Béas Tolla Reise
Ich bin Béa Beste, und das ist auch mein wirklicher Name. Den hatte ich nicht immer, sondern ich habe Mann und Name 2006 geheiratet. Unsere Hochzeit fand genau eine Woche nach der Eröffnung der ersten Phorms Schule statt, die ich zusammen mit einer verrückten Gründertruppe entwickelt habe. Phorms ist inzwischen eine Kette mit sieben Schulen, die alle zweisprachig mit Deutsch und Englisch sind. Die Eltern waren begeistert von der Idee einer innovativen Schule mit Lehrern aus der ganzen Welt und einer schönen und motivierenden Lernatmosphäre.
Und auch wenn der Aufbau einer Schule eine wahre Herausforderung ist (irgendwann erzähle ich dazu mehr), haben wir es geschafft, in mehreren großen Städten Phorms Schulen zu gründen.Während dieser Erfahrung habe ich meine Berufung entdeckt: Neues zu schaffen, damit Kinder beim Lernen glücklich und zufrieden sind!
Phorms habe ich bis Anfang 2011 geleitet, dann habe ich mich zu einer Bildungsexpedition aufgemacht: Vier Monate bin ich in der Welt umher gereist, um spannende, innovative Projekte und Orte zu besuchen, die Freude am Lernen vermitteln, die motivieren, an denen Kinder wirklich im und für das Leben lernen statt nur für Prüfungen zu pauken. Ich habe geniale Schulen gesehen, Kindergärten und Unis. Und ich habe verrückte und sehr innovative Projekte kennen gelernt, wie zum Beispiel die Initiative “Play for Life Australia”. Diese stellt an Grundschulen in sozialen Brennpunkten riesige Container auf, die “sauberen Industriemüll” enthalten – lauter große Rohre, Pappschachteln, Styropor, Holzteile und vieles mehr. Daraus haben die Kinder die wundervollsten Sachen gebaut. Was hat so etwas mit Bildung zu tun? Ganz, ganz viel. Die Kreativität wird anregt, die Kinder können Ideen ausprobieren. Nachweislich hat das sehr positive Auswirkungen auf ihre Schulleistungen, wie die Universität Melbourne, die dieses Projekt betreut, feststellte. Ich finde, das ist eine ganz tolle und wichtige Erkenntnis: Dass freie, offene und lockere Spielen mit ungewöhnlichen Gegenständen statt vorgefertigtem Spielzeug verbessern die Ergebnisse in Englisch und Mathe!
Noch bevor ich zurück in Berlin war, wusste ich: Mein nächstes Unternehmen hat was mit Spielen zu tun – mit Spielen, die smarter machen, beflügeln, inspirieren. Zusammen mit Pädagogen und Spieldesignern haben wir dazu alle möglichen Ideen entwickelt. Im Dezember unterhielten wir uns über die Glossybox und ganz plötzlich war die Idee total klar: Lasst uns eine Box zum spielerischen Lernen machen.
Mein Mann Oliver ist auch ein erfahrener Unternehmer. Er hat beispielsweise vor Jahren zusammen mit einigen anderen die Firma MyToys aufgebaut. Als ich ihm die Idee von der Box erzählte, fand er sie sehr schräg. Dann fanden wir jedoch heraus, dass es in den USA eine Firma gibt, Kiwicrate, die monatlich eine Box mit Bastelprojekten zu Familien nach Hause schickt. Dieses Konzept ist dort sehr erfolgreich und plötzlich war mein Mann ganz interessiert. 🙂 Die Entwicklungszeit begann…
Uns war sehr früh klar, dass die Box rund um eine Geschichte aufgebaut sein muss, denn Kinder lieben Geschichten. Schon war die Idee der Tollas geboren. Lange habe ich, zusammen mit Experten, nach den richtigen Tolla-Typen gesucht. Kinder sollten sich mit den Tollas identifizieren können. Die gelbe Kess (die mir selbst sehr ähnelt) und der lila Nao (der meinem Mann Oliver sehr ähnlich ist) entstanden, dann kamen schnell die liebevolle rote LumLum und der genaue forscherische blaue Pi dazu.
Lustigerweise ergänzte sich auch unser Gründer-Team auf diese Art: zu Oliver und mir gesellten sich Sarah (mit klaren Merkmalen von LumLum), die sich um die ganzen Prozesse kümmert und Tobi, unser Finanzchef und eindeutiger Geselle von Pi. Was sie bewogen und entflammt hat, bei der Tollabox einzusteigen, werden sie selbst erzählen. Und auch alle anderen aus dem Tolla-Team, die jeden Tag in unserem kleinen Tolla-Büro über den Dächern in Prenzlauer Berg spielen und arbeiten, werden hier nach und nach den Blog mit ihren Ideen und Gedanken befüllen.
Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch.
Bis bald und liebe Grüße,
Béa
- 19. Oct 2012
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