Nicht jede Mutter kann oder will stillen. Warum, sind ihre privaten und persönlichen Gründe.


Ein Tweet von Sternchen @BeiAnja , bei dem es nur mitunter ums Stillen ging, hat die Gemüter auf Twitter erregt… wegen des Stillens und seine Bedeutung für die einzelnen Mamas!

Hier ist er:

Puh! Da kamen Reaktionen mit dem Tenor:

Und deswegen hat Anja ihre Antwort zu allen, die sich aufgeregt haben, in einer Tweet-Folge festgehalten, die es sich zu lesen lohnt!

Damit es einfacher ist, habe ich den Wortlaut einfach hier festgehalten – Anja schreibt:

Von meinem gestrigen Tweet, in dem ich u.a. erwähnt habe, dass ich gestillt habe, fühlten sich einige Mütter, die nicht gestillt haben oder stillen konnten, augenscheinlich angegriffen. Ich möchte hier deshalb mal kurz was klarstellen:

Uns wird suggeriert, dass jede Mutter stillen muss. Manche reden uns ein, wir würden versagen, wenn wir nicht stillen. Das sehe ich nicht so. Ich bin dankbar, dass wir in unserer Gesellschaft die Wahl haben, ob wir stillen oder nicht. Das ist eine große Erleichterung.

Nicht jede Mutter kann oder will stillen. Warum, sind ihre privaten und persönlichen Gründe.

Wie gut haben wir es, dass sie es auch nicht muss, sondern dass wir auf Babymilch zurückgreifen können? Ist doch phantastisch!

Das Stillen war für mich zunächst ein großer Kampf. In den ersten Monaten habe ich es regelrecht gehasst. Richtig gut wurde es eigentlich erst nach einem halben Jahr, als mein Baby mit der Beikost anfing.

Mir war das Stillen wichtig und deshalb habe ich es durchgezogen.

Ich bin stolz auf mich, dass es geklappt hat. Es war gut für mich und es war gut für meinen Sohn. Und jetzt erkläre ich noch kurz, warum es für mich so wichtig war und ist:

Ich bin chronisch körperlich krank. Viele Dinge, die für euch völlig normal sind, sind es für mich nicht. Neben dem Kind herlaufen, wenn es Fahrrad fahren lernt? Geht für mich nur an guten Tagen. Bei schönem Wetter in den Zoo? Soweit kann ich oft nicht laufen.

Ich bin oft müde, schlapp und abgeschlagen und werde meinem Kind dann nur bedingt gerecht.

Ich möchte mit ihm aufs Trampolin, laufen, rennen, Bälle schießen… An schmerzfreien Tagen kein Problem. Aber die habe ich nicht so oft. Also muss der Papa oft ran.

Mich macht das fertig. Echt! Ich weine, weil ich so gerne mehr könnte. Kann es aber nicht. Ich kann also gut nachvollziehen, wie sich Mütter fühlen müssen, die bestimmte Dinge nicht können. Z.B. Stillen.. Kommentiere ich deshalb eure Zoo-Tweets mit: „Was sollen die Eltern sagen, die das nicht mit ihren Kids können?“ Nein. Mache ich nicht. Warum auch? Das Problem liegt bei mir. Ich habe die Krankheit. Ich muss damit klarkommen. Nicht ihr.

Ich habe die Wahl: Lasse ich mich runterziehen oder mache ich das Beste draus? So gut es denn geht, versuche ich das Beste draus zu machen. An guten Tagen klappt ja einiges. Ansonsten muss es halt anders gehen.

Ich bin eine gute Mutter. Ich weiß das.

Also liebe Mamas, die ihr nicht stillen konntet oder wolltet: Lasst euch nicht einreden, dass ihr versagt habt oder unzulänglich seid.

Ihr seid toll! Freut euch mit mir, dass ich stillen konnte. Dann freue ich mich mit euch, über eure Zoobesuche.

________________

Hier ist auch der Anfang des Thread, wenn ihr drauf klickt, seht ihr auch den ganzen Text in einzelnen Tweets (und könnt Anja auf Twitter folgen, sie freut sich bestimmt):

Wie seht ihr das? Wie war das Stillen für euch?

Liebe Grüße,

Béa

Béa Beste
About me

Schulgründerin, Mutter, ewiges Kind. Glaubt, dass Kreativität die wichtigsten Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist und setzt sich für mehr Heiterkeit beim Lernen, Leben und Erziehen ein. Liebt Kochen, reisen und DIY und ist immer stets dabei, irgendeine verrückte Idee auszuprobieren, meist mit Kindern zusammen.

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