Wie können Lehrkräfte ChatGPT in der Schule nutzen? Ein Test


ChatGPT in der Schule? Das kann ja munter werden: Die Diskussion um die neue Künstliche Intelligenz Plattform ist im vollen Gange. Kann man sich noch darauf verlassen, dass die Schülerschaft etwas lernt? Oder kommt alles schon kleingekaut aus dem Smartphone und braucht ein striktes Verbot?

Schnelle Vorab-Erklärung für nicht eingeweihte über die neuen Herausforderungen im Digitalen : ChatGPT steht für Generative Pre-trained Transformer und ist ein Chatbot, also eine Software-Anwendung, die Künstliche Intelligenz verwendet, um sich mit Menschen in natürlicher Sprache zu unterhalten. Benutzer können Fragen stellen, und das System antwortet. ChatGPT kann unter anderem Texte schreiben, die Business-Pläne, Blogtexte oder Hausaufgaben für die Schule imitieren sollen…

Moment mal: Blogtexte? Hey, dann lass uns das mal gleich testen. Für diesen Blogbeitrag nutze ich teilweise selbst ChatGPT und mache kenntlich, was von mir und was von ChatGPT kommt. Legen wir los:

Frage von Béa an ChatGPT: Wie können Lehrerinnen und Lehrer ChatGPT in der Schule nutzen?

Antwort von ChatGPT: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Lehrkräfte ChatGPT in der Schule nutzen können.

Hier sind einige Ideen:

  1. Beantwortung von Fragen: Lehrkräfte können ChatGPT nutzen, um Schülerfragen zu beantworten. Dies kann insbesondere bei komplexen Themen oder schwierigen Konzepten hilfreich sein.
  2. Schreiben von Aufsätzen: Lehrkräfte können Schülern auch helfen, Aufsätze zu schreiben, indem sie ChatGPT nutzen, um Vorschläge für Themen, Strukturen oder Schreibstile zu machen.
  3. Fremdsprachenlernen: ChatGPT kann auch eine nützliche Ressource für den Fremdsprachenunterricht sein. Schüler können Fragen in der Fremdsprache stellen und ChatGPT kann die Antworten auf die Fragen in der entsprechenden Sprache liefern.
  4. Kreatives Schreiben: Lehrkräfte können ChatGPT auch nutzen, um Schüler bei kreativen Schreibprojekten zu unterstützen. ChatGPT kann Schülern Vorschläge für Charaktere, Plots oder Dialoge geben.
  5. Verbesserung des Leseverständnisses: Lehrkräfte können Schüler auch dazu ermutigen, mit ChatGPT zu interagieren, um ihr Leseverständnis zu verbessern. Schüler können beispielsweise einen Text lesen und ChatGPT dann Fragen zum Text stellen, um sicherzustellen, dass sie ihn verstanden haben.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ChatGPT nicht als alleinige Ressource für den Unterricht dienen sollte. Es ist immer noch wichtig, dass Lehrkräfte Schüler betreuen, ihnen Feedback geben und ihre Fortschritte beobachten. ChatGPT kann jedoch als zusätzliche Ressource genutzt werden, um Schülern zu helfen, mehr zu lernen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.“

Anmerkung Béa: Aha, das ist offensichtlich auch nur ein Tool, wie Google auch. Nur halt noch eine Runde smarter! Ich bin selbst völlig geflasht von Punkt 4, denn ChatGPT kann den Schreibstil eines jeden bekannten Autors nachahmen.

Ein Befehl an ChatGPT wie „Schreibe eine Gedichtstrophe über Aschermittwoch im Stil von Hermann Hesse“ ergibt:

„Im Aschermittwoch schweigt die Nacht,
Ein Hauch von Buße weht,
Vom Lebensstaub befreit die Macht,
Der Tag im Kummer steht.“

Nicht schlecht, oder? In diesem Fall würde ich sagen: Um die Qualität einer solchen Antwort zu würdigen, muss man schon auch einiges von dem Autor gelesen haben…

Neue Frage von Béa an ChatGPT: Wie können Lehrkräfte vermeiden, dass Schüler mit ChatGPT in der Schule oder bei Hausaufgaben betrügen?

Antwort von ChatGPT: Es gibt mehrere Maßnahmen, die Lehrkräfte ergreifen können, um zu verhindern, dass Schüler mit ChatGPT betrügen:

  1. Klare Anweisungen geben: Lehrkräfte sollten klare Anweisungen geben, dass Schüler ChatGPT nicht zum Betrügen verwenden dürfen. Es ist wichtig, den Schülern zu erklären, dass sie ihre eigenen Ideen und ihr eigenes Wissen in den Antworten verwenden müssen.
  2. Verwendung von spezifischen Fragen: Lehrkräfte können spezifische Fragen stellen, die nicht einfach von ChatGPT beantwortet werden können. Sie können etwa Fragen stellen, die auf bestimmte Informationen oder Erfahrungen der Schüler abzielen.
  3. Überwachung von Online-Aktivitäten: Lehrkräfte können die Online-Aktivitäten der Schüler während des Unterrichts überwachen, um sicherzustellen, dass sie nicht auf ChatGPT zugreifen oder andere unangemessene Materialien verwenden.
  4. Verwendung von Anti-Betrugs-Tools: Lehrkräfte können auch Anti-Betrugs-Tools verwenden, um sicherzustellen, dass Schüler nicht mit ChatGPT betrügen. Es gibt viele Online-Tools, die Lehrkräfte verwenden können, um sicherzustellen, dass die Arbeit der Schüler original ist und nicht von anderen Quellen kopiert wurde.
  5. Diskussion über die Bedeutung des Lernens: Lehrkräfte können auch die Bedeutung des Lernens betonen und den Schülern erklären, dass das Betrügen mit ChatGPT ihren Lernprozess beeinträchtigen und ihre Fähigkeit, in Zukunft erfolgreich zu sein, einschränken kann. Durch diese Diskussion kann das Bewusstsein der Schüler für die Bedeutung des Lernens gestärkt werden.

Anmerkung Béa: Sorry, an Nr. 1 und 3 glaube ich nicht, dass es easy funktioniert. Nr. 4 ist spannend, ich frage gleich was dazu.

Am stärksten finde ich Nr. 2, das mit den spezifischen Fragen.

Dazu wieder Frage an ChatGPT: Welche spezifischen Fragen können von ChatGPT nicht beantwortet werden, zum Beispiel?

Antwort von ChatGPT:

ChatGPT ist ein sehr fortschrittlicher Textgenerator, der auf einer großen Menge an Textdaten trainiert ist. Obwohl ChatGPT in der Lage ist, eine Vielzahl von Fragen zu beantworten, gibt es einige spezifische Fragen, die von ChatGPT nicht beantwortet werden können oder für die es nicht die relevanten Informationen hat. Hier sind einige Beispiele:

  1. Persönliche Erfahrungen: Fragen, die auf persönlichen Erfahrungen basieren, wie „Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie Ihren Abschluss gemacht haben?“ können von ChatGPT nicht beantwortet werden, da es keine eigenen Erfahrungen hat.
  2. Aktuelle Ereignisse: ChatGPT kann Schwierigkeiten haben, Fragen zu aktuellen Ereignissen zu beantworten, die erst vor kurzem stattgefunden haben, da es nicht in der Lage ist, auf neueste Informationen zuzugreifen.
  3. Fakten, die nicht öffentlich zugänglich sind: ChatGPT kann nur auf Informationen zugreifen, die öffentlich zugänglich sind. Wenn eine Frage auf Informationen abzielt, die nicht öffentlich verfügbar sind, kann ChatGPT diese nicht beantworten.
  4. Meinungen und Bewertungen: ChatGPT ist nicht in der Lage, subjektive Meinungen oder Bewertungen zu geben. Fragen wie „Was denken Sie über die Qualität des Buches?“ kann ChatGPT nicht beantworten, da es nicht in der Lage ist, eigene Meinungen zu bilden.
  5. Spezifische lokale Informationen: ChatGPT hat möglicherweise Schwierigkeiten, auf spezifische lokale Informationen zuzugreifen, insbesondere wenn diese Informationen nicht im Internet verfügbar sind.

Diese Liste ist nicht vollständig, aber sie gibt einen Überblick darüber, welche Fragen möglicherweise von ChatGPT nicht beantwortet werden können.

Anmerkung Béa: Yay! Antwort 4 feiere ich sehr. Denn letztlich ist es das, was uns menschlich macht, unsere Meinungsstärke und Subjektivität. Die generierten Texte sind hilfreich – aber uns eine eigene Meinung bilden kann uns niemand abnehmen. Und das sollte ein Bildungsziel sein: Fakten von Maschinen rausschaufeln lassen und sich selbst ein Urteil bilden!

Und noch mal eine Frage an ChatGPT: Nenne ein Beispiel für ein Anti-Betrug Tool und wie Lehrkräfte es verwenden können!

Antwort von ChatGPT:

Ein Beispiel für ein Anti-Betrug Tool ist Turnitin, ein Online-Plagiats-Checker. Lehrkräfte können Turnitin verwenden, um die Arbeit der Schüler auf Plagiate oder Kopien aus dem Internet zu überprüfen.

Um Turnitin zu verwenden, müssen Lehrkräfte die Arbeiten der Schüler über das Online-System von Turnitin hochladen. Die Software überprüft dann die Arbeit auf Übereinstimmungen mit anderen Quellen und liefert einen Bericht über mögliche Plagiate oder Kopien.

Lehrkräfte können Turnitin auf verschiedene Arten verwenden.

Zum Beispiel, um Vorabversionen der Arbeit der Schüler zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie original sind. Sie können auch die endgültigen Arbeiten der Schüler überprüfen, um sicherzustellen, dass sie keine Plagiate oder Kopien enthalten.

Turnitin kann auch verwendet werden, um den Schülern ein Feedback zu geben, um ihre Arbeit zu verbessern. Zum Beispiel kann ein Lehrer den Bericht von Turnitin verwenden, um den Schülern zu zeigen, wo sie die Arbeit verbessern können oder welche Bereiche überarbeitet werden müssen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Turnitin kein perfektes Tool ist und gelegentlich falsch-positive Ergebnisse liefern kann. Daher sollten Lehrkräfte auch ihre eigenen Kenntnisse und Erfahrungen bei der Überprüfung der Arbeiten der Schüler einsetzen und nicht allein auf die Ergebnisse von Turnitin verlassen.

Anmerkung Béa: Spannend. Echt Spannend! Ich glaube, wir kommen als Eltern und Lehrkräfte nicht drumherum… am besten selbst testen, verstehen und #gemeinsamschlau mit den Jugendlichen werden. Meine Rede im Buch „Gemeinsam schlau statt über Schule meckern“!

Und auch: LehrerInnen sind auch Lernende und brauchen Ermunterung, was das Digitale anbelangt – und müssen einiges verlernen.

Habt ihr schon mal ChatGPT ausprobiert? Was denkt ihr darüber, und wie seht ihr den Einsatz von ChatGPT in der Schule?

Liebe Grüße,

Béa

P.S. auch die Initiative „Schau Hin“ hat einen spannenden Artikel für Eltern geschrieben zu dem Thema ChatGPT. 

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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