Von Babysitter im Alltag integrieren und durch Wutausbrüchen „durchgehen“ – Podcast mit Inke Hummel von BindungsTräume
Wer kennt Inke Hummel und ihr wunderbarer Account Hummelfamilie bei Twitter? Kennt ihr eigentlich die BindungsTräume, der Verein für Eltern und Bindungsorientierung?
Wir haben Inke im Ralilly Podcast zu Gast gehabt und hier könnt ihr sie hören.
(Für alle, die allerdings lieber Buchstaben statt Schallwellen haben, sind weiter unten die stärksten Zitate aus dem Podcast weiter unten verewigt… )
So ist Inke zu BindungsTräume gekommen:
Ich habe als erstes nach der Schule Pädagogik studiert und dann ganz fachfremd gearbeitet… relativ bald ein Kind nach dem anderen bekommen, bis ich drei Kinder hatte. Dann habe ich angefangen wirklich im pädagogischen Bereich zu arbeiten. Und das auch ja eigentlich mehrgleisig: Eltern Kind Kursen als selbstständige Beraterin und Familien Begleiterinnen und eben in unserem Verein BindungsTräume wo wir alle ehrenamtlich uns zusammengefunden haben.
…
Da gibt es im Prinzip zwei verschiedene Schienen:
Zum einen gibts unseren Blog, wo verschiedene Vereinsmitglieder schreiben. Am meisten schreiben die Mildie und ich, wir sind beide aus dem Vorstand mit Tanja zusammen und wir schreiben über ganz typische Themen – so etwas wie schlafen oder tragen. … Wie das Leben mit Kindern funktionieren kann – auf Augenhöhe und trotzdem sich selber nicht vergessen. Ich arbeite ganz viel mit Beispielen aus dem Alltag um so grundlegende Züge in der Eltern-Kind-Beziehung zu erklären.
Die andere Schiene ist unser Netzwerk: Wir haben Hebammen, wir haben Stillberater, wir haben Pädagogik Coaches, wir haben Ärzte, wir haben Autoren und Journalisten, Kita Referentinnen… alle möglichen Leute in unserem Netzwerk! Die kann man sich da raussuchen, entweder über einen bestimmten Begriff oder über eine Postleitzahl, um jemanden zu finden, der einem weiterhelfen kann bei einer bestimmten Problematik.
Zum Twitter-Account Hummelfamilie
Ich schreib ganz viel von mir. Ich schreibe, wenn es mir gut geht und wenn es mir schlecht geht. Ich schreib lustige und ernste Dinge von meinen Kindern… auch irgendwas was blöd passiert ist in der Schule oder was ich kritisch sehe oder so.
Wie verpeilt sind Sie auf einer Skala von 0 bis „Ich brülle am Wochende um kurz nach 7 panisch die Familie wach, weil ich denke, es sei Schultag!“?
— Hummelfamilie (@HummelFamilie) April 6, 2019
Es gibt auch mal politische Dinge und es gibt eben ganz viel Achtsamkeit, pädagogische Inhalte…
Wenn Ihr Eure Kinder als böse anseht, ihnen mit Strafen begegnet und Machtkämpfe anzettelt, um zu „gewinnen“, werdet Ihr sie brechen, verführbare Duckmäuser oder kaltherzige Aggressoren erziehen.
Es braucht Bindung, Kooperation, Verständnis, echte Kommunikation…Liebe.
— Hummelfamilie (@HummelFamilie) October 16, 2018
Ich habe das Gefühl, die Leute, die bei mir lesen, wissen, dass ich damit (Bindungsorientierung, Anmk. Béa) ganz normal umgehe und nicht so verbissen bin, dass irgendwas auf eine ganz bestimmte Art und Weise passieren muss!
K2 dichtet: „Menno, was reimt sich auf ‚böse‘?“
Mein Mann grinst.
Ich: „NEIN!!“
K3 begeistert: „Fritteuse!“— Hummelfamilie (@HummelFamilie) November 3, 2018
Was Inke oft in der Familienberatung erlebt:
Das ist nämlich fast in jeder Beratung Thema, dass ja die Partnerschaft leidet… oder dass ein Einzelner von den Elternteilen einfach leidet, weil er keine Zeit und keinen Raum mehr für sich hat… und sich nicht traut das zu äußern oder das irgendwie einzufordern. Und da gucke ich mit den Eltern zusammen an, was man da machen kann. Vielleicht auch in Verbindung mit dem Kind oder mit dem Partner, um so ein bisschen Ressourcen zu haben für den schweren Alltag mit den kleinen Kindern.
Eine Idee die immer ganz gut ankommt und auf die viele selber nicht kommen, ist ein Babysitter in den Alltag zu integrieren. Da denken immer viele: Ja, aber mein kleines Kind, das geht dann nicht mit dem Babysitter irgendwo hin oder das bleibt auch nicht mit dem Babysitter alleine hier bei uns… Das muss man auch gar nicht. Man kann auch ein Babysitter engagieren, der es zu Hause ist und das Kind kann ganz in Ruhe zu seiner Bezugsperson machen. Und man selber ist einfach nebenan, macht eine Tür zu und macht Dinge die man für sich tun möchte. Und wenn das Kind das Elternteil braucht, dann kann er einfach dazukommen. So kann man Babysitter integrieren, ohne dass man erst eine richtige Eingewöhnung machen muss. Und bei ganz vielen klappt das ganz toll dass sie dann einfach mal wirklich ein bisschen abschalten können…
Inke zum Thema Wutausbrüche bei Kindern
Wir müssen verstehen, dass diese Wutanfälle wichtig sind wir können uns nicht einfach weg wünschen! Wir können auch nicht alles tun, um sie zu vermeiden im Alltag! Sondern es ist wichtig, dass wir ganz gelassen in den Tag gehen und wenn da einWutanfall kommt… einfach denken: Das ist jetzt wichtig, dass mein Kind da durchgeht!
Weil das Kind ja irgendwann lernen soll, alleine mit seiner Wut zurechtzukommen, und das irgendwie in sich zu sortieren und nicht den Kumpel zu hauen oder irgendwas irgendwo drauf zu schmeißen oder so…
Und das kann das Kind nur lernen wenn wir mit ihm zusammen gucken: Was brauchst du jetzt, was macht gerade diese Gefühle? … Was können wir ändern, vielleicht an der Situation, wo können wir zusammen Kompromisse finden um das Ganze aufzulösen? Ein kleines Kind braucht sehr sehr konkretes Gespräch. Dinge die jetzt sofort vor ihm liegen. Er kann nicht abstrahieren oder so….
Natürlich gibt es mehr zu erfahren und zu hören – im Podcast!
Vielen lieben Dank an Inke!
Ralli und Béa
- 18. Jul 2019
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- Bindung, Bindungsrientierung, Hummel, Verständnis, Wut, Wutausbrüche
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