Wie erklärt man Kindern Demenz bzw. Alzheimer?


Wie erklärt man Kindern Demenz? Uns hat eine Mutter gebeten, die Community zu fragen: „Wer kennt ein gutes Bilderbuch oder hat andere Ideen, um Kindern (einer 6-jährigen) das Thema Demenz zu erklären oder näher zu bringen?“ Und wir finden es zu schade, wenn der gesammelte Input im Stream untergeht… Daher halten wir die wertvollsten Tipps an dieser Stelle kurz fest:

Offen über Alzheimer reden ist am wichtigsten

Opader Ralle
Meine Enkelin sagt, dass „Uromas Kopf schon so alt und müde geworden ist und alles vergisst.“ Wir gehen offen damit um. Bei Jugendlichen hat z.B. der Film „Honig im Kopf“ viel zum darüber nachdenken und verstehen beigetragen.

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Cristina Schalk
Reden, reden, reden. Versuchen zu erklären was passiert, wenn jemand dement ist bzw. wird. Unser Sohn war etwa im gleichen Alter, als bei seinem Stiefopa die Demenz langsam „sichtbar“ wurde. Er hat vieles mitbekommen. Wir haben ihm erklärt, dass in Opas Kopf nicht mehr alles so funktioniert, wie es bei uns der Fall ist und er deshalb manchmal halt komisch ist. Unser Sohn kümmert sich wirklich rührend um seinen „Kumpel“ und übernimmt die Erwachsenenrolle und ist stolz, ihm helfen zu können.

Nadine Weijers
Meine Oma leidet an Alzheimer und meine Kinder sehen jetzt auch, dass Oma viele Dinge nicht mehr alleine kann und sich oft benimmt wie ein kleines Kind. Im Grunde ist es so auch am einfachsten zu erklären: Wenn man klein ist muss man erst alles lernen, Babys werden gefüttert und bekommen eine Windel an. Sie müssen gewaschenen und angezogen werden. Langsam lernen Babys diese Dinge alleine zu machen. Wenn mann dement ist oder an Alzheimer leidet ist das ein Umkehrprozess: Langsam verlieren die Menschen das Erlernte und gleichen ihrem Verhalten einem Kind. Sie erkennen die Menschen die ihnen nahe stehen nicht mehr und sie haben manchmal Angst vor ihnen (diesen Punkt fand ich ganz schlimm bei Oma). Das Anziehen und Waschen klappt nicht mehr und auch das Essen gestaltet sich oft schwer. Ich glaube, was wir selber kaum verstehen können ist schwierig, Kindern nahe zu bringen daher habe ich mich entschieden es so zu erklären vom Kleinkind zum Erwachsenen und wieder zurück. Sozusagen: „Als Stern am Himmel geleuchtet. Dann geboren vom Baby zum Kind. Vom Kind zum Erwachsenen. Dann wieder zum Kind um als Stern am Himmel zu sterben.“

Bücher erklären liebevoll, was los ist – und entlasten

Dany Hachenberger
Ich kannte nur den Titel „Als Oma seltsam wurde“ – vielleicht hat es ja eine Bücherei oder eine Buchhandlung bestellt es zu Ansicht. Die Titel „Oma isst Zement“ und „Als Opa das Denken vergaß“ klingen auch gut. Bei so einem sensiblen Thema sollt man die Bücher anschauen um zu schauen, was am Besten auf sein Kind passt..

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Julia Mielke
„DIE Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ ganz einfühlsam geschrieben und wirklich wunderschön zu verstehen für kleine!

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Und noch was. Der Einwand, warum immer Bücher für solche Themen herhalten müssen – anstatt mit den Kindern zu reden, kam natürlich auch dazu. Meine Meinung ist, dass Bücher oder Filme das Selbstverständnis vermitteln, dass es viele Menschen betrifft – sonst gäbe es kein Buch oder Film dazu. Das ist tröstlich.

Hier ist auch noch eine gute Antwort:

Julia Zethner
Weil das Bilderbuch eine pädagogische Methode ist. Viele Eltern tun sich schwer die richtigen Worte zu finden, oder aber diese Methode „funktioniert“ bei ihrem Kind besser/am Besten. Ich finde es durchaus sinnvoll solche „schwierigen“ Themen auch mal in Büchern zu verpacken.

Außerdem konnte ich das Video hier finden:

Übrigens, im Alzheimer-Forum gibt es noch mehr Anregungen!

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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