Jetlag bei Kindern – und Tipps für Langstrecken-Flüge


Heute ein paar Tipps aus der Kategorie Reisen mit Kindern – der Jetlag.

Wir lieben das Reisen und haben das Entdeckergen glücklicherweise an unsere 3 Kinder (aktuelles Alter 5, 9, 12) weitergegeben. Deutschland und die Nachbarstaaten sind wunderbare Destinationen, aber ab und an überkommt uns das Fernweh und wir planen Großes.

Seit wir Eltern sind, reisten wir bereits mit unseren 2, später 3 Kindern wiederholt nach Asien und Afrika/ Südafrika. Unser jüngstes Familienmitglied auf so einer Interkontinental-Flugreise war damals 13 Monate alt und es ging nach Mittel-Amerika. Über das Flugreisen mit Kindern hier habe ich schon geschrieben.

Heute möchte ich euch ein paar Tipps gegen den Jetlag mitgeben.

Mag sein, dass einige Erwachsene mit der zeitlichen Anpassung wenig Probleme haben (so Béa, aber sie kann aber auch so zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen oder essen… und ihre Tochter Carina kommt nach ihr. Sie legen sich hier, zack, eingeschlafen. Es klingelt etwas, zack, wieder wach. Sie legen sich wieder hin, zack, weg. Viel zu einfach.)…

Also grundsätzlich bei Kindern ist das eigentlich immer ein Thema, über das man sich vorher Gedanken machen sollte, um die ersten Tage gut zu überstehen.

Die Wurzel alles Wohlergehens (oder Übels) ist der Langstreckenflug.

Als Erstes gilt für alle Langstreckenflüge: Schuhe aus, Kuschelsocken an (z.B. ältere Stoppersocken – denn auf den WCs möchte ich die Hauspuschen nicht tragen. Dafür geht’s extra wieder zurück in die Schuhe!).

Als Zweites: trinken, trinken, trinken. Jedes nicht alkoholische und nicht koffeinhaltige Angebot des Bordpersonals wird angenommen. Auf über 10.000m Höhe ist die Luft trocken – Ein Übriges tut die Klimaanlage des Fliegers. Also, hoch die Tassen! Umwelttipp: Becher mehrfach nutzen.

Als Drittes: Im Flieger ist „glotzen & daddeln“ für die Kids seeeeehr lange erlaubt.
Bei kürzeren, innereuropäischen Flügen ziehen wir oft aufs Pad diverse Filme, die alle 3 zusammen schauen.

Bei Interkontinental-Flügen ist das Bord-Entertainment-Programm je Sitz so umfangreich, dass jedes Kind allein entscheiden kann, was es „glotzen oder daddeln“ möchte.

Als Viertes: Erwartungen runterschrauben. Mit Kind kann alles passieren! Mit einer Ladung Wechselkleidung oder auch der Baby-/ Kleinkindtrage im Handgepäck seid ihr auf der sicheren Seite. Unseren Flug vor Jahren nach Mexiko mit dem damals 13-Monate altem (heute) Großen haben wir größtenteils stehend in Wippbewegungen mit Känguru vor dem Bauch verbracht. Alles war zu laut und zu viel. Da half nur ganz viel Mami & Papi.

Jetzt aber zu den unterschiedlichen Flugrichtungen und die Zeitverschiebung!
Denn hier wird es richtig interessant!

Nach Afrika/ Südafrika geht es ja schnurstracks gen Süden – hier gibt es keine oder nur eine Mini-Zeitverschiebung, die kaum ins Gewicht fällt.

Schon anders sieht es bei Flügen Richtung Osten aus.

Hier verschiebt sich der Biorhythmus um 6-12 Stunden nach vorn. Was für Erwachsene schon schwierig ist, ist für kleinere Kinder natürlich nochmal potenziert anstrengend. Und dann in Asien ggf. noch die Hitze, gepaart mit der hohen Luftfeuchtigkeit. Da verlangen wir von den Hasen schon so einiges.

Flüge Richtung Osten finden meist größtenteils über Nacht statt. Dann ist überwiegend Ruhe im Flieger und auch die Kids kommen schnell zur Ruhe.

Wir warten während „glotzen & daddeln“ dank des umfangreichen Entertainmentprogramms auf Interkontinental-Flügen die erste Passagierfütterung ab, putzen danach schnell die Zähne und fahren die Sitze in die Schlafposition. Wenn es gut läuft, holen sich die Kinder so einen recht umfangreichen Nachtschlaf, der evtl. etwas verkürzt sein könnte, aber 2 Stunden weniger Schlaf fällt für die meisten Kleinen ja sowieso wenig ins Gewicht.

Aufgewacht wird im Morgenentusiasmus der Mitreisenden – spätestens, wenn das Frühstück serviert wird. Und damit ist der Flug Richtung Asien auch schon fast vorbei.

In den ersten 2-3 Tagen versucht ihr die Ortszeit bestmöglich mit zu leben. Evtl gibt es für die Kleinen den Mittagsschlaf, der auch im Alltag gemacht wird.

Aber irgendwann geht es ja auch wieder zurück – also in Richtung Westen.
Wie auch Flüge aus Deutschland Richtung Süd-/ Mittel-/ Nord-Amerika.

Genau jetzt wird es anstrengend!
Flüge in diese Richtung verlangen dem kleinen Körperchen aus unserer Erfahrung immer viel mehr Umstellung ab. Ganz anders eigentlich als bei Erwachsenen. Erfahrene Vieflieger haben die Maxime: „Always go west!“… bis sie Kinder bekommen.

Denn diese finden meist am Tag statt, d.h. der Tag wird auch in der Maschine gelebt. Bei viel Aktivität rings herum ist es einfach schwierig den Kindern zu verklickern, dass sie sich jetzt ausruhen sollen.

Sie bleiben demnach lange wach, nutzen lange die Freiheit zu „daddeln & glotzen“. Aber irgendwann kommt der gefühlte Abend oder gar die Nacht, spätestens dann nicken alle Kids – auch die größeren – weg. Allerdings ist das dann nicht ausreichend, denn gefühlt sind sie ja 14-20 Stunden wach.

ALSO: Wir versuchen wirklich die Kinder mindestens 3-4 Stunden IM Flieger zum Schlafen zu bringen. Und verbringen den Abend, dem Zielort angemessen. Will sagen: Wir gehen nochmal Abendessen, wenn Abendessenszeit ist, auch, wenn die Hasen lieber in die Grube wollen. Schlaf-Experten raten am ersten Tag zu „möglichst kohlenhydratreichen und recht üppigen Mahlzeiten.“ Denn Kohlenhydrate machen müde, satt und zufrieden, während eine Protein-Mahlzeit neue Energien weckt.

Dann gehen wir auf den Zielort bezogen früh ins Bett.

So versuchen wir die Kinder entgegen ihrer inneren Uhr an die Zeit des neuen Ortes anzupassen. Wenn sie aufwachen gibt es kein Entertainment, auch wenn sie sich wie Mittag fühlen. Es ist ja erst früh morgens am neuen Ort.

Unser Tipp auch für euch: Lebt die Zeit des neuen Ortes.
Geht aber früher ins Bett, als ihr es „normal“ gewohnt seid. Und futtert anständig!

Hoffentlich habe ich euch ein paar kleine Tipps mitgeben können, wie ihr den Jetlag bei Kindern ein kleines Schnippchen schlagen könnt.

Was für Erfahrungen habt ihr?

Alles Liebe, Yvonne

Yvonne Petzke
About me

Berliner Mom of 3 * zert. PersonalTrainer * Laufcoach * Beckenbodenkursleiter (M/W) * * noch mehr Sport-/ BewegungsThemen und Persönliches über mich und mein Leben auch als UltraLäuferin findet ihr auf Instagram unter @yvonnepetzke

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