Was ist trockenes und sekundäres Ertrinken? Diese Info kann Leben retten


Der Sommer ist die schönste Zeit, für einen Besuch im Freibad, Meer und Pool, doch was, wenn was Ungutes passiert?

Der tollste Badetag mit Kindern kann mitunter in einer Katastrophe enden. Ertrinken ist die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache im Alter zwischen null und fünf Jahren.

Über die Anzeichen von Ertrinken und dass es nicht so aussieht, wie im Film, hat Béa schon in dem Beitrag „Ertrinken sieht nicht aus wie Ertrinken“ aufmerksam gemacht, welcher über 570.000 Menschen (!!!) erreicht hat!

Es gibt noch 2 weitere Arten von Ertrinken, über die alle informiert sein sollten – wobei die Begriffe inzwischen umstritten sind:

<< Anfang der 2000er Jahre hat die WHO auch das Ertrinken nach diesem Prinzip klar definiert: Es werden das tödliche und das nicht-tödliche Ertrinken unterschieden. Alle anderen Begriffe – darunter beispielsweise das „Trockene Ertrinken“ und auch das „Sekundäre Ertrinken“ – sollen vermieden werden, um eine Vereinheitlichung herstellen zu können, und weil sich diese nicht zweifelsfrei klassifizieren lassen.>>

Wir nutzen sie dennoch weiter, weil wir keine Mediziner sind und für Eltern finden wie sie einfach so zu merken und auf der Hut zu sein!

Trockenes Ertrinken ist Ertrinken, ohne Wasser in der Lunge – Nur wie ist das möglich?

Dafür reichen wenige Zentimeter hohes Wasser im Planschbecken aus. Stürzt ein Baby oder Kleinkind mit dem Gesicht ins kalte Wasser, wird ein schockartiger Reflex ausgelöst, wobei sich die Stimmritze krampfartig verschließt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Dadurch ist allerdings auch die Atmung blockiert, durch die Schockreaktion ist das Kleinkind bewegungsunfähig und erstickt, ohne, dass Wasser in die Lungen gelangt.

Sind die Eltern abgelenkt oder haben das Kind mal einen Moment allein gelassen, kann das zur Folge haben, dass das Kind keine Luft mehr bekommt, also „still und trocken ertrinkt“.

„Sekundäres Ertrinken“

Im Gegensatz zum trockenen Ertrinken gelangt beim „sekundären Ertrinken“ Wasser in die Lunge des Kindes. Hierbei reicht es eine geringe Menge Wasser zu verschlucken, z.B. wenn es sich erschreckt hat, der Sprung vom Beckenrand nicht so klappte oder wenn es fast ertrunken wäre. Das abgelagerte Wasser in der Lunge führt durch Entzündungsreaktionen und Ödeme in der Lunge zu Störungen des Gasaustauschs, es kommt ohne Behandlung zu immer größerem Sauerstoffmangel und das Kind erstickt. Je kleiner das Kind, desto weniger Wasser reicht aus.

Symptome für „Sekundäres Ertrinken“: 

– Kind fängt nach einem Vorfall im Wasser auch nach einer beschwerdefreien Phase wieder an stark zu husten

– Es atmet ungewöhnlich schnell und flach

– Angelaufene Lippen und blasse Haut

 – Schmerzen im Brustkorb

– Übergeben

– Kind ist im frühen Stadium unruhig und gereizt

– Extreme Müdigkeit (Ein Zeichen dafür, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird)

Solltet ihr eines oder mehrere der genannten Symptome bei eurem Kind entdecken, beobachte es genau. Verschlechtert sich sein Zustand oder hält er an, ruft den Notarzt oder fahrt in ein Krankenhaus.

Auch hier gilt: Lieber einmal zu oft den Arzt konsultieren, als einmal zu wenig.

Habt alle ganz viel Spaß am Strand und im Pool!

Liebe Grüße,

Katrin

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Update (von Béa):

Wir haben beim Entstehen dieses Beitrags einige Quellen zur Hilfe genommen, z.B.:

https://www.krankenkassenzentrale.de/magazin/eine-tueckische-gefahr-fuer-kinder-sekundaeres-und-trockenes-ertrinken-5877#

https://www.stern.de/gesundheit/sekundaeres-ertrinken–was-eltern-ueber-das-phaenomen-wissen-muessen-7491192.html

https://www.healthline.com/health/dry-drowning#prevention

https://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/BAGEH/VortragTh_ner.pdf

https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2015/07/kinder-ertrinken-lautlos-ueber-primaeres-und-sekundaeres-ertrinken.html

Es gibt inzwischen aber auch andere Beiträge, die die beiden Phänomene als „Mythos“ abstempeln. Oder die die Begriffe „trockenes“ bzw. „sekundäres Ertrinken“ als nicht medizinisch korrekt monieren, z.B.:

https://www.medicalnewstoday.com/articles/323520.php

https://www.kidnurse.org/dry-drowning/

https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/mythos-sekundaeres-ertrinken-102.html

Aber auch keines dieser Beiträge, die das Thema in Frage stellen, bezweifeln, dass wenn Eltern das Gefühl haben, dass es ihrem Kind nach einem Badetag – oder gar Unfall – nicht gut geht, man die Sache auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Liebe Grüße,

Béa

Katrin Mitrach Kimoka
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2 Kommentare

Janes
Antworten 26. Juni 2019

Du verweist auf keine einzige Quelle in deinem Artikel. Dein Artikel macht Eltern nur unnötig Angst. Fachleute widersprechen deinem Artikel.https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/mythos-sekundaeres-ertrinken-102.html Geht es hier nur um Klickzahlen auf Kosten der Ängste der Eltern?

    Béa Beste
    Antworten 26. Juni 2019

    Hallo Janes, Danke für den Link und die Anregung, ich werde noch einen Pasus mit einigen Links und einer kritischen Betrachtung hinzufügen.
    Zur deiner Frage hier die Gegenfrage: Was sind denn genau die Kosten der Ängste der Eltern? Einmal mehr zum Arzt, wenn tatsächlich das Kind ein Badeunfall hatte und nun hustet und Überlkeitsanzeichen hat? Es ordentlich checken lassen? Wenn ein einzelnes Kind stirbt, weil es einem Elternteil zu peinlich war, als Angsthase abgestempelt zu werden... lassen sich diese Kosten beziffern? Grüße von Béa

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