Brief von Marlene Helene an ihren Papa. Anschrift: Himmel.
Hallo Papa,
es ist Dein erster Todestag und ich frage mich gerade, ob das dann auch gleichzeitig Dein erster
Himmelsgeburtstag ist. Diese Sterbensache ist echt doof, weil sie die Angehörigen so ahnungslos zurücklässt. Ist
es angebracht, zu gratulieren, kann ich irgendwo ein Geschenk hinterlegen? Kannst Du nicht mal da oben anregen,
einen kleinen Leitfaden zu erstellen. Keine geheimen Informationen, nur so ein paar nützliche Tipps für den Alltag
der Hinterbliebenen.
Sprich doch mal mit Gott.
Gibt es Gott eigentlich? Ok, das ist bestimmt eine Geheiminformation. Ich frag nicht mehr. Aber ich stelle es mir grad lustig vor, weil Du ja nie an Gott geglaubt hast:
„Oh, hallo. Es überrascht mich jetzt aber doch, Sie hier zu treffen. Ich bin der Norbert.“
„Ja, so geht es vielen. Ich bin Gott, aber Du kannst mich Steffi nennen. Frühstück gibt’s von 8.00 – 10.00
Uhr und geraucht werden darf nur auf dem Balkon.“
„Wegen des Rauchens, meine Lunge ist irgendwie total kaputt gegangen, kann ich eine neue haben?“
„Rechts herum zur Warenausgabe. Frag nach Günther.“
Entschuldige, ich lache schon wieder über mich selbst. Du kennst das ja.
Jedenfalls werde ich an Deinem Todestag auf Dich anstoßen. Du hättest das Feiern immer dem Trauern
vorgezogen.
Hab weiterhin viel Spaß da oben,
Bussi von Lena.
Deine Marlene
P.S. von Béa. Ich habe das mal ohne Einleitung gebracht, weil dieser Text kein Einleitung braucht. Oder? Wer unsere Kolumnistin Marlene Hellene noch nicht kennt, kann einiges von ihr und mit ihr hier lesen. Oder gleich ihr Ebook kaufen und sich köstlich amüsieren!
(affiliate Link, daher Werbung)
- 18. Sep 2017
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