Wie vermittelt man Kindern den richtigen Umgang mit „Lästern“?
Lästereien sind in unserer Welt allgegenwärtig. In der Schule, am Arbeitsplatz, unter Freunden, in der Familie. Die Menschen lieben Klatsch und erst recht Tratsch. Aber wie ist es bei Kindern? Was halten wir davon, wenn Kinder mit dem Lästereien konfrontiert werden?
Wir haben mithilfe der Community mal zusammengetragen, wie man Kindern den richtigen Umgang mit „Lästern“ vermitteln kann:
Was ist überhaupt „Lästern“?
Hand aufs Herz: Wir alle haben schon mal schlecht über jemand anderen geredet. Das ist ein Teil der menschlichen Kommunikation. Aber ist das schon der Inbegriff von „Lästern“?
Gilt es als Lästern, wenn ich mich bei einer Freundin über meinen gemeinen Chef auslasse, der mir ständig die Spätschichten rein drückt? Oder lästere ich erst dann, wenn ich über seine blöden Schuhe herziehe?
Der Duden definiert Lästern als abwertende, kritische oder abfällige Kommentare. Für mich war Lästern immer etwas, das man hinter den Rücken eines anderen tut. Negative Bemerkungen, ohne dass die andere Person es mitbekommt. Ich sehe außerdem einen gigantischen Unterschied darin, boshaft zu werden, oder sich ein wenig zu amüsieren.
Lästern bei Kindern untersagen?
In der Kindererziehung versuchen wir natürlich besonders darauf zu achten, Kindern einen freundlichen Umgang miteinander beizubringen. Schließlich erlebt man die ersten Erfahrungen des Lästerns bereits im Kindergarten. Niemand will, dass sein Kind zum Opfer von Lästereien wird, genau wie niemand es gut heißt, dass das eigene Kind Lästereien verbreitet.
Aber was ist die Alternative? Das schlechte Reden über andere vollkommen untersagen? Ihnen zu zeigen, dass man in jedem Fall aufrichtig sein MUSS? Leuten alles ins Gesicht sagen?
Ist Ehrlichkeit immer das Beste?
Auf Facebook haben wir diesen Twitterpost von Die Mim mit euch geteilt. Er besagt, dass man nicht die Dinge sagen sollte, die man nicht auch der Person ins Gesicht sagen würde. Aber ist das wirklich die beste Lösung?
Es gibt einen Unterschied zwischen Ehrlichkeit und Taktgefühl!
Die Wahrheit tut manchmal weh, das wissen wir alle. Daher spielt oft der Ton die Musik.
„Ich finde, dass heutzutage viele Leute den Slogan ‚Ich sage, was ich denke‘ nutzen, um sich wie die Axt im Walde zu verhalten. Daher bin ich auch eher der Meinung, dass man zwar immer eine eigene Meinung haben, diese aber nur so kundtun sollte, wie es auch angebracht ist. Außerdem vertragen es viele Leute gar nicht, wenn man ihnen ‚etwas ins Gesicht sagt‘.“, so Theresa Hach.
Im Anschluss dazu gefiel mir sehr die Weisheit von Susanne Kettler: „Ich denke alles, was ich sage. Aber ich sage längst nicht alles, was ich denke.“
In diesem Punkt könnte man versuchen, Kinder darauf zu sensibilisieren, das Gedachte in sozialverträgliche Worte zu verpacken.
Lästern ist manchmal notwenig!
Ich glaube, dass ein bisschen Lästern manchmal sehr wichtig ist, um seinen Emotionen frei Luft zu machen. Zu viel negativen Ballast sollte man schließlich auch nicht alleine tragen. Ich schließe ich mich hierbei Anna-Maria Preetz‘ Worten an: „Jeder von uns muss mal Frust ablassen, das ist normal und auch gesund, immerhin kann man nicht jahrelang jeden Ärger in sich hineinfressen. Allerdings finde ich es besser, das nur gegenüber engen Freunden zu tun, denn es muss nicht die ganze Welt mein seelischer Mülleimer sein (und schon gar nicht jemand, der dann die Geschichte weiter spinnt und Halbwahrheiten verbreitet).“
Fest steht, dass ein gigantischer Unterschied darin besteht, über andere herzuziehen oder seinen Groll irgendwo loszuwerden.
Kinder sollten meiner Meinung nach sogar wissen, dass sie den Raum dafür haben dürfen, ihre schlechten Gedanken bei jemand anderem teilen zu dürfen. Dafür sind enge Freunde oder die Eltern schließlich da.
Aber dennoch befürworten wir die Worte von Elisa Ney:
„Meine Oma hat immer gesagt: ‚Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu!’“
Klingt für uns einleuchtend! Wenn wir nicht wollen, dass man über uns lästert, dann sollten wir es vielleicht auch nicht bei anderen tun!
Habt ihr noch weitere Anregungen zum Thema Lästern und Kinder? Dann teilt sie jederzeit gerne mit uns!
Liebe Grüße,
Mounia
- 25. Jun 2018
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