Nur noch digitale Fotos auf der Festplatte? – Warum ich klassische Fotobücher nach wie vor toll finde
Wir alle machen Unmengen an Fotos. Aber die wenigsten landen in einem Fotoalbum. Ich habe mir Gedanken gemacht und möchte hier gerne mit euch teilen, warum ich handfeste Fotobücher nach wie vor toll finde.
Da ich während der Quarantäne Zeit bei meiner Mutter lebe und mich irgendwie beschäftigen muss, habe ich mir die Zeit genommen, und in unseren alten Fotoalben gestöbert. Zuerst habe ich mir alte Kinderfotos von meiner Schwester und mir angesehen, dann habe ich tiefer gewühlt und die gemeinsamen Fotos von meiner Mutter und meinem Vater ausgegraben. Zum Schluss habe ich mir die Kinderfotos meiner Eltern angesehen. Es war spannend zu beobachten, wie sich die Bildqualität und die Posen mit all den Jahren verändert haben.
Während ich also nostalgisch vor mich hinschaute, fiel mir auf, dass wir fast gar keine aktuellen Bilder mehr hatten. Die letzten analogen waren fast 10 Jahre alt! Denn heute ist alles nur noch digital. Unsere Urlaubs-und Weihnachtsfotos existieren bloß auf dem Bildschirm.
Früher waren Fotos noch etwas Besonderes.
Wir warfen uns extra in Pose, zogen uns was Schönes an und grinsten in die Kamera. Anschließend wanderte der Film zum Entwickeln in die Drogerie und wurde eine Woche später wieder abgeholt. Die Vorfreude war gigantisch. Nach Wochen würde ich endlich die Fotos aus dem Urlaub sehen. Und meine Eltern würden sehen, wie ich eine Grimasse zog. Und ich würde sehen, wie meine Eltern eine Grimasse zogen. Das Entwickeln der Bilder war das reinste Vergnügen. Und die Fotos selbst landeten allesamt beschriftet im Fotobuch.
Heute sind Fotos nichts Besonderes mehr.
Seit jedes Smartphone eine akzeptable Kamera hat, werden Kameras selbst gar nicht mehr benötigt. Mit einem schnellen Klick hat man einen Schnappschuss gemacht und automatisch in sein digitales Fotoalbum eingespeichert. Handykameras haben den Vorteil, dass man sich dumm und dämlich knipsen kann, bis man eins hat, das einem gefällt. Aber sie haben auch den Nachteil, das der Zauber der Überraschung verschwindet. Kein Warten mehr auf die Fotos, aber auch keine Vorfreude.
Noch dazu fotografieren wir so viel wie noch nie. Manchmal mache ich an einem einzelnen Tag fünfzig Bilder. Ich will unbedingt den Sonnenaufgang einfangen. Und den Sonnenuntergang. Und den Halbmond, der durch mein Zimmer scheint. Manchmal antworte ich auf eine Textnachricht sogar bloß mit einem Foto, in dem man meine frisch lackierten Nägel, mein Essen oder meinen Laptop auf dem Schoß sieht. Ich mache Fotos um Fotos – eins unnötiger als der andere.
Ich drucke keine Fotos mehr aus.
Seit Jahren habe ich keine Bilder mehr entwickelt. Obwohl es so leicht ist, die Fotos von meinem Handy ausdrucken zu lassen, mache ich mir nicht die „Mühe“. Die Fotos landen in meinem digitalen Album und verstauben. Viele sind sogar verloren gegangen – wenn mein Handy mal wieder gesponnen hat und die Cloud sie nicht gespeichert hat. Dann waren die Fotos für immer weg.
Warum erwecken wir den Trend nicht wieder zum Leben?
Ich weiß, dass das heute nicht mehr „in“ ist, aber eigentlich sind solche Fotobücher doch was Tolles, der? Sie lassen uns in vergangene Zeiten eintauchen und sind zugleich auch eine Gedächtnisstütze, um sich an Gesichter und Momente zu erinnern. Außerdem fallen mir beim Anschauen von Fotos immer viele alte Geschichten ein. Ich finde Fotobücher toll.
Deshalb habe ich mir in den Kopf gesetzt, nach der Isolation ein paar Fotobücher zu erstellen. Vielleicht ordne ich sie nach Jahren oder sogar nach Veranstaltung – mein New York City Album platzt nämlich voll genialer Fotos (Eigenlob stinkt nicht :P)
Fotos sind viel zu schön, um nur bei Instagram zu landen oder in den Tiefen der Cloud zu versinken.
Gibt es jemanden, den ich motivieren konnte? Oder gibt es bereits einige, die nach wie vor fleißig Fotobücher erstellen?
Liebe Grüße
Mounia
- 04. Apr 2020
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