Veränderte Lebensrealität der Kinder: Ist „Handy wegnehmen“ die Lösung? Buch von Andera Gadeib


Meine Unternehmerfreundin und Digitalpionierin Andera Gadeib (nein sie heißt nicht Andrea, habe mich nicht vertippt, sie hat einen syrischen Hintergrund) hat ein Buch geschrieben, das ich wertvoll und gut finde und das ich euch hier empfehlen möchte.

Schon den Titel finde ich wunderbar als Botschaft:

Die Zukunft ist menschlich: Manifest für einen intelligenten Umgang mit dem digitalen Wandel in unserer Gesellschaft

Andera gründete bereits 1999 die digitale Marktforschungsagentur Dialego.

Und auch weitere Unternehmen: 2012 etablierte sie mit SmartMunk skalierbares Technologie-Unternehmen für cloudbasierte Customer Intelligence. 2014 widmete sie sich einem neuen Thema zusätzlich: die Online-Tierheilpraxis lets-balance.de. Und Mama ist Andera auch – sie hat 3 Kinder – im Alter von 10, 14 und 16 Jahren! Klar, dass sie auch als Buchautorin ihre wertvollen Gedanken zu unserer digitalen Zukunft festhalten wollte.

Und bevor ich was über das Buch schreibe, ist hier ein kleiner Auszug, den ich ganz besonders wertvoll finde – für Eltern und Pädagogen:

„Werfen wir noch einmal einen Blick auf die tägliche Herausforderung der Eltern in Zeiten der Digitalität: Kinder sind fasziniert von ihren Smartphones und legen diese kaum noch aus der Hand. Wie sieht es bei Ihnen selbst aus? Erinnern Sie sich an meine Empfehlung, den Tag mit etwas zu beginnen, was in erster Linie Ihnen selbst gut tut?
Haben Sie dies schon umgesetzt und agieren Sie bereits, statt nur zu reagieren?

(Die Empfehlung komm weiter vorne im Buch vor und seit ich das gelesen haben, beherzige ich das und es tut mir gut! – Anmerkung Béa)

Man könnte meinen, das Internet bringt uns näher und entfernt uns doch zugleich.

Es entfernt uns, weil die Digitalisierung in einer Geschwindigkeit voranschreitet, dass die Eltern glauben, ihre Kinder nicht mehr zu verstehen. Dies war schon immer der Fall, aber ist heute noch verstärkt, weil die Lebensrealitäten plötzlich so unterschiedlich sind. Was im Internet stattfindet, ist den Kindern sehr nah, aber den Eltern fern. Nicht immer bekommen Eltern mit, was genau die Kinder tun. Und genau hier sollten wir ansetzen. Hinsehen, schauen, was die Kinder tun, versuchen zu verstehen. In beide Richtungen: Kind zu Eltern, Eltern zu Kind.

Ich kann schon verstehen, wenn der Ruf laut wird, einfach die Handys wegzupacken und zu verbieten.

Es ist der natürliche Instinkt von uns Menschen im Fall der Überforderung: Rückzug. Die wenigsten Eltern schalten auf »Angriff« und sagen »Das schaff ich schon mit den neuen digitalen Medien«. Mir ist das Thema wohlvertraut. Mit drei Kindern habe ich viele Diskussionen hinter mir, wie lange sie täglich ins Digitale abtauchen dürfen.

Meine Lebensrealität als Kind spielte sich ganz selbstverständlich im Kindergarten, in der Schule und bei Verabredungen mit meinen Freunden ab. Meine Erinnerungen geben keine Momente her, wo ich mit Freunden vorm Fernseher gesessen hätte. Wenn ich Freunde nicht sehen konnte, klemmte ich am Telefon. Im Zweifel stundenlang im Radius seiner Kabelschnur. Nur eine Generation später sieht die Welt vollkommen anders aus. Und die Elterngeneration (ich inklusive) fragt sich, wie sie mit dieser Veränderung umgehen soll, die irgendwie plötzlich um die Ecke kam und auf die sie so gar nicht vorbereitet war. Unsere Lebensrealität damals – die Zeit, die wir vor dem Fernseher verbrachten – steht in keinem Verhältnis zur jetzigen digitalen Always-on- (stets online)-Lebenswelt der Kinder und Teenager.

Wie wir das Digitale gestalten können

Alle Erfahrungen und Schlüsse dieses Buchs kondensiere ich für Sie und mich in einem Methodenkoffer…

…und dem 10-Punkte-Manifest. Beides soll Ihnen helfen, souverän innovative Prozesse in der Digitalität wie auch den persönlichen Wandel zu gestalten.

Ich hoffe, Ihnen damit sowohl Inspiration als auch Navigation in den dynamischen Zeiten der Digitalität zu bieten. Es ist Ihre Entscheidung, ob die »intelligente« Toilette und Matratze in Ihrem Haushalt einziehen. Und wenn Sie beides nutzen, dann legen Sie per Einstellung in der App fest, ob Daten an Ihren Arzt oder die Kaffeemaschine gesendet werden. Werden Sie zum Macher des Digitalen, motivieren Sie Ihren Partner, Ihre Kinder, Freunde und Arbeitskollegen dazu, es ebenso zu halten.

Hängen Sie das Manifest an Ihren Kühlschrank, pinnen Sie es über Ihren Schreibtisch oder verwenden Sie es als Lesezeichen in Ihrem Buch zur täglichen Achtsamkeitsroutine. Ich freue mich, wenn ich von Ihnen höre, inwiefern Sie es für Ihren Alltag positiv einsetzen konnten.“

Andera Gadeib

Mehr zum Buch gibt es online unter www.die-zukunft-ist-menschlich.de und das Buch könnt ihr hier kaufen:

https://amzn.to/34rWgxc 

(Affiliate Link)

 

P.S. So, Ihr Lieben, was sind eure Erfahrungen von „Handy wegpacken“?

 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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