Bitte helft mit: Verbesserung der Berufssituation in der Physiotherapie und den Heilberufen!
Viele von uns haben schon einmal Physiotherapie in Anspruch genommen und wissen, wie schwer es sein kann, einen Therapeuten zu finden. Dabei gibt es gar nicht mal zu wenige Therapeuten. Es sind die Arbeitsbedingungen, die sie ihre Berufe aufgeben lassen.
Vor ein paar Tagen erreichte uns dazu der Brief einer Leserin. Sie trat damit mit einer großen Bitte an uns heran:
Liebes Tollabea Team,
vielleicht habt ihr es schon mitbekommen. Den Heilmittelerbringern in Deutschland geht es schlecht, sehr schlecht. 15.000 Euro Schulgeld und die Verpflichtung zu teuren Fortbildungen. Vollzeitkräfte mit jahrelanger Berufserfahrung verdienen gerade mal 2.000-2.300 Euro brutto im Monat. Das führt zu Altersarmut.
Viele Therapeuten wandern ab in andere Berufe. Nachwuchs gibt es kaum mehr. Für unsere Patienten schaut es noch katastrophaler aus. Wochenlange Wartezeiten auf Behandlungstermine.
Vielleicht könntet ihr auf unsere prekäre Situation aufmerksam machen und unsere Petition unterstützen? Denn vom Baby bis zum 100-jährigen, vom Sozialfall bis zum reichen Menschen haben wir alle dabei. Jeder braucht mal Physiotherapie oder andere Therapeuten.
Ihre große Bitte an uns:
Wir brauchen das Gehör und die Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit. Helft uns bitte dabei, genug Unterschriften zu sammeln mit der Petition „Verbesserung der Berufssituation in der Physiotherapie und den Heilberufen“.
Über den Brief unserer Leserin habe ich mich mit einer befreundeten Physiotherapeutin unterhalten:
Der Beruf des Physiotherapeuten ist tatsächlich einer der am schlechtesten bezahlten.
Dabei gibt es ein überdeutliches Gehaltsgefälle zwischen den angestellten Therapeuten in den tarifgebundenen Klinikkonzernen und denen in privaten Praxen, die einen viel größeren Anteil ausmachen.
Es geht aber nicht nur um Geld, sondern auch um Zeit.
Die Therapeuten müssen einen Großteil ihrer Arbeitszeit dafür aufbringen, sich mit Ärzten, falsch ausgestellten Verordnungen und dem Abrechnungssystem der Krankenkassen auseinanderzusetzen. Zeit, die dem Patienten fehlt.
Wer in der Physiotherapie nicht seine Berufung gefunden hat, wird sich früher oder später anderweitig umsehen.
So wie meine Bekannte, die sich ihr eigenes Standbein aufgebaut hat und nur noch Privatzahler behandelt.
Früher oder später werden wir wahrscheinlich alle einmal die Dienste der Physiotherapie in Anspruch nehmen müssen. Dann werden wir froh sein, wenn wir uns zeitnah in guten Händen wiederfinden.
Wenn sich an der Finanzpolitik der Krankenkassen und dem bürokratischen Aufwand nichts ändert, wird sich die Versorgungssituation aber noch weiter verschlechtern.
Einen Link zu einer Seite, auf der der Physiotherapeut Heiko Schneider öffentlich und mit viel persönlichem Einsatz auf die Situation der Therapeuten aufmerksam macht, hat uns unsere Leserin noch dagelassen.
Vorbeischauen lohnt sich. Dieses Projekt steht in engem Zusammenhang mit der Petition und freut sich über jede Unterstützung.
Wir von Tollabea sind alle keine Physiontherapeuten. Wenn aber mit der Petition zur Verbesserung der Berufssituation in der Physiotherapie etwas bewegen werden kann, haben wir alle was davon. Mit euch haben wir eine starke Community hinter uns. Und mit eurer Unterstützung können wir bestimmt etwas für die Berufssituation der Heilberufe erreichen.
Bitte unterschrieben und teilen, ja?
Liebe Grüße
Eure Doro
Mia
13. November 2018Danke für die guten Informationen zur Krankengymnastik. Unser wirtschaftlich interessiertes Krankenkassensystem treibt auch die hier angesprochenen Probleme vor sich her. Immerhin tut isch bei der Pflege etwas. Es bleibt zu hoffen, das die menschliche Arbeit im Gesundheitssystem wieder mehr geschätzt wird.
Mailin Dautel
28. Februar 2019Ich habe zwei Freunde die Physiotherapeut sind und ihre eigene Praxis haben. Der eine in Deutschland und der andere in seinem Heimatland Kanada. Der Deutsche sagt dass das wirklich ein Hungerbrot ist und der Kanadier verdient extrem gut und lebt ein sehr gutes Leben. Ich finde es so schade dass das hier nicht so Wert geschätzt wird schließlich ist das wirklich eine gute Arbeit.