Bitte, bitte, bitte: Weniger Geschenke, weniger Spielzeug für meine Kinder!
Liebe Leute, ich habe bei Mother.ly einen Beitrag einer Mutter über die Geschenkeflut für Kinder an Weihnachten und generell entdeckt und finde ihn wichtig. Daher gebe ich ihn hier in groben Zügen wieder – weniger als Übersetzung, sondern als eigene Interpretation, auch mit eigenen Ideen und Formulierungen:
Warum ich um weniger Spielzeug und Geschenke für meine Kinder bitte
Schenken ist immer „gut gemeint“: Die Freude, zu sehen, wie die Kinder etwas Neues öffnen und ihre Begeisterung zeigen, ist für Erwachsene wunderschön. Schenke ist eine Sprache der Liebe! Es hat seine Wurzeln in dem Versuch, eine Verbindung zwischen Menschen herzustellen, und Wohlwollen und Zuneigung auszudrücken.
Es ist ein großes Privileg, eine Familie zu haben, die Kinder liebt und uns mit Geschenken reich bedenkt – das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Aber was meine Kinder brauchen, ist eine anwesende Mutter, und der Überfluss an Geschenken macht es schwieriger denn je.
Wenn Geburtstage und Feiertage näher rücken, sehe ich schon die Geschenkeflut auf uns zurollen!
Ich sehe Legosteine überall, noch mehr als wir ohnehin schon haben, die nur darauf warten werden, dass ich mitten in der Nacht auf sie trete.
Ich sehe den Haufen von Dingen, die wir noch nicht geöffnet haben. Dinge, die wir für später reserviert haben, weil der Haufen „neu“ zu groß wurde. Denn schließlich können Kinder nur mit so vielen Dingen auf einmal spielen.
Diese Plastikhaufen lassen mich außer Kontrolle geraten. Sie geben mir das Gefühl, dass ich der Manager der „Dinge“ bin – und nicht der ausgeglichene Lieblingsmensch für meine kleinen Menschen, der ich sein will. Das Spielzeug fordert mich auf, organisiert und geordnet zu werden. Es gibt für mich Tage, an denen ich das Gefühl habe, dass ich nur mit „Sachen“ zu tun habe! Tage, an denen es sich anfühlt, als ob das Spielzeug mich buchstäblich lautstark verspottet – während ich mir Mühe gebe, „Sachen“ davon abzuhalten, das ganze Haus zu übernehmen! Es führt zu mehr Bildschirmzeit für die Kinder, weil ich mehr „Mami muss aufräumen, damit sie ihren Verstand nicht verliert“-Zeit brauche.
Das fühlt sich für mich schlecht an – ich werde verspannt und weniger lustig.
Dann kann ich die kleinen Momente weniger genießen. Dann kann ich nicht einfach da sitzen und lachen und Geschichten erzählen, wie ich es will. Dann kann ich nicht sitzen und meinen Kleinen kuscheln… ohne eine ständige Flut von Frust-Gedanken.
In einer Welt, die so schnelllebig ist und immer nach „mehr“ schreit versuche ständig, Kindern zu helfen, langsamer zu werden und zu genießen, was sie haben. Ich möchte nicht, dass sich Kinder nicht auf eine Aktivität konzentrieren können, weil ihr Gehirn auf die nächste Sache zugreift. Ich möchte ihnen Werte vermitteln – Respekt vor Menschen, Kreativität, Nachhaltigkeit.
Die Fülle an Dingen fühlt sich für mich an wie eine Barriere, um diese Werte zu vermitteln.
Deswegen bitte ich alle in meiner Familie und Freunde: Versucht bitte, weniger Spielzeug und überhaupt Zeug zu schenken. Schenkt Zeit, schön übers Jahr verteilt. So viele Parks, Wiesen, Abenteuerspielplätze, Museen, Ausstellungen, Schiffe, Züge, Felder und Wälder warten darauf, entdeckt zu werden. Schenkt meinen Kindern Zeit mit euch – oder mit uns allen, und weniger Zeug. Bitte!
Wie schafft ihr es, die Geschenkeflut einzudämmen?
Liebe Grüße,
Béa
- 10. Dec 2019
- 5 Kommentare
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- Ausmisten, Geschenke, geschenkeflut, hygge, Nachhaltiges Spielzeug, Simplicity, Zeug
Nina
3. Dezember 2020Oh jaaaaa, das spricht mir und meinem Liebsten so sehr aus dem Herzen❤️.
Leider will gerade keiner Coronabedingt was gemeinsames verschenken🙈, es meinen ja alle es müsste ein Spezialausflug sein und das ginge ja gerade nicht🤷🏻♀️.
Ansonsten haben wir uns auf 1 Geschenk geeinigt... also 1 von Oma/Opa, 1 von Tante usw.
Meine Kleine (2Jahre) liebt gerade Fotos anschauen, da würde auch ein Fotoalbum reichen oder ein altes Portemonnaie/Tasche für Rollenspiele. Das liebt sie. Aber die meisten wollen leider etwas kaufen🙈...
Julie
3. Dezember 2020Wie wäre es, wenn man die Geschenke einfach nach und nach herausgibt? Es muss ja nicht alles zu Heiligabend oder zum Geburtstag direkt sein. Ansonsten wäre ein Kinderkonto für später eine tolle Idee, damit der Schenkende noch immer das Gefühl hat, etwas zu geben, es aber nicht direkt beim Kind landet, bis es das Geld (z.B. für den Führerschein) braucht.
Annika Bach
3. Dezember 2020Damit ist das Problem aber noch da. Ich habe einen halben Schrank voller Sachen, die zu späteren Gelegenheiten geschenkt werden sollen. Und trotzdem kommt immer wieder etwas zu dieser Sammluing.
Sandra Hartwig
29. November 2021Mir wurde erst beim Lesen bewusst, dass mich das viele Spielzeug auch stört, weil die Fernseh Zeit länger wird, damit ich aufräumen kann.
Ich versuche auch zwischen Spielzeug und Spielmaterial (Block, Malbuch, Sticker usw) zu unterscheiden. Die Großeltern haben sich ganz gut angepasst und schenken auch gerne mal Kleidung in der Lieblingsfarbe.
Die Idee Zeit zu schenken, werde ich mal weiter geben.