Ein Brief an befreundete Paare, die in Trennungen und Scheidungen sind


Aus mehrfach gegebenem Anlass im Freundeskreis:

Ihr Lieben, die ihr euch entliebt habt!

Die Frage, wie es euch geht, erübrigt sich. Wir wissen alle, es geht euch nicht gut. Es geht geht euch schlimm und schlimmer. Egal, ob ihr auf der verlassenen Seite seid, oder auf der anderen, die sich zu einem neuen Leben aufmacht, es geht euch allen nicht gut. Es tut euch weh, ihr habt Angst vor Reaktionen des einst geliebten Menschen und alles fühlt sich an, wie auf einer mega Achterbahn für die ihr nicht wirklich die Tickets gekauft habt. Der Wind kommt von vorn, im Magen ist’s flau, und euch ist oft zum Kotzen.

Und irgendwo mittendrin sind die Kinder. Ob sie es schon wissen oder nicht, was mit Mama und Papa passiert, ihre Existenz in eurem Leben macht die Sache nicht einfacher!

Wirklich nicht?

Ich meine doch..

Es gibt einen Weg, ihretwegen die ganze schlimme, nervenzehrende, schmerzhafte und hässliche Trennung einfacher zu machen:

Eure Kinder wirklich an erster Stelle zu stellen.

Ich schlauschwätze nicht nur, ich bin da durch. Lang ist es her, meine Tochter war zwei Jahre alt, als ihr Vater und ich uns getrennt haben. Wir waren jung und hatten wenig Besitz, das hat schon mal geholfen. Aber der wesentliche Punkt war: Wir haben uns versprochen, dass egal was bei uns abläuft, das Wohl unseres Kindes am allerwichtigsten ist. So richtig mit Handschlag und Blick in die Augen. Jedes Mal, wenn wir Luft holten, eine Beschuldigung, eine Frustration, einen Anspruch auszusprechen, haben wir uns daran erinnert. Und danach gehandelt. Wir wollten ihr nicht schaden. Wir wollten für sie da sein und ihr das Gefühl geben, dass sie von uns beiden geliebt wird. Dass sie keine Schuld hat. Dass sie Situation nicht gut ist, aber wir das Beste daraus machen. Das ist jetzt über 20 Jahre her, die Bilanz ist positiv. Nicht alles war konfliktfrei, nicht immer waren wir uns in jeder Entscheidung einig. Aber wir blieben und einig, dass unsere Abmachung steht. Wir haben danach gelebt und haben unserem Kind gegönnt und ermöglicht, vom anderen mit vollem ungetrübten Herzen geliebt zu werden. Und ihn zu lieben – ohne sich Schlechtes und Anschuldigendes über ihn anhören zu müssen.

Wir haben unserer Tochter gegönnt, eine schöne Zeit zu haben – nicht nur mit dem anderen Elternteil, sondern auch mit seinem neuen Partnern, seinem Freundeskreis, seiner Familie. Wir haben Absprachen getroffen – und wir haben uns arrangiert. Mein Ex, seine Eltern, seine Frau und das neue Geschwisterkind liebten Weihnachten? Meine Tochter durfte Teil davon sein. Ich hatte dann einen neuen Freund und wir haben Fernreisen in den Tropen alleine genossen – dafür zu anderen Jahreszeit meine Tochter zum Segeln oder Strandurlaub mitgenommen. Wir haben uns arrangiert.

Ich hatte auch harte Momente.

Meistens haben wir uns mit unserer Tochter gut eingeteilt, eine ganze Zeit lang war ich aber Wochentagsmama und mein Ex-Mann hatte sie am Wochenende. Es hat mich frustriert, dass ich nur noch für „Hast-du-dich-endlich-angezogen-hast-du-deinen-Kakao-getrunken-mach-endlich-wir-kommen-zu-spät“ zuständig war, während er sie schönen entspannten Wochenenden mit ihr hatte. Ich habe mir dann gedacht: Gönne es ihr. Ich habe es ihr gegönnt. Und kinderfreie Wochenenden genossen. Wisst ihr eigentlich wie cool langes Ausschlafen ist?

Ihr Lieben, die ihr euch gerade weh tut und streitet: Es geht. Packt eure erwachsenen Verletzungen, Rachegefühle, Frustration beiseite und liebt einfach nur eure Kinder.

Wie bitte? Wenn man sie wirklich lieben würde, würde man sich nicht trennen? Man würde es aushalten bis sie aus dem Haus sind? Sehe ich nicht als nötig an. Eine Beziehung zu führen, die trotz allen Versuchen nicht funktioniert, finde ich nicht erstrebenswert.Mir sitzt gerade eine weise, starke 68järhige Frau gegenüber und sagt: „Es gibt Garantien nur für Kühlschränke, Waschmaschinen und sonstige Geräte – und das auch nur für zwei Jahre. Für die Liebesbeziehungen keine.“ Es ist meiner Meinung nach auch eine zu große Belastung, der Kinder wegen zusammen zu bleiben, wenn die Liebe nicht mehr reicht. Irgendwann kommt das als Boomerang zurück, und sie werden es spüren, dass sie eurem Glück im Weg standen. Setzt euch frei – aber liebt sie, und gönnt es ihnen, vom anderen Elternteil so geliebt zu werden, wie ihr beide das vorhattet, als ihr sie in die Welt gesetzt habt.

Wollte ich mal los werden, ihr Lieben. Denkt darüber nach. Als gute Freude können wir euch auch dabei unterstützen, anstatt Partei zu ergreifen und unser auf „eure Seite“ zu schlagen. Ich bin auf jeden Fall, egal wer sich im Freundeskreis trennt, auf der Seite der Kinder. Sie brauchen euch beide.

Reißt euch zusammen… nein, reißt euch anständig auseinander und zieht weiter zusammen an einem Strang: Dass es euren Kindern gut geht.

Sie werden euch danken – später. Wenn sie sich zu zuversichtlichen und liebesfähigen Menschen entwickelt haben werden.

Eure Béa

p.S. Mit diesem Beitrag habe ich den Platz 2 beim Elternbloggeraward von Ernsting’s Family gewonnen!

 

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Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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49 Kommentare

Bettina
Antworten 20. Juni 2015

Wenn das so einfach wäre mit dem ex (stievater) Guten Kontakt zu halten der auf meine große Tochter gestanden hat und ihr ein dildo gekauft und um sie damit zu beglücken und mit ihr ins wellnesshotel wollte oder immer durch Schlüsselloch im Bad oder Zimmer geschaut hat um ihren nackten Körper zu sehen. Ich hasse diesen Menschen und es würde mich anwiedern mit ihn so Tisch zu sitzen. Wir haben eine gemeinsame Tochter 7 wo ich nun angst habe das er auch auf sie steht und seine sexueller gelüste an ihr Auslassen tut auch wenn gedanklich wenn die älter ist. Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung... den Kindern zu liebe bei normaler Trennung bei entlieben zusammen zu halten.

    beabeste
    Antworten 20. Juni 2015

    Liebe Bettina, das ist ein schlimmer Sonderfall und da zählt es nur noch, das Kind zu beschützen! In so einem Fall ist alles, was ich hier geschrieben habe, nicht mehr gültig.

Steffi
Antworten 20. Juni 2015

Liebe Bea,
Du sprichst mir aus dem Herzen.
Ich bin auch in einer Trennung und mein Ex-Mann und ich, wir haben auch von Anfang an gesagt das das Wohl unseres Kindes an erster Stelle kommt.
Egal was zwischen uns ist.
Und ich muss sagen, es klappt bestens.
Danke für diesen Tollen Artikel.

    beabeste
    Antworten 20. Juni 2015

    Danke dir, liebe Steffi, dass du hier schreibst - und euch alles Liebe fürs neue Lebenskonzept. Ja, es kann klappen!

Luna
Antworten 20. Juni 2015

Liebe Beabeste

Genau so haben wir es auch gemacht. Mit Handschlag und einem tiefen Blick in den Augen. Und wir haben es durchgezogen!
Wir verstanden uns vorher schon gut, aber jetzt könnte es nicht besser sein.
Er ist glücklich in einer neuen Beziehung und ich bin es auch. Er hat eine tolle Freundin, meine Tochter liebt sie und umgekehrt. Wir ziehen auch heute noch am gleichen Strang, und wenn ich wirklich die Nerven verliere, dann kann ich jederzeit anrufen und bekomme Unterstützung.
Klar war es nicht einfach, nicht für ihn und auch nicht für mich, aber an 1. Stelle stand und steht unsere Tochter, und das wird immer so bleiben.
Wünsche allen, so verletzt sie auch sind, mit so vielen Emotionen sie sich auch rum schlagen müssen, nicht vergessen die vielen Zweifel die einem Überwältigen, eure Kinder stehen im Vordergrund wie im Mittelpunkt, und sie können nichts dafür.
Denkt wie ein Mensch und nicht egoistisch.
Wünsche allen viel Kraft, Mut und Selbstvertrauen!

    beabeste
    Antworten 20. Juni 2015

    Lieben Dank, dass du das hier so schreibst, Luna! Je mehr wir sind, die das gut leben, desto mehr Hoffnung gibt es für meine Freunde.

Jenny Brooks
Antworten 20. Juni 2015

Das kann ich nur so unterschreiben. Wir haben uns nach 13 Jahren getrennt und haben drei gemeinsame Kinder. Mein Ex-Mann ist wieder nach England zurück. Er hat nur ein paar wenige persönliche Dinge mitgenommen und mir alles aus dem Haushalt da gelassen, damit es uns an nichts fehlt (und wohlgemerkt ICH habe mich getrennt). Es hat keinerlei Streit gegeben bis heute nicht. Die Kinder dürfen jederzeit skypen. Die Ex-Schwiegereltern sind genauso nett zu mir wie vorher. Er hat mittlerweile eine weitere Tochter, und unsere Jungs mögen sie gern.
Ich habe inzwischen auch einen neuen Freund mit eigenem Sohn. Er akzeptiert meine drei (nicht ganz einfachen) Jungs und kümmert sich liebevoll. Ich mag seinen Sohn sehr und er hat zu seiner Exfrau ein ebenso entspanntes Verhältnis wie ich zu meinem Ex-Mann. Mein Ex-Mann kann sich gut mit meinem neuen Freund und ich verstehen mich gut mit der Ex-Frau meines Freundes. Es ist unglaublich und wir werden oft stirnrunzelnd, verwundert beäugt. Aber es geht wirklich. Wenn man sich selbst etwas zurück nimmt und nicht eifersüchtige oder selbstsüchtige - am besten noch - Rachegefühle in den Vordergrund gelangen lässt, wenn man lieber mal einmal mehr drüber nachdenkt, was jetzt gut ist, speziell auch vor den Kindern, zu sagen und zu tun, dann geht das. Bei uns ist nicht eine Tür zu gegangen, sondern mehrere haben sich geöffnet. Ja, es war schwer, und auch traurig, aber irgendwie fühlt es sich so nicht so sehr an, dass wir was verloren haben. Denn wir haben uns ja noch. Der seltene Fall, dass so aus Liebe doch wieder Freundschaft werden kann. Alle lieben die Kinder, die Kinder fühlen sich nicht verlassen. Alles sind glücklich! Man kann das schaffen!

    beabeste
    Antworten 20. Juni 2015

    Lieben Dank, Jenny, dass du diese Erfahrungen hier teilst! Wunderbar, dass ihr das so schön hinbekommt - alle. Patchwork von der guten Sorte!

Lisa
Antworten 22. Juni 2015

Hi,
meine Eltern ließen sich scheiden, als ich 14 war. Ganz sachlich end-liebt.
Oder sie wurden gescheid?
Meine Schwester war 16, meine Brüder 11 & 5.
Jeder Geburtstag von uns Kids wurde nicht zur Tortur wie bei vielen Freunden! Nein. Meine Eltern haben IMMER ordentlich MITeinander gesprochen.
Die ein oder andere Stichelei war sicherlich mal dabei. Aber wo gibt's das nicht?
Einmal die Woche bei Papa Nachmittags. Und jedes zweite Wochenende. Ferien wie es gepasst hat. Mal die ein oder andere Tour mit einem von uns 4. Wer wollte, konnte auch häufiger zu Papa. Oder bei Mama bleiben.
Später hat einer meiner Brüder bei Papa gewohnt.
Meine Schwester und ich nicht mehr Zuhause. Aber dann sind wir Sonntags alle bei Mama aufgeschlagen.
Weihnachten wird mittlerweile bei meiner Schwester mit allen zusammen gefeiert. Mama, Papa, Stiefmutter, Stiefvater, Omas, Den 3 Sprößlingen und deren Vater - und wir 4 erwachsenen Kids.

Das geht.
Ich finde, meine Eltern haben es genau richtig gemacht!
Danke Mama!
Danke Papa!
Ihr habt das ALLERBESTE aus einer doofen Situation rausgeholt!!

    beabeste
    Antworten 24. Juni 2015

    Lieben Dank, Lisa, dass du das hier teilst. Einen lieben Gruß an deine Eltern, sie haben es wirklich gut gemacht!

Rona
Antworten 5. Juli 2015

Liebe Bea,
ich verstehe die Intention Deines Briefs. Ich bleibe aber hängen an dem "Reißt Euch zusammen". Bei mir entstehen da Schuldgefühle und die will ich eigentlich nicht mehr haben, weil sie in so einer Situation überhaupt nicht weiterhelfen. Ich habe mich zusammengerissen und reiße mich noch zusammen. Aber wenn der andere das nicht tut, hast Du ein Problem. Wenn der andere vordergründig das Kindeswohl aber hintenrum nur sein eigenes Wohl sieht, kannst Du zwar jahrelang kämpfen, dass sich das ändert. Ich habe diesen Kampf aber inzwischen aufgegeben. Jede Trennungssituation ist sehr individuell und die meisten Eltern wissen, was sie ihren Kindern antun und versuchen es gut zu machen. Diese Eltern brauchen diesen Brief nicht wirklich bzw. vielleicht schon, um sich bestätigt zu fühlen. Die anderen Eltern haben sehr schwierige Beziehungs- und Trennungserfahrungen hinter sich. Denen hilft kein Zusammenreißen, sondern ein klarer Schnitt - und das kann auch zum Wohl des Kindes sein. Jeder Elternteil trägt nach einer Trennung selbst die Verantwortung für einen weiteren guten Kontakt zum Kind. Wenn einer dem nicht gerecht wird, kann der andere das nicht wirklich ändern. Er kann nur das Kind auffangen. Diese Elternteile brauchen Unterstützung und Rückhalt und die Bestätigung, dass sie es trotzdem gut machen können.
Liebe Grüße
Rona

Tina
Antworten 20. Oktober 2015

Das unterschreibe ich hundertprozentig. Ich sage immer: Ich muss mit meinem (Ex-)Mann nichts mehr klären, wir sind nur noch Mutter und Vater. Wenn ich noch was mit ihm klären müsste, dann hätten wir auch zusammenbleiben können. Jetzt macht das einfach keinen Sinn mehr, sich mit Paar-Dinge zu belasten. Er ist er und ich bin ich. Und wir sind Mutter und Vater. Aber die Paar-Ebene, die ist komplett weg.

    beabeste
    Antworten 20. Oktober 2015

    Dafür wirst du mit jemanden Neuem eine neue Paarebene finden! Ganz sicher.

Thomas Friedrichs
Antworten 20. Oktober 2015

Auch ich kann dir nur zustimmen. Leider ist dies nicht immer ganz so einfach. Denn dazu gehören bekanntlich immer zwei. Ich kämpfe nun seit mehr als 2 jahren darum, die gemeinsamen Kinder aus der gescheiterten Ehe regelmäßig und gleichberechtigt betreuen zu dürfen. Das zu erreichen hat auf der Eltern-Ebene nicht funktioniert, denn meine Ex-Frau möchte am liebsten das ich die Kinder gar nicht mehr sehe. So setzt sie alle hebel in bewegung die ihr unser "Rechts"system zur verfügung stellt und das sind nicht gerade wenige. Auch dem Gericht scheint das was unsere Kinder sich wünschen schlichtweg egal zu sein, ich bin so ziemlich Chancen los und muss mich vollumfänglich der Willkür meiner Ex-Fra beugen.

Dein Apell an die selbststädigkeit und die eigenverantwortung der Eltern ist richtig und löblich, was aber tun, wenn dies nicht Funktioniert? So wie in sehr vielen Fällen? Hier kann nur ein gleichberechtigtes Familienrecht helfen. Einige EU Staaten leben es bereits vor und dort funktioniert es wirklich gut. Ein 80%iger rückgang an Familienrechtsklagen ist zu verzeichnen gewesen, was laut den behörden kompetenzen frei macht und so zu echten Einzelfallprüfungen führte.

Ich hoffe zwar das sich die Mentalität der Eltern durch dein und auch mein bestreben ändern kann, aber ichhoffe auch, dass der Gesetzgeber dafür sorgt das ein Elternteil nicht mehr von den Ansichten des anderen abhängig ist.

    beabeste
    Antworten 20. Oktober 2015

    Ich habe neulich eine frühere Mitarbeiterin von Phorms getroffen, die inzwischen Kinderanwältin ist. Weißt du, dass es so etwas gibt?

Anja
Antworten 20. Oktober 2015

Liebe Bea, ein wunderbarer Brief! Mein Ex-Mann und ich handeln ebenso Gertrennt lebend, aber dennoch gemeinsam zum Wohl unserer wunderbaren Jungs. Wir haben uns damals von einer Therapeutin helfen lassen - wir haben eine Trennungstherapie gemacht und das war gut. Wenn man die Verletztheit vergeben kann, lebt es sich fast freundschaftlich getrennt! Wir versuchen immer gute Lösungen für die Kinder und uns zu finden, kommunizieren viel und ehrlich miteinander - auch mit den Kindern! Sicher gibt es Reibungspunkte, aber die können auch zum Nachdenken anregen! Mit unseren neuen Partnern verstehen wir uns gut und leben einen kleinen, feinen Patchworktraum! es geht nur gemeinsam - gegeneinander funktioniert mit Kindern nicht!
Ich erfreue mich jeden Tag daran, dass wir alle das so gut hinbekommen haben und es den Kindern so gut geht, sie fröhliche Kinder sind und von uns allen sehr geliebt werden ?

    beabeste
    Antworten 21. Oktober 2015

    Lieben Dank für die Rückmeldung - es ist gut, dass ihr eueren Weg da gefunden habt!

Dodo
Antworten 21. Oktober 2015

Hallo, zu Anfang ein sehr toller Artikel(;

Meine Eltern haben sich vor 4 1/2 Jahren getrennt, jetzt bin ich 22 mein Bruder ist 20! Es war wohl die schlimmste und traurigste Erfahrung in meinem Leben! Es fing damit an das meine Mutter einen anderen Mann kennen gelernt hat und somit meinen Papa verlassen hat! Allerdings erst nach mindestens 3 mal wieder zurück kommen, irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin selbst zu Freundinnen von mir geflüchtet für ein paar Tage! Natürlich passend war es genau in meiner ABI Phase was dementsprechend auch ausgefallen ist. Ich möchte nicht die Schuld alles daran setzen aber meine eltern bzw meine Mutter haben sich verhaltrn wie Teenager!! Inzwischen wohnt sie miz ihrem Freund an der Nordsee in einem Haus, über 500 km von uns entfernt! Wir wohnen noch zu hause mit meinem Papa zusammen!
Es könnte alles so viel leichter sein, nur ist es das leider dchon lange nicht mehr! Wenn ich bald mit meinem Freund zusammen ziehe, wird mein Papa und mein Bruder unser geliebtes Haus wahrscheinlich aufgeben müssen, es ist einfach zu groß, zu viel Arbeit und zu teuer!
Mein Papa ist allerdings si weit ich das beurteilen kann auch wieder glücklich, rr hat eine Freundin, sie unternehmen viel, worüber ich sehr froh bin!!
Es tut gut das mal los zuwerden, denn leider verstehen mich die meisten Freunde nicht(bekomme nur zu hören, "endlich von zu hause ausziehen" was kann ich auf keinen Fall befürwortet)
Danke..

Nadine
Antworten 21. Oktober 2015

Vielen lieben Dank für den tollen Text!
Häufig lesen sich Texte in der medialen Eltern-Community so rosarot-perfekt, so ohne Probleme und wunderbar. - Das finde ich häufig etwas anstrengend. Aber dieser Text hier beweist : man kann auch über ein schwieriges Thema schreiben, ohne dass dabei dicke, schwarze Wolken über den Zeilen hängen, sondern ganz sachlich und frei von der Leber weg. Toll! Richtig klasse! Bitte mehr davon! :)

Claudia
Antworten 16. Juni 2016

Toller Brief, ich kann alles unterschreiben, aber mir fehlt da noch was:
Zum Zusammenreißen und dem Sich-Zurücknehmen gehört noch eine Erklärung, wie das gehen soll. In meinen Augen ist es fast immer so, dass die Mutter in der Familie die Werte festgelegt hatte. Sie sagte, wann die Kinder ins Bett müssen, legte fest, wie gesund gegessen wird. Wenn wir Mamas uns von den Papas trennen, bekommen wir in unserem Schmerz mit: Hoppla, ab jetzt ist der Papa mit dem Kind/den Kindern alleine und ich habe keine Kontrolle mehr darüber, ob es ihnen bei ihm auch gutgeht. Ich weiß ja, dass ich da immer ein Auge drauf haben musste, damit alles so klappte, wie es sein muss. ... Liebe Mamas, die schlechte Nachricht ist: Wir müssen das von nun an loslassen. Wir müssen lernen, den Vätern keine Vorschriften zu machen. Sie sind nicht mehr unsere Partner, also müssen sie sich nichts sagen lassen. Wir können sie um gewisse Dinge bitten, können unser Anliegen erklären, aber wir können keine Ansagen mehr machen, wie früher. Versuchen wir es dennoch, fordern wir Gegendruck und Verweigerung und somit ein schlechtes Klima direkt heraus.
Die gute Nachricht ist: In meinem Bekanntenkreis haben die meisten Papas - nachdem die Mamas sie gelassen haben - einen Reifeprozess durchlebt und wurden zu reflektierten, guten Papas, die sich nicht mehr darauf konzentrieren mussten, sich gegen die Ex durchzusetzen. Sie konnten sich darauf konzentrieren, was das besten für den gemeinsamen Nachwuchs ist.
Seit cool - auch wenn's schwer ist. Beim Papa funktioniert nicht immer alles, aber das tut es bei uns doch auch nicht. Wenn wir einmal Unterstützung oder auch Großzügigkeit vom Ex brauchen, dann sollten wir das selber auch zu geben bereit sein. Sonst wird das nix.

    beabeste
    Antworten 16. Juni 2016

    Ganz wunderbare Ergänzung zu dem Brief, vielen lieben Dank, Claudia! Ja, wir müssen loslassen, und vertrauen.

Mary
Antworten 23. Oktober 2016

Einfach nur Danke ?

Kathrin Manns
Antworten 23. Oktober 2016

Die Realität sieht leider oft anders azs.Für die Kinder einen normalen Umgang zupflegen war auch mein Wunsch.Es müssen aber beide Seite daran arbeiten ansonsten kann das nix werden.ich hab lange zeit für einen positiven Umgang gekämpft.Er wird immer ihr Papa sein,Aber er will wohl kein Vater mehr sein und das tut mir für die Kinder ( 5 & 11) weh. Es interessiert ihn nix mehr was sie betrifft nicht mal als die Große im Krankenhaus War.Und wenn eine Seite nicht will dann ist das gemeinsame zusammen arbeiten für die Kinder aussichtslos.

    beabeste
    Antworten 24. Oktober 2016

    Das ist eine echt traurige Erfahrung, liebe Kathrin! Manches kann man nicht erzwingen - ich wünsche Euch Kraft und Gelassenheit, auch ohne den Papa. Liebe Grüße, Béa

Susanne
Antworten 17. Januar 2017

Wenn es nur so einfach wäre, dafür bedarf es zwei Menschen die die genügende Liebe zum Kind besitzen. Der Vater klagt und bekommt das Sorgerecht denn es sind SEINE Kinder (sein Auto, sein Haus) und benutzt sie als Druckmittel zur Rache an der Frau die ihn zu verlassen wagte. Ich wünschte er hätte die Einsicht die Sie in ihrem Artikel beschreiben. Was bleibt mir als Mutter: der klassische Kreidekreis. Sie zerreißen oder sie leben lassen. Ich entscheide mich für letzteres, aber eine glückliche Kindheit haben sie nicht...

Jonas
Antworten 22. Februar 2018

Guten Tag liebe Mitleser,
vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Eine Scheidung ist in der Tat etwas Trauriges und eine schwierige Situation für alle Betroffenen. Auf folgender Seite kann man sich professionell beraten lassen: https://www.ra-claudia-schuessler.de/familienrecht

Nadine
Antworten 28. Februar 2018

Eine Scheidung ist wirklich etwas trauriges.
Eine Freundin lässt sich derzeit scheiden und hat sich professionellen Rat geholt.

Grüße
Nadine

Daniela Schrader
Antworten 3. Mai 2018

Hallo Bea, nach einem tränenreichen Gespräch mit meiner Tochter 9J.bin ich wieder ins Netz gegangen um zu googeln, obwohl es mich immer aufwühlt und ich denke, vertrau dir selbst und deinem Kind. Ich lebe seit 10 Monaten wieder in Berlin, nachdem ich 4 Jahre mit Kind und Mann in Bayern gelebt habe. Der Vater bleibt in Bayern, ich bin wieder nach Hause gezogen. Meine Tochter vermisst ihren Vater, die Ferien gehören den beiden, wir telefonieren und skypen und haben uns beide vorgenommen, dass das Wohl unseres Kindes im Vordergrund steht. Meine Maus möchte aber unbedingt nach Bayern zurück, sie sagt, du kannst mich nicht zwingen, bei dir zu bleiben... Ich möchte in Berlin bleiben, sie ist hier geboren und lebte bis zum 5.Lebensjahr in Berlin. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll. In Bayern war ich unglücklich, jetzt ist es mein Kind. Sollte ich für das Wohl meines Kindes zurück gehen?

    Béa Beste
    Antworten 4. Mai 2018

    Oh das ist eine echt schwierige Frage... kannst du nicht eventuell mehr Ferienzeit in Bayern für sie irgendwie organisieren? Erstmal über den Sommer, Zeit gewinnen, und dann sehen wir es sich alles entwickelt?
    Liebe Grüße, Béa

Lisa
Antworten 4. Mai 2018

Es freut mich sehr, dass es mit dieser Einstellung euch so gut geht. Ich möchte nicht nur die stressigen Momente mit meinem Kind sondern auch die intensiven tollen Erlebnisse mit meinem Kind erleben. Und dabei denke ich auch an mein Kind. Demnach sehe ich das so, dass auch das Kind die schönen Erlebnisse mit der Mutter braucht...
Ich denke das hat nichts mit Rache-Gefühlen sondern mit Fairness zutun. Bei der Mutter muss das Kind immer funktionieren und beim Papa ist grenzenlose Freiheit und der Spaßfaktor hochgeschrieben. Bei dem es keinerlei Regeln gibt. Ich glaube nicht, dass man seinem Kind damit so einen großen Gefallen tut.

Julius
Antworten 14. Juni 2018

Ein sehr schöner Artikel bzgl. der Berücksichtigung des Kindes. Meine Frau und ich leben uns auch immer mehr auseinander, versuchen aber dennoch, wie Sie sagen für unsere Tochter da zu sein. Wir leben nicht mehr zusammen und wir machen das wie Sie, ein Wochenende passe ich auf, das andere die Mutter. Wir haben versucht unsere Streitigkeiten beiseite zulegen und wieder zusammen zu kommen, des Kindes wegen. Jedoch klappt es nicht, wir wollen die Scheidung und werden uns daher an einen Fachanwalt für Familienrecht wenden.

Jonas
Antworten 7. September 2018

Vielen Dank für diesen informativen Beitrag. Ich wünsche es natürlichen keinem, aber eine Scheidung ist eine allgegenwärtige Sache in der heutigen Zeit. Es lassen sich viele Menschen scheiden, aber möglicherweise könnte man mit solch einem Brief die Menschen zum Nachdenken anregen. Wenn dies alles nicht hilft, so sollte man einen Fachanwalt für Familienrecht kontaktieren und sich über die nächsten Schritte beraten lassen: https://www.kanzlei-rademacher.net/de/kontakt/luedinghausen-ascheberg/

Sven Bucher
Antworten 24. Oktober 2019

Schwer wird es, wenn zusätzlich zum Kind auch noch um Besitz gestritten wird und das Kind dies mitkriegt und ertragen muss/darf. Man stellt das Kind immer vor die eigenen Bedürfnisse, vergisst aber ab und zu dies auch zu berücksichtigen, wenn man in Scheidungsangelegenheiten etwas lauter bei der Kommunikation wird. Wie Sie bereits empfehlen, sollte man seine eigenen Gefühle zum Wohl des Kindes hintenanstellen. Dies liegt in der Verantwortung als Elternteil. Vielen Dank für Ihren offenen Brief.

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