„Der Mönkel ist von meinem Sohn inspiriert und ein spontanes Projekt!“ – Interview mit Inke Hummel


Treue LeserInnen kennen Inke Hummel bereits von einigen Beiträgen hier im Blog – vor allem ihr sehr hilfreiches Buch über die Pubertät. Nun hat sie auch ein sehr erfolgreiches Kinder- und Jugendbuch geschrieben, das sich gerade zu einer wunderbaren Reihe entwickelt. Und ich habe sie dazu interviewt!

Inke, warum gibt es den Mönkel?

Dass „Der Mönkel und der geheimnisvolle Turm“ im Frühjahr 2020 entstanden ist, war ein ganz spontanes Projekt. Nach einem tollen Spaziergang zu zweit mit einem meiner Kinder haben wir unterwegs verschiedene Ideen ausgesponnen, erzählt und auch gespielt. Die habe ich im Anschluss aufgeschrieben und innerhalb von zwei Wochen zu einer stimmigen Geschichte gestrickt. Eigentlich habe ich das nur für meinen Sohn bzw. uns als Familie gemacht. Aber dann kam plötzlich der Gedanke an Franziska (Karagür), meine Freundin, die so wundervolle Aquarelle malen kann, und ich habe mir gewünscht, dass sie die Handlung bebildert.

Rasch gingen wir dann Schritt für Schritt weiter: Lässt man ein paar Exemplare so drucken? Gibt man ein Buch heraus im Selbstverlage? Oder fragen wir einen Verlag an?? Wir entschieden uns für Letzteres, und ich hatte gleich edition claus im Kopf. Mit diesem Verlag hatte ich für den Bindungsträume-Blog schon mal Kontakt gehabt und mich sehr wohl gefühlt. Also haben wir die Anfrage riskiert – und ziemlich rasch eine Zusage bekommen.

Wen hattest du vor Augen, als du den Mönkel geschrieben hast?

Das waren ganz klar unser jüngster Sohn und ich, da wir die meisten Touren zu zweit machen. Sein Spitzname ist Mönkel, und den verdankt er unserem ältesten Sohn. Er ist gerne unterwegs in der Natur und super phantasievoll. Im Mönkel-Buch ist aber schon einiges dazu erfunden, manches weggelassen, damit die Figuren und die Handlung richtig griffig werden konnten. Das fängt damit an, dass der Mönkel im Buch erst 9 ist oder manche Wege und Orte verändert worden sind.

Welche Überraschungen hast du beim Mönkel vorgesehen, und warum?

Während der ganzen Geschichte kommen beim Mönkel immer wieder Erinnerungen hoch und werden den Leser*innen von ihm an passender Stelle erzählt. Die sind mal lustig und auch mal gefühlig. Sie gehören nicht zum eigentlichen Geschehen, aber thematisch natürlich doch und sorgen so für Überraschungsmomente. Auch Lustiges, was unterwegs passiert, kommt für die Leser*innen unerwartet und zieht die zuhörenden oder selbstlesenden Kinder mit.

Und natürlich ist die Auflösung der Story, die im Grunde ein Agentenauftrag ist, eine dicke Überraschung, denn die Mutter denkt sich zu Beginn eine Art Fall aus, der zu klären ist, und es ist anfangs gar nicht ersichtlich, wie dieser auf einem Spaziergang konkret gelöst werden könnte.

Anm. Béa: Ich war letzte Woche in Köln und mit Inke genau auf den Spuren des Mönkels im Wald. Beweisfoto hier:

Ich finde, das ist ein Mitmachbuch…. wer vorliest, kommst ins Spielen.
War das Absicht? Was steckt dahinter?

Ich finde das auch, aber das war absoluter Zufall. Das Buch ist ja wirklich spontan und absolut ohne pädagogischen Plan oder sowas entstanden. Die Lesefamilien machen aber in vielerlei Hinsicht mit, höre ich in den Rückmeldungen: sie gehen raus und wollen einen Fall lösen, machen sich auf Spurensuche und entdecken neue Dinge, lassen der Phantasie freien Lauf und planen Agentenaufträge oder machen lustige Sprachspiele unterwegs. Das ist wirklich toll. Einige Kinder schreiben mir, dass sie sich jetzt auch Mönkel nennen, eine Leserin machte „mönkeln“ zum Verb für Waldtouren (und „vermönkeln“ zum Verb fürs Vergessen der Zeit unterwegs). Mit all dem Feedback hatte ich nie gerechnet und das macht noch viel mehr aus dem Buch als gedacht.

Erzähl bitte etwas darüber, wie die Illustrationen entstanden sind… Gab’s was Lustiges beim gemeinsamen Gestalten?

Ich liebe Franziskas Art zu malen und war gleich überzeugt, dass sie das kann. Aber sie war etwas unsicher. Ich wollte uns unbedingt als Team und habe daher vorbereitet, was ich konnte, damit sie es möglichst leicht hatte – mit zwei Kindern im Lockdown zu Hause und einem dritten im immer größer werdenden Bauch. Ich bin mit der Familie auf Tour gegangen und habe Fotos der wichtigsten Orte und verschiedener Details gemacht, denn wir wohnen in Bonn und Franziska in Berlin – sie kennt also unsere Routen nicht. Manchmal hatten wir dann verschiedenes im Kopf, zeigte sich, wenn ich ihre Entwürfe sah, aber das war kein großes Problem. Wir haben uns super eingegroovt, dem perfekten Bild genähert oder auch im Text nochmal etwas angepasst, wenn das Bild unglaublich schön war, aber ein Detail nicht übereinstimmte mit meinen Beschreibungen in der Story. Gelacht haben wir viel dabei, aber eine ganz bestimmte, besonders lustige Begebenheit kann ich nicht erinnern. Die intensivste Erinnerung wird wohl bleiben, dass sie mir im Nachhinein gesagt hat, dass sie sehr gezweifelt und auch geweint hat, weil sie zwischenzeitlich das Gefühl hatte, zu wollen, aber nicht zu können. Ein Gefühl, dass ich übrigens vom Schreiben genauso kenne. Vielleicht gehört es dazu, wenn man Träume wahrmachen darf.

Was hat der Mönkel mit deinem anderen Buch zu tun „Miteinander durch die Pubertät“?

Auf den ersten Blick nichts. Aber natürlich bin ich der gemeinsame Nenner: meine Vorliebe für zugewandte Sprache, mein Blick auf Menschen und vor allem Eltern-Kind-Beziehungen und Familienmiteinander, die Tatsache dass ich ohne erhobenen Zeigefinger auskommen möchte und bestimmt auch mein Humor (durch den die Kolumne von Christian Hanne in den Pubertätsratgeber kam). Das alles hat sicher sowohl das Kinderbuch als auch den Ratgeber geprägt.

Außerdem sind beide Bücher sicher interessant für Eltern mit Kindern im Grundschulalter. Der Mönkel trifft den Nerv von etwa 4-/5-jährigen Kindern bis teilweise 12-jährigen Pre-Teens, und der Ratgeber ist nicht nur für Eltern mit Jugendlichen geeignet, sondern besonders auch für eine frühere Lektüre. Denn Beziehung ist Prophylaxe: wir können ganz viel schon in den Grundschuljahren machen, auf das wir dann in der Teeniezeit bauen können. Ganz nach dem Motto: „Heute noch Grundschulkind, morgen schon Teenager*in“ vom Humboldt Verlag.

Was habe ich verschwitzt zu fragen, was dennoch wichtig ist?

>>> Vielleicht diese Frage: Wie geht es mit dem Mönkel weiter?

Das Feedback ist unglaublich gut und die Verkäufe auch. Darum haben wir uns hingesetzt und den zweiten Mönkel-Teil „Der Mönkel und der Trillfox im Moor“ rechtzeitig fertiggestellt, dass er schon pünktlich zur Adventszeit in den Buchhandlungen sein wird. Er kann bereits überall vor Ort und auch online vorbestellt werden, auch über mich direkt unter [email protected]. Dann verschickt der Verlag gegen Rechnung mit zwei tollen Überraschungen, die es sonst nirgendwo gibt. Und auch weitere Mönkel-Bücher sind bereits fest in Planung…

So, und weil wir auch noch ein Exemplar zu verlosen haben, freuen wir uns auf Kommentare bis zum 1. Dezember 23:59, die den Verb „mönkeln“ enthalten (was das bedeutet s.o):

Wer will den Mönkel gewinnen und warum?

UPDATE: Die Gewinnerin ist Alexandra Rehfeld! 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und den Mönkel gibt’s nur als Buch und nicht als Bargeld-Auszahlung, der der ist soooo viel mehr wert als die schlappe 14 Euro, die es kostet 🙂

Liebe Grüße,

Béa

Zur Transparenz, wie immer: Weder Inke noch der Verlag bezahlen mich für diesen Beitrag! Ich mache das aus Freundschaft und Anerkennung für das gute Buch – lediglich einige Affiliate-Links gibt es in diesem Beitrag als eine Form von Mini-Werbung. 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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11 Kommentare

Imke
Antworten 26. November 2020

Huhu, vielen Dank für das tolle Interview und den Einblick in die Mönkelwelt! Ich würde den Mönkel gerne gewinnen, weil wir bisher mit Geocaching mönkeln, aber neue Anregungen, aber natürlich auch spannenden Lesestoff für die kuschelige Adventszeit sehr gut gebrauchen können. :-)

Janine Jentzsch
Antworten 26. November 2020

Au ja, das hört sich genau richtig an für meine beiden Kids (3+6)! Wir mönkeln total gerne, bisher haben wir das immer "Waldwoche" genannt, weil der Kindergarten im gleichen waldstück immer die Waldwoche durchführt. Sie ist quasi direkt hinter dem Haus und dementsprechend sind wir oft dort anzufinden. Auch Agenten oder Superhelden stehen derzeit hoch im Kurs. Vielleicht haben wir ja Glück. Andernfalls danke für den Tipp zu Weihnachten, das Bücherregal kann für die Kids nie voll genug sein! LG Janine

Nadine Heitz
Antworten 27. November 2020

Ich würde mich wahnsinnig über das Buch freuen. Wir mönkeln auch gerne mit der ganzen Familie. Die Kinder auch schon manchmal alleine! Wald geht imm!!
Liebe Grüße Nadine

Alexandra Rehfeld
Antworten 27. November 2020

Wir mönkeln am liebsten auf Waldwegen, da wo sich schon der Papa als Kind vermönkelt hat und erst im Dunkeln nach Hause kam, nach Abenteuern und Baumhausbau und auch unsere Lütte ist sehr gern ein Detektiv/Agent. In Sparversion machen wir das für die Kinder im Garten, auch da ist gur mönkeln, wenn man ein paar Hinweise versteckt. Liebe Grüße Alexandra

    Béa Beste
    Antworten 14. Dezember 2020

    Hallo liebe Alexandra, du bist die glückliche Gewinnerin... Ich schreibe dir eine Mail! Liebe Grüße, Béa

Renate Wilcke
Antworten 27. November 2020

Hi. Das klingt nach einem fantastischen Buch für meine Tochter und mich. Wir mönkeln regelmäßig durch die Wälder in unserer Gegend. Auch habe ich eine Kinderwaldgruppe, sowas wie Pfadfinder für die Kleinen, und mit denen würde ich gerne eine Mörkelgeschichte erleben.

Sarah Müller
Antworten 29. November 2020

Da hüpfe ich gerne mit in den Lostopf! Bisher mönkelten wir mit einer befreundeten Familie im Wald, aktuell ja leider nur eingeschränkt möglich. Also mönkeln wir nun alleine durch Park, Wald, Feld und Co.

Linda Rec.
Antworten 30. November 2020

Oh, das klingt nach einem tollen Buch, wo wir uns doch so gern vermönkeln bei der "Bisonjagd" hinterm Altenheim, und auch Ausflüge in den Wald sind gerne so mönkelig, dass wir immer Essen mitnehmen müssen, damit wir nicht verhungern. Klingt nach dem perfekten Buch für uns :)

Tina Schmidt
Antworten 30. November 2020

Wir sind eine wahr mönkel Familie. Meine 2 Jungs lieben den Wald und die Natur. Wir bauen Hütten im Wald und dann werden Räuber gefange.

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