Das größte Geschenk, das ich meinen Kindern machen kann. Und es kostet mich keinen Cent.


Liebe Leute, ich habe hier ein Geschenk in Form eines Gast-Beitrags bekommen: Von einer eher neuen Mama-Bloggerin: Maria schreibt auf “My Maisie” und hat ganz viele liebevolle Betrachtungen zum Thema Mutterschaft, Kinder, und das #lebenmitkindern! Heute geht es um: 

Das größte Geschenk, dass ich meinen Kindern machen kann. Und es kostet mich keinen Cent.

“Was denkst Du: Trampolin oder Schaukel?”

Ich überlege kurz.

Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie meine beiden Mädels plus sechs ihrer Freunde auf dem Trampolin springen und menschliche Pyramiden bauen. Ahhh!

“Definitiv Schaukel!”, sag ich entschlossen.

Meine Freundin wirkt etwas enttäuscht und notiert sich gedanklich: “Trampolin, definitiv mehr Spaß”. Wir sprechen weiter über ihren neuen Garten und das Kinderparadies, das dort entstehen wird.

Während wir so über Spielgeräte und Klettergerüste philosophieren fällt mir ein, dass meine kleine Maus bald Geburtstag hat und ich noch gar kein Geschenk habe!

Puh… Was soll ich nur schenken, das Kinderzimmer ist doch schon so voll.

Meine Freundin und ich schlürfen nochmal am Eiskaffee und fangen an Geschenkideen zu sammeln.

Gar nicht so leicht, denn als kleine Schwester hat sie bereits so viel und spielt eh am liebsten mit anderen Kindern. Oder mit dem, was die Schwester gerade hat, hihi.

Wir sehen unseren Kindern beim Lachen und Rennen zu, dabei grübeln wir weiter.

Meine Freundin hat eine Idee: “Vielleicht etwas, das sie noch nicht von ihrer großen Schwester hat? So ein TipToi-Ding vielleicht?”.

Könnte das die zündende Idee sein?

“Nee, in unserem Haushalt gibt es schon genug Elektronik”, sag ich. “Vielleicht eher etwas wirklich Schönes? Kein großer Gegenstand, der im Weg rumsteht oder das nächste Spiel, das im Schrank verstaubt. Sondern etwas, womit sie auch WIRKLICH spielt?”

Zack! Die Kinder streiten um ein Bobbycar. Ein Spielzeug, das seit Monaten nicht beachtet wurde und genau in dieser Sekunden zum heiligen Gral geworden ist.

Okay, jetzt habe ich immer noch kein Geschenk.

Abends im Bett denke ich immer noch darüber nach und durchforste Social Media auf der Suche nach Anregungen.

Dabei stoße ich auf einen australischen Papa. Der stand wohl vor einem ähnlichen Problem und hat seinem Sohn ein großartiges Geschenk gemacht.

Jetzt kommt’s:

Aus Liebe zu seinem Sohn wollte er ein (noch) besserer Papa sein und hat deswegen für einen Monat auf Alkohol, Zucker und Junkfood verzichtet. 

Nach dem Monat des Entzuges ging es ihm körperlich und geistig großartig und er war ein geduldigerer und liebevollerer Vater für seinen kleinen Sohnemann. 

Damit hat er dem Kleinen das wohl größte Geschenk gemacht, dass ein Elternteil machen kann.

Perfekt, nehm ich. 🙂

Eine (noch) bessere Mama zu sein, das klingt doch gut und ist genau das, wonach ich gesucht habe. Denn noch ein weiteres Spielzeug fühlt sich nicht wie die Lösung an.

Also los ging’s.

Ich habe mich mächtig ins Zeug gelegt unseren bio und zuckerfrei Ernährungs-Standard zu perfektionieren.

Puh… Schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, das ist ganz schön anstrengend. Es hat viel Zeit gekostet einzukaufen, zuzubereiten, zu recherchieren und natürlich zu kochen. 

Darum machen wir es kurz: das hat nicht dauerhaft geklappt, noch nicht einmal bis zum Geburtstag. 

Es war so aufwändig, dass es zu Stress und zu Anspannung zwischen mir und meinen Kindern geführt hat. Schade, das war genau der gegenteilige Effekt.

Als ich wieder mit meiner Freundin auf dem Spielplatz sitze und ihr davon erzähle, fand sie die Idee an sich eigentlich ganz gut.

“Bloß, was haben denn Deine Kinder von Dir, wenn Du den ganzen Tag in der Küche stehst und Haferflocken pürierst?!”.

Ich wollte gerade zu einer Rede über Ernährung ausholen, als ich die Schultern fallen ließ und dachte: “Ja stimmt, das war nicht die Lösung…”.

Ich schaue meiner Tochter zu wie sie kopfüber die Rutsche runterrutscht und ihre kleine Freundin sie “auffängt”.
Ohje. 😀

“Okay, was kann ich ihr denn dann schenken?” – Schließlich rückt der Geburtstag immer näher.

“Hm?” – Meine Freundin schaut vom Handy auf. Sie hat ihrem Mann gerade geschrieben, dass er heute diesmal bitte an den Einkauf denken soll.

Da ist es mir wie Pixel von den Augen gefallen: Ich brauche weniger Bildschirme zwischen meinen Kindern und mir.

Ich betreue meine Kinder selbst Zuhause – der moderne Begriff lautet wohl “kindergartenfrei – zumindest im Moment noch. Das bedeutet, dass ich ziemlich viel unter einen Hut bringen muss. 

Wenn wir also nicht gerade unterwegs sind, einen Ausflug machen oder Freunde treffen, dann binde ich sie in meinen Alltag mit ein. Sie kommen mit einkaufen, unterhalten mich beim Haushalt machen und helfen ganz niedlich beim Kochen.

Doch neben dem Haushalt und den Familien-Aufgaben gibt es auch noch meinen Blog “My Maisie”, um den ich mich ebenfalls voller Herzblut kümmere. 

Daher sieht unser Alltag oftmals so aus, dass ich beim Aufräumen einen Anruf erledige, E-Mails diktiere oder einen Moment, in dem meine Töchter friedlich spielen, zum Arbeiten nutze. Bei der Einschlafbegleitung wird nochmal ins Handy geschaut – quasi Freizeit – und unterwegs eine Sprachnachricht gehört oder gesprochen. 

Puh, das ist ganz schön viel Zeit an Bildschirmen…  vor allem am Handy.

Darum, meine liebe Tochter, schenke ich Dir zum Geburtstag und hoffentlich für den Rest Deines Lebens, mehr meiner VOLLEN Aufmerksamkeit!

Und wie sieht das aus?

Ganz einfach mehr Achtsamkeit im Alltag und weniger Ablenkung durch die kleine zeitfressende Maschine, die ständig nach meiner Aufmerksamkeit summt.

Leichter gesagt als abgeschaltet.

Das erste Mal neben meiner einschlafenden Tochter zu liegen und nicht durch Instagram zu scrollen war echt ungewohnt. Die erste Minute hat sich “kaum aushaltbar” angefühlt. Es hat mir sprichwörtlich in den Fingern gejuckt mein Handy zu zücken. 🙂

Der Trick ist, diesen Moment kurz auszuhalten. Nach wenigen Minuten verblasst der Drang nach “nochmal eben schauen” wie ein Echo in den Bergen.

Überhaupt war es am Anfang komisch einfach nur mit den Mädels im Kinderzimmer zu sitzen und ihnen beim Turmbauen die Steine anzureichen und sonst nichts zu tun. Keine mentalen To-Do-Listen, kein Aufspringen à la: “Mir ist gerade was eingefallen, ich komm gleich wieder”.

Und weil es mir nicht gleich leicht gefallen ist, habe ich mir ein paar Werkzeuge überlegt. 

Die sollen mir dabei helfen zu entscheiden, ob ich ungeniert “busy” sein kann oder es mal wieder an der Zeit ist das Handy wegzupacken.

Und so sehen meine Werkzeuge gegen die Aufmerksamkeitsfresser aus:

  • Eine striktere Trennung von “Arbeitszeit” und “Kinderzeit”. Das heißt vormittags werden Sachen erledigt und jede freie Minute fürs “Business” genutzt und nachmittags wird das Handy liegen gelassen, auch, wenn die Mädels spielen. Ausnahmen bestätigen die Regel. 🙂
  • Das Handy im Nebenraum liegen lassen, hilft ungemein, sich nachmittags leichter an die “Kinderzeit” zu halten. 
  • Gemeinsame Aktivitäten wie Kochen, Gartenarbeit zelebrieren und dabei mehr auf die Bedürfnisse meiner Tochter eingehen. Sie möchte 10 Minuten lang die eine Karotte schälen? Fein, dann ist das so. Ich mache unsere Lieblings-Musik an und freue mich, dass sie so gern hilft und dabei ist.
  • Genug Tobe- und Erzählzeit: Habe ich heute schon die ungezähmte Wildkatze losgelassen? Die, die meine Töchter jagt bis sie glucksen und dann kitzelt und letztendlich schmust?

Und hatte meine Tochter die Gelegenheit alles zu erzählen, was sie bewegt? Und ich nicke nicht nur während meine Augen versuchen sich von einer wichtigen E-Mail zu lösen, sondern ich höre ihr aufmerksam zu.

Mir fallen noch so viel mehr Sachen ein, die ich noch machen könnte, um meinen Töchtern mehr Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken.

Doch, dann würde ich mich wieder übernehmen, wie bei dem Ernährungs-Thema und die Vorteile würden sich umkehren.

Um das zu verhindern und den Spaß daran beizubehalten, haben wir nicht alle Punkte von 0 auf 100 umgesetzt.

Denn, schon die Umsetzung einer dieser Punkte wirkt wie Unkrautbeseitiger und lässt uns aufblühen. Unsere gemeinsame Zeit ist zu einem schönen Garten geworden mit vielen Pflanzen und Schmetterlingen. Der möchte aber natürlich weiterhin gepflegt werden!

Wenn ein kleines schlechtes Gewissen an Dir knabbert wie ein Kartoffelkäfer an der Pflanze und Du denkst: “Sehen meine Kinder mich nur am Handy?”, dann kann ich Dir empfehlen EINEN einzigen der genannten Impulse umzusetzen: 

Also, geh jetzt zu Deinem Handy und häng es ans Ladekabel.

Du wirst staunen, wie befreiend es ist, kein Summen und Brummen aus der kleinen Maschine zu hören.

Mal ehrlich: Geht es Dir auch so, dass Du das Gefühl hast zu viel am Handy zu sein?

Wenn nicht, achtest Du bewusst darauf oder ist das für Dich selbstverständlich?

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Maria schreibt auf “My Maisie” über die vielen Facetten des Mama-Seins. Immer mit einer Portion Humor und einem goldenen Gedanken. Hier zeigt sie, wie sie gemeinsam mit ihrer 3-Jährigen Tochter Kinderzeichnungen in schöne Karten verwandelt.

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Danke liebe Maria!

Und was ist mit euch? Was wäre eigentlich das größte Geschenk für eure Kinder?

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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