestalt eines Mannes – oder besser gesagt: in Form des Logos des Burning Man. Und gleich vorweg: Das Ganze hat einen Ruf von Drogen- und Alkoholkonsum, und es gibt genug Menschen dort, die dem nicht abgeneigt sind. Mein Mann Oliver und ich sind ohne beides wunderbar ausgekommen und hatten eine prima Zeit – auf jedem Köln-Karneval oder Oktoberfest sind mir mehr Leute im Zustand von Kontrollverlust aufgefallen als beim Burning Man.
Es war auf meiner Bucket List, einmal den Burning Man zu erleben. Ich habe so viele Eindrücke mitgebracht, dass es mehrere Blogposts hier werden, um euch zumindest den Großteil meiner Gefühle, Gedanken und Eindrücke, rüberzubringen.
Aber irgendwie anfangen muss ich ja…
…und ich fange mit dem an, was mich am meisten fasziniert hat:
Die unglaublich kindliche Kreativität der Kunst
Das Zentrum des Ganzen ist die sogenannte Playa, ein riesiges Areal, auf dem vereinzelt Kunstwerke stehen.
Wer sie ablaufen will, hat schon verloren. Bei ca 40°C Tagestemperatur ist es besser, ein Fahrrad dabei zu haben, um sie alle zu erreichen…
Autos dürfen auf der Playa nur fahren, wenn es sich um speziell authorisierte „Art Cars“ – oder auch Mutanten-Fahrzeuge genannt – handelt. Ob Drachen…
…oder Krümelmonster…
…oder merkwürdige Endzeit-Gerippe, nur ganz besonders dekorierte Fahrzeuge dürfen sich im Gelände bewegen. Mit dem eigenen Fahrzeug oder Wohnmobil kann man nur anreisen und abreisen. Basta. Zum Thema Wohnmobil schreibe ich noch einen eigenen Beitrag… da habe ich eine besondere Liebe zum Camping entdeckt. Nicht!!!
Übrigens, ganz selten sieht man auch Kinder bei dem Event.
Hier sind meine liebsten Burning Man Kunstwerke bei Tage…
…über die Nacht schreibe ich gesondert!
Flamingos haben definitiv den Einhörnern den Rag abgelaufen! Ob in Groß zum Draufklettern …
…oder klein, als Camp-Deko.
Auch Aliens sind in der Wüste gelandet!
… oder merkwürdige Monster!
Ein verwunschener Garten ist auch dabei…
…ein Riesengrammophon….
…oder einfach Küsse an die ganze Welt!
Und nicht nur die Kunstwerke und die Art Cars machen das Gefühl der Burning Man Playa aus, sondern jeder Teilnehmer! Die Menschen haben unglaubliche Outfits – und man darf nicht „Kostüme“ dazu sagen. Ob sonderbarer Schmetterling…
…oder Alice im Wonderland…
…oder ich (habe mir Tüll gekauft und etwas improvisiert, ich war eher schlecht vorbereitet):
Wie ihr seht, alles sehr kindlich verspielt… na, bekommt ihr Lust auf eine ähnliche Erfahrung? Im nächsten Beitrag erzähle ich euch, warum ich genau diese Erfahrung nicht im Leben missen möchte – aber auch, warum ich nicht zum echten Burner werde und das ein einmaliges Event und ein „Bucket-List-Häckche“ für mich bleiben wird. Was wollt ihr wissen? Kommentiert fleißig… ich antworte euch in den nächsten Beiträgen, Stück für Stück.
Liebe Grüße,
Béa aus derzeit San Francisco (Samstag dann wieder in Berlin!)
- 07. Sep 2017
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