Cyber Mobbing – Wir wir Kinder und uns selbst davor schützen können


Die Welt des Internets ist groß und bereichernd. Sie kann jedoch auch gefährlich und grausam sein. In diesem Beitrag möchte ich über Cyber Mobbing sprechen und euch mitgeben, wie wir Kinder und uns selbst davor schützen können.

Let’s talk about Cyber Mobbing!

Sicher kennt ihr den Begriff. Menschen im Internet beleidigen, diskriminieren, erniedrigen und terrorisieren andere. In Zeiten von Social Media gibt es unzählige Plattformen, in denen der Schrecken verbreitet werden kann.

Cyber Mobbing ist feige.

Nicht, dass ich auch nur irgendeine Form von Mobbing gutheißen würde, aber Cyber Mobbing finde ich besonders schlimm, weil es anonym ist. Oft wissen die Opfer gar nicht, wer sie gerade beleidigt, denn im Internet wird nur selten das wahre Gesicht gezeigt. Es kann also jemand aus dem Bekanntenkreis sein, bei dem man nie denken würde, dass er oder sie solche Sprüche klopfen würde.

Die Gefährlichkeit bei Cyber Mobbing:

Durch seine Anonymität lassen sich Cyber Mobber*innen selten ausfindig machen. Mit einem schnellen Klick können sie Beweise oder gar ihren Account löschen.

Außerdem wird kein Blatt vor den Mund genommen. Cyber Mobbing kann in seiner Wortwahl so grausam sein, dass ich es mir schon vor langem abgewöhnt habe, mir diverse YouTube Kommentare zu Videos anzuschauen. Es macht mich traurig, wie respektlos miteinander umgegangen wird und dass die Mobber vergessen, dass ein richtiger Mensch mit Gefühlen dahintersteckt.

Auch in der Presse kann das passieren… Nacktfotos können gefälscht werden und Gerüchte mit einem schnellen Klick verbreitet werden. Doch am allerschlimmsten finde ich die Kreativität, die das Cyber Mobbing an den Tag legt. Durch die Digitalisierung kann nahezu jedes öffentliche Gespräch aufgenommen oder gefilmt werden. Fotos oder Videos landen mit einem schnellen Klick im Internet. Cyber Mobbing ermächtigt sich über einen anderen Menschen, verurteilt und erpresst einen anderen.

Was ist Cyber Mobbing und was nicht?

Ich frage mich, wo der Beginn anfängt und aufhört. Gehört es schon zu Cyber Mobbing, einen etwas fiesen Kommentar (zum Beispiel „In dem Kleid siehst du hässlich aus“) zu hinterlassen? Ist es Cyber Mobbing, eine gemeine Rezension bei Trip Advisor zu hinterlassen? Zählt die Kaltschpresse, die sich Lügen über Prominente ausdenkt,  auch dazu? Ist nicht jedes beleidigende Wort, in der eine wütende Person sich über eine andere im Internet ermächtigt, Cyber Mobbing?

Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es nicht direkt Cyber Mobbing, wohl aber unangemessen und diskriminierend. Das Verrückte ist, dass ich die Macht der Anonymität sogar zum Teil verstehen kann. Einmal waren mein Freund und ich in einem Restaurant, bei dem wir nach Strich und Faden abgezockt wurden. Da wir im Ausland waren und die Leute uns mit Polizei drohten, bezahlten wir widerwillig für etwas, das wir nicht bestellt hatten. Danach waren wir beide so unfassbar wütend, dass wir noch am selben Abend eine sehr wütende Google Bewertung abgaben. Für einen kurzen Moment hatten wir unsere „Rache“ und Ermächtigung. Es fühlte sich gut an, sich irgendwie zur Wehr zu setzen.

War das Mobbing? Natürlich kommt es immer darauf an, ob so eine Bewertung Fakten enthält, oder nur böse Spekulationen oder aggresive Beschimpfungen. Zweiteres, vor allem gegenüber Einzelpersonen gerichtet, ist echtes Mobbing!

Grundsätzlich lässt sich Cyber Mobbing in keiner Weise rechtfertigen. Einen Menschen oder mehrere Menschen  „zur Sau“ zu machen, egal ob im realen Leben oder im Interner, ist einfach moralisch und menschlich nicht in Ordnung.

Wie kann man sich vor Cyber Mobbing schützen?

Ich habe lange nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass niemand sich so richtig vor verbalen Angriffen schützen kann. Wer etwas öffentlich teilt (zum Beispiel ein Foto, Video oder Text) muss damit rechnen, dass auch unkonstruktiver „Hate“ kommen kann. Die wenigen Dinge, die Kinder und auch Erwachsene tun können, liste ich hier mal auf:

1. Konten privat stellen

Stellt eure Konten möglichst auf privat, wenn ihr nicht wollt, dass nur der äußere Kreis es mitbekommt.

2. Kontaktdaten privat halten

Seid vorsichtig mit euren persönlichen. Denkt daran, dass Fotos oder private Gedanken nicht wieder zurückgenommen werden können. Auch Ortungsdienste sollten möglichst ausgeschaltet bleiben.

3. Blockieren die Täter*innen

Ihr müsst euch nicht mit dem Cyber Mobbing herumschlagen. Blockiert die Täter*innen und markiert unangemessene Inhalte als Spam.

4. Webcam Schutz

Verdeckt eure Webcam, wenn ihr sie gerade nicht benötigt. Heutzutage ist es wirklich leicht, sie zu hacken. Ich habe mir neulich diese Abdeckungen für den Laptop und das Handy gekauft (Mini Werbung). Die meisten finden das „übertrieben“, aber das ist mir egal. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

5. Beweise sammeln

Macht immer Screenshots und sammelt sonstige Beweismittel. Versucht auch, die Mail oder andere Kontaktdaten ausfindig zu machen, um wenigstens etwas zu haben, um bei rechtlichen Konsequenzen nicht allein dazustehen.

6. Keinen Fremden trauen

Vertraut euch unbedingt jemanden an. Auch, wenn es euch peinlich erscheinen sollte, ist es immer noch besser es zu teilen, als völlig allein damit zu stehen.

Buchempfehlung: Das Gegenteil von Hasen

Vor kurzem habe ich ein sehr gutes Jugendbuch gelesen, in dem es nicht direkt um Cyber Mobbing geht, wohl aber darum, was passiert, wenn private Tagebucheinträge von einem beliebten Mädchen im Internet veröffentlicht werden und jede*r Zugriff auf sie hat. Die Person, die sie hochgestellt hat, kennt natürlich niemand, es könnte der eigene Freund oder die beste Freundin sein…

Habt ihr noch weitere Ergänzungen zum Thema Cyber Mobbing? Irgendwas Wichtiges, das wir noch hinzufügen sollten?

Liebe Grüße
Mounia

Mounia
About me

Ich - 25 Jahre alt, Studentin, Kinderanimateurin, begeisterte Hobbyköchin und abenteuerlustig! Meine absolute Leidenschaft ist das Schreiben und Festhalten von Momenten.

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